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7 Gründe, warum ich das Häkeln liebe

Es gibt gefühlt tausend Gründe, warum ich häkle. Manche sind einfach praktischer Natur, andere eher persönlich. Aber liebe ich das Häkeln wirklich? Darüber musste ich tatsächlich ein wenig nachdenken, denn es ist für mich schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Oder ist es “nur” eine Gewohnheit? Nein, es gibt tatsächlich einige Gründe, warum ich das Häkeln liebe!

1. Häkeln ist so vielseitig

Als Scannerin kann ich mich nicht nur auf eine einzige Sache konzentrieren, es gibt einfach viel zu viele interessante Tätigkeiten auf der Welt. Beim Häkeln kommen viele verschiedene Fähigkeiten zum Einsatz:

  • Vorstellungsvermögen: Arbeite ich nach fremden Anleitungen (was nur noch selten passiert), dann benötige ich diese Fähigkeit nur sehr eingeschränkt. Ich habe ja Bilder, an denen ich mich orientieren kann und Arbeitsschritte, die ich lediglich “abarbeite”. Entwickle ich eigene Anleitungen, dann muss ich wissen, welche Maschen und Arbeitsschritte mich zum gewünschten Ergebnis bringen. Welche Farben und Formen will ich verwenden? Und wie beschreibe ich meine Gedanken und meine Arbeit so, dass sie auch für AnfängerInnen leicht nachvollziehbar sind?
  • Mathematik: Ja, auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, im Häkeln steckt das kleine 1×1! Wie wird ein Kreis gehäkelt, ohne dass er sich wölbt, wie konstruiere ich eine Kugel oder ein Oval? Klingt kompliziert? Keine Angst, mehr als Grundschulmathematik brauchst Du nicht!
  • Fingerfertigkeit: Ich häkle gern kleine knifflige Dinge, wie zum Beispiel Amigurumi, Ohrhänger oder Schlüsselanhänger. Manchmal ist das ganz schön kompliziert, aber es hält die Finger beweglich.
  • Kreativität: Immer nur vorgegebene Schritte nachzuvollziehen ist langweilig, aber beim Häkeln kann ich ja selber kreativ werden. Zum einen kann ich Farben und Größen variieren, Details einfügen oder weglassen und die Projekte an meinen Geschmack anpassen. Zum anderen entwerfe ich eigene Anleitungen, die oft dadurch entstehen, dass jemand fragt “Sag mal, kann man eigentlich auch XY häkeln?” Man kann alles häkeln, wenn man nur weiß, wie. Egal ob XY nun ein Biber als Schlüsselanhänger, ein Traktor oder eine Bohrmaschine ist. Der Biber ist allerdings deutlich einfacher als die Bohrmaschine ;-).

2. Häkeln entspannt

Häkeln ist fast wie meditieren: Du konzentrierst Dich auf die Bewegung Deiner Hände, alles andere ist nicht wichtig. Bei manchen Arbeiten ist Zählen angesagt, da kannst Du nicht gleichzeitig Probleme wälzen. Auf diese Weise komme ich recht schnell wieder runter, wenn es mal nötig ist. Bei einfachen Häkelarbeiten benötige ich meinen Kopf dagegen praktisch gar nicht, dann kann ich meine Gedanken laufen lassen, tagträumen, mich in Ruhe unterhalten oder den nächsten Blogartikel vorbereiten.

3. Häkeln ist (fast) überall möglich

An der Bushaltestelle, im Zug oder im Wartezimmer – ich häkle fast überall. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Ich häkle nicht im Bus oder im Auto, dann wird mir nämlich so richtig übel! Aber sonst sieht man mich selten ohne Handarbeitszeug (könnte sein, dass ich gerade mal stricke).

