Nähmarathon

Kennst Du das auch: Der Mini-Enkel ist aus seinen Schlafanzügen rausgewachsen, neue Hosen könnte er auch gebrauchen und die Tochter hätte sooo gerne ein Shirt aus dem tollen neuen Stoff? Oma/Mama mach mal bitte … Ja, gerne, aber womit fange ich an und woher nehme ich die Zeit??? Irgendwie fühle ich mich ja auch geschmeichelt, wenn meine Nähkenntnisse gefragt sind. Also erst mal kurz einen Nähmarathon planen.

Womit fange ich einen Nähmarathon an?

Erst die Hose, dann der Schlafanzug – oder lieber umgekehrt? Na ja, wird ja sowieso alles in einem Paket geschickt, da ist die Reihenfolge ziemlich egal. Also sehe ich lieber zu, dass ich alle Teile in möglichst kurzer Zeit fertigkriege. Zwar habe ich ein eigenes Arbeitszimmer, aber das dient mir nur als Büro und „Abstellraum“ für meine Arbeitsutensilien. Zum Nähen gehe ich an den Küchentisch. Die Nähmaschine muss also immer hingestellt und vor der nächsten Mahlzeit wieder weggeräumt werden (die Overlock und/oder Coverlock übrigens auch). Also teile ich meine Nähprojekte meistens in Etappen ein.

1. Etappe: Der Papierschnitt

Zuerst fertige ich die erforderlichen Papierschnitte an. 2 Hosen + 2 Schlafanzüge = 4 Schnitte? Muss das wirklich sein? Es macht Spaß, unterschiedliche Schnitte auszuprobieren, das gebe ich zu. Aber immer muss das nicht sein. Gerade, wenn ich mehrere Projekte auf einmal erledigen möchte, beschränke ich mich lieber. Dann wird der gleiche Schnitt eben mehrmals verwendet und aus verschiedenen Stoffen genäht. Das spart ziemlich viel Zeit, nicht nur bei der Anfertigung des Papierschnitts, sondern auch beim Nähen.

2. Etappe: Der Zuschnitt

Jetzt werden alle Stoffteile für sämtliche laufende Projekte zugeschnitten. Die Farben wähle ich so aus, dass später möglichst viele Teile ohne Umfädeln der Overlockmaschine nacheinander weg genäht werden können. Natürlich müssen die Farben nicht identisch sein, nur der Grundton ist ähnlich. Hier ist ein bisschen Sorgfalt gefragt, damit keine Teile fehlen. Eine Kontrolle, ob alle Papierschnitt-Teile korrekt auf dem Stoff liegen, ist vor dem Griff zur Schere durchaus zu empfehlen. Schon oft wurden aus Versehen zwei rechte (oder linke) Hosenbeine zugeschnitten.

3. Etappe: Das Nähen

Auch beim Nähen arbeite ich parallel an verschiedenen Teilen. Ich nähe gern mit der Overlock-Maschine (vor allem Jersey), brauche für manche Nähte aber natürlich auch die „normale“ Maschine. Statt nun immer die Maschine zu wechseln, wechsle ich das Arbeitsstück. Erst nähe ich an der einen Maschine alles, was ich damit machen kann, dann nehme ich mir die andere Maschine und nähe damit weiter. Eventuell muss ich auch mehrmals die Maschine wechseln, daher stehen meistens beide auf dem (Ess-)Tisch und ich wechsle lediglich meinen Sitzplatz. Zwar dauert es so länger, bis zum Beispiel die erste Hose fertig ist, aber insgesamt benötige ich deutlich weniger Zeit für das „Gesamtprojekt“. Probier´s mal aus, es lohnt sich wirklich!

Letzte Etappe: Die Fertigstellung

Sind alle Nähte geschlossen und Kanten abgesteppt, dann können die Nähmaschinen wieder weggeräumt und artgerecht geparkt werden. Eventuell notwendige Gummibänder sind auch schon eingezogen (die nähe ich nämlich auch immer mit der Maschine zusammen), es fehlen also nur noch die Knöpfe. Wo immer diese passen, verwende ich bunte Druckknöpfe, die mit speziellem Werkzeug eingesetzt werden. Außerdem müssen manchmal noch die letzten Overlocknähte gesichert werden (die Fadenenden mit einer stumpfen Sticknadel in die Naht ziehen). Bei Bedarf bügle ich die fertigen Kleidungsstücke noch einmal über. Dann genieße ich die Ruhe nach dem Nähmarathon und freue mich über gleich mehrere neue Werkstücke.

Brauchst Du noch ein paar Tipps zum Nähen von Babykleidung? Dann lies hier weiter:

Nähen für Babys – 10 tolle Tipps

Von Nissebarn

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