4. Häkeln ist kommunikativ

Klingt paradox? Ja, beim Häkeln bin ich praktisch “mit mir selbst” beschäftigt, aber ich werde oft darauf angesprochen. Da haben sich schon viele nette Gespräche und einige Bekanntschaften ergeben. Du glaubst gar nicht, wie viele Menschen Dich ansprechen, wenn Du Dein Häkelzeug auspackst! Und es sind beileibe nicht nur Frauen! Auch Männer haben etwas zum Thema zu sagen. Die eine oder andere Bemerkung klingt vielleicht ein wenig herablassend, oft ist aber auch ein mehr oder weniger großer Sachverstand zu hören. Spaß bringen die Gespräche jedoch (fast) immer.

5. Ich habe (fast) immer ein kleines Geschenk zur Hand

Das ist zugegebenermaßen ein ziemlich praktischer Grund, warum ich das Häkeln liebe. Meistens häkle ich ein Geschenk, weil es zu dem Menschen passt, den ich beschenken möchte. Oder auch, weil er/sie es sich wünscht. Oft häkle ich aber auch Dinge, weil ich gerade Lust dazu habe, eine entsprechende Anleitung erarbeite oder einfach so. Brauche ich ein kleines Geschenk oder ein Mitbringsel, dann schaue ich einfach in meine “Häkelkiste” (da sind die Amigurumi drin). Die Kiste ist immer mehr oder weniger gut gefüllt mit Eulen, Drachen, bunten Vögeln, Schutzengeln und allerlei anderen Tieren. Manchmal ist auch ein kleiner Trecker oder ein Auto drin. Es ist also für beinahe jede Gelegenheit etwas dabei.

6. Ich habe nie Langeweile

Wann hatte ich das letzte Mal Langeweile? Ah ja, als ich wegen eines steifen Nackens nicht handarbeiten konnte! Vor meiner Karpaltumnnel-OP habe ich mir extra einen Mini-Webrahmen gebastelt, das Weben ging nämlich auch mit einer Hand. Jetzt warten ca. 128 Quadrate seit ungefähr zwei Jahren darauf, zusammengenäht zu werden. Komisch, diese Arbeit können die wenigsten HäklerInnen und StrickerInnen leiden (zumindest von denen, die ich kenne) ;-).

7. Häkeln ist gesund!

Kein Scherz! Häkeln ist wirklich gesund, das wurde schon in vielen Studien festgestellt. Hier ist meine Meinung dazu:

  • Häkeln hält das Gehirn fit: In der Tat ist Häkeln eine (besondere) Form von Gehirnjogging. Du musst Maschen und Reihen zählen, Muster anpassen und umrechnen, Proportionen beachten und vieles mehr. Das fordert manchmal einiges an Gehirnschmalz und ist besser als Sudoku oder Kreuzworträtsel lösen.
  • Häkeln baut Stress ab: Wenn Du viel häkelst, wirst Du sicher bemerken, dass Du an manchen Tagen fester häkelst, als an anderen. Mir geht das jedenfalls so. Auch meine Häkelgeschwindigkeit variiert je nach Stresslevel. Nach einiger Zeit pendelt sich alles auf mein “Normalmaß” ein, dann habe ich den Stress sozusagen weg gehäkelt.
  • Häkeln macht schlank: Lach nicht! Während ich häkle, nasche ich deutlich weniger, als beim Fernsehen ohne Handarbeitszeug. Warum? Erst noch schnell die Reihe zu Ende, dann nehme ich mir ein Stück Schokolade oder ein paar Chips. Upps, das habe ich in der letzten Runde ja auch schon gedacht! Na, macht nix, dann eben nach der nächsten …

Wenn ich länger darüber nachdenke, dann fällt mir vielleicht noch der eine oder andere weitere Grund ein. Aber dies sind sicher die Wichtigsten. Häkelst Du auch gern? Dann verrat mir doch mal, warum Du das Häkeln liebst!

Was, Du häkelst noch gar nicht? Dann wird es Zeit, damit anzufangen! Hier geht es lang:

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Wolle oder Garn: Was ist der Unterschied?

“Ich muss mal wieder Wolle kaufen!”, “Ich brauche neues Garn.” “Wo hast Du die Wolle her?” oder “Was ist das für Garn?” Solche oder ähnliche Sätze fallen unter Handarbeitenden häufig. Die Bezeichnungen Wolle oder Garn können dabei beliebig ausgetauscht werden, ohne dass es zu Kommunikationsproblemen kommt. Ist ja auch wurscht – Wolle oder Garn – ist doch dasselbe, oder nicht? Weit gefehlt! Aber fangen wir von vorne an, es ist gar nicht so schwer. Nachher weißt Du ganz genau Bescheid und kannst mitreden wie ein Profi 😉

Was ist Wolle wirklich?

Als Wolle werden im Prinzip alle tierischen Fasern bezeichnet, egal von welchem Tier, in welcher Qualität oder in welchem “Verarbeitungszustand” auch immer. Meistens ist Schafwolle gemeint, es gibt aber auch andere wollgebende Tier, wie zum Beispiel Lamas und Alpakas, Kaninchen, Ziegen, Yaks, Kamelen …

Liest Du die Bezeichnung “Schurwolle”, dann darfst Du davon ausgehen, dass die Wolle von einem lebendigen, gesunden Schaf stammt. Lebendig? Ja, Wolle kann theoretisch auch von einem toten Tier gewonnen werden. Das ist dann Sterblingswolle, Haut-, Schlacht- oder auch Gerberwolle, die übrigens alle nicht extra gekennzeichnet werden müssen.

Eine Kaschmirziege liefert nur wenig, aber besonders feine Wolle

Wie wird Wolle verkauft?

Du kannst Wolle in verschiedenen Verarbeitungsstadien kaufen, je nachdem, was Du damit machen möchtest. Hier ist ein kleiner Überblick:

  • als sogenannte Rohwolle oder Schweißwolle: Frisch geschoren und ungewaschen enthält diese Wolle oft noch einige Pflanzenfasern (Heu, Stroh) und je nach Sortierung mehr oder weniger Kotreste. Relativ saubere Wolle kann gut gewaschen und weiterverarbeitet werden. Sie eignet sich abhängig von der Qualität nach dem Kardieren zum Spinnen und/oder Filzen. Sehr verschmutzte Rohwolle gibt einen guten Langzeitdünger ab und eignet sich zum Mulchen im Garten.
  • gewaschen in der Flocke: Die Wolle ist wirklich nur gewaschen, nicht in Form gebracht. Das erspart Dir eine Menge schmutziger Arbeit beim Waschen. Auch in dieser Wolle findest Du noch mehr oder weniger leichte Verunreinigungen durch Pflanzenreste.
  • als Kardenband, Kammzug oder im Vlies: Diese Wolle ist schon gekämmt und/oder kardiert und wirklich “sauber”. Du kannst sie sofort verspinnen und/oder zum Filzen verwenden. Vereinzelt können noch (sehr) kleine Pflanzenreste enthalten sein, sie lassen sich beim Spinnen oder Filzen aber leicht entfernen.
  • Natürlich kannst Du Wolle auch fix und fertig versponnen und verzwirnt kaufen, im dekorativen Strang oder praktisch zum Knäuel gewickelt.

Was ist “Garn”?

Per Definition ist Garn “ein Faden aus Fasern” (OxfordLanguages) oder ein “linienförmiges Gebilde, zu denen Textilfasern und -fäden gesponnen werden” (Hessnatur). Alles klar?

Nicht ganz verstanden? Dann wollen wir das Garn mal aufdröseln: Unter einem “linienförmigen Gebilde” = Faden sind versponnene Fasern jedweder Herkunft zu verstehen. Es können Naturfasern tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein, aber auch chemische Fasern oder jede erdenkliche Mischung daraus.

Sprichst Du also von Garn, dann redest Du von Fäden, egal welcher Herkunft oder Qualität. Eigentlich müssten die Handarbeitsgeschäfte daher Garngeschäft heißen und nicht Wollgeschäft, denn die wenigsten dürften tatsächlich nur (oder zumindest überwiegend) Wolle verkaufen.

Wann ist Wolle Garn oder Garn Wolle?

Wolle ist Garn, wenn sie entsprechend verarbeitet (= gesponnen und eventuell auch verzwirnt) wurde.

Garn ist Wolle, wenn es aus tierischen Fasern besteht.

Ist doch ganz einfach, oder nicht?

Möchtest Du gern mehr über Wolle, Garn und Handarbeiten wissen? Dann lies hier weiter:

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Häkeln oder Stricken: was ist besser?

Häkeln oder Stricken? Oder doch beides? Da gehen die Meinungen weit auseinander. Die beiden Handarbeitstechniken werden von “Unwissenden” oft verwechselt. “Wissende” teilen sich in vier Gruppen:

  • Gruppe 1 weiß, wovon die Rede ist.
  • Gruppe 2 kann häkeln.
  • Gruppe 3 kann stricken.
  • Gruppe 4 kann beides.

Natürlich gibt es noch einige Untergruppen, was die genauen Fertigkeiten und Vorlieben angeht, aber so tief wollen wir hier nicht einsteigen. Hier geht es darum, welche Technik “besser” ist. Schauen wir mal genauer hin:

Häkeln oder Stricken: was ist der Unterschied?

Erst mal kurz zu den Gemeinsamkeiten beider Handarbeitstechniken: Sowohl beim Häkeln als auch beim Stricken fertigst Du mithilfe einer beziehungsweise mehrere Nadeln aus einem Faden eine mehr oder weniger glatte “Fläche”. Das kann ein Kleidungsstück sein oder auch eine dreidimensionale Figur. Durch unterschiedliche Maschen sowie das Abnahmen oder Zunehmen von Maschen gestaltest Du Muster und Formen.

Kommen wir nun zu den Unterschieden:

  • Während Du beim Häkeln nur eine Nadel mit einem Haken am Ende benutzt, benötigst Du zum Stricken mindestens zwei Nadeln OHNE Haken (oder alternativ eine Rundnadeln mit zwei Nadelenden).
  • Beim Häkeln hast Du in der Regel nur eine Masche auf der Nadel (Ausnahme: Du möchtest gerade Maschen abnehmen/zusammen häkeln), beim Stricken dagegen immer ALLE Maschen Deines Strickteils.
  • Verlierst Du beim Stricken eine Masche von der Nadel, dann kann eine “Laufmasche” daraus werden: Die Maschen/Schlingen unter der verlorenen Masche lösen sich ebenfalls auf und es entsteht eine unschöne Lücke zwischen den danebenliegenden Maschen. Wenn Du Pech hast, läuft die Masche durch Dein ganzes Strickstück und muss mühsam wieder “hochgeholt” werden.
    Das kann Dir beim Häkeln nicht passieren. Dein Häkelstück kann sich immer nur von der zuletzt gehäkelten Masche her auflösen, also reihen- oder rundenweise. Du musst dann eben von dem Punkt an weiterarbeiten, bis zu dem Deine Maschen sich aufgelöst haben.

Stricken oder Häkeln: was ist leichter zu lernen?

Hier punktet eindeutig das Häkeln! Warum? Du musst nur eine einzige Nadel beherrschen und nicht mit zwei Nadeln kämpfen (oder gar mit FÜNF! wie beim Socken stricken). Weitere Vorteile beim Häkeln lernen sind:

  • Du hast immer nur eine Masche auf der Nadel. Beim Stricken können es locker auch mal 100 sein. Rutscht Dir die Nadel aus der Arbeit, dann hast Du Deine Häkelmasche schnell “wiedergefunden”. Beim Stricken geht dagegen auch mal eine verloren. Das Ergebnis nennt sich dann Laufmasche. Kennst Du vielleicht von Deiner Nylonstrumpfhose. Ist beim Stricken (mindestens) genauso ärgerlich.
  • Passt zu Punkt 1: Wenn Du Deine Häkelarbeit pausieren möchtest, dann ziehst Du einfach die letzte Masche zu einer großen Schlaufe und nix ribbelt auf. Beim Stricken musst Du dagegen aufpassen, dass keine Masche versehentlich von der Nadel rutscht.
  • Häkelmaschen und -reihen sind leichter zu zählen als gestrickte. Muss man die Maschen überhaupt zählen? Nun ja, wenn am Ende was Vernünftiges rauskommen soll, dann macht das Zählen durchaus Sinn. Wie sonst sollte ein Amigurumi eine schöne Form bekommen? Oder das Vorderteil eines Pullis zum Rückenteil passen?

Häkeln oder Stricken: was macht mehr Spaß?

Ganz klare Antwort: kommt darauf an, wen Du fragst! Ein/e begeisterte/r Häkler/in wird sagen, dass Häkeln mehr Spaß macht, ein/e Stricker/in natürlich das Gegenteil behaupten. Ich kann beides und muss sagen: kommt darauf an. Stricken (ohne Muster) kann ich, ohne hinzusehen, also auch beim Busfahren (als Mitfahrerin!) oder beim Fernsehen. Beim Häkeln (aber auch beim Muster stricken) muss ich auf meine Arbeit gucken. Dann wird aus Fernsehen eben Fernhören. Geht auch prima, wenn die Handlung gut kommentiert wird (Dialoge oder so). Naturaufnahmen kommen akustisch nicht so gut rüber. Was mir also mehr Spaß macht, hängt davon ab, wo ich mich gerade befinde und was ich sonst noch tue.

Stricken oder Häkeln: was geht schneller?

Gehen wir von dem gleichen Garn aus, dann geht das Häkeln durchaus ein wenig schneller. Zwar brauchst Du zum Häkeln einer einzigen Masche länger, da sie mehrere “Arbeitsgänge” erfordert, dafür erschaffst Du damit aber auch eine “größere Fläche”. Im Einzelnen hängt es natürlich davon ab, mit welchen Maschen Du häkelst. Mit Stäbchen kommst Du besonders schnell zum Ziel.

Was bringt bessere Ergebnisse?

Auch hier kommt es wieder ganz darauf an, was Du haben möchtest. Gestricktes ist in der Regel weicher als Gehäkeltes. Stricken eignet sich also gut für weiche, kuschelige Kleidung oder für Decken. Gehäkelte Arbeiten sind dagegen fester und behalten besser ihre Form. Außerdem sind sie dicker. Topflappen werden daher meistens gehäkelt (alternativ doppelt gestrickt). Auch für Amigurumi eignet sich das Häkeln besser. Du kannst die Figuren dann fester stopfen und detailreicher ausformen. Utensilos bleiben gehäkelt ebenfalls besser in Form.

Noch ein kleines Beispiel: Spülis. Gestrickte Tücher sind weich und können (locker gestrickt = besonders weich) als Babywaschlappen benutzt werden. Mit (fest) gehäkelten Lappen kannst Du dagegen Töpfe schrubben.

Fazit

Weder das eine, noch das andere ist “besser”. Häkeln und Stricken kann durchaus als gleichwertig betrachtet werden. Das betrifft den Spaßfaktor und die Eignung für bestimmte Zwecke genauso wie die “Qualität” der Arbeit. Jede Technik hat ihre eigenen Vorzüge und Nachteile. Am besten probierst Du beides aus. Dann kannst Du Dich bei jedem neuen Projekt für die am besten geeignete Methode entscheiden. Oder für das passende Projekt zum Bus- oder Bahnfahren, neben dem Fernsehen …

Du weißt nicht, womit Du anfangen sollst? Dann schau mal hier:

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Was ist ein Amigurumi?

Amigurumi kennt doch jeder, oder nicht? Diese kleinen bunten Figuren sind mehr oder weniger niedlich. Gesehen hat sie vermutlich wirklich jeder, denn es gibt sie praktisch überall. Aber sie werden nicht immer als solches erkannt. Das klingt geheimnisvoll, nicht wahr? Also lösen wir das Geheimnis mal schnell auf:

Amigurumi “per Definition”

Laut Wikipedia ist Amigurumi “eine japanische Strick- oder Häkelkunst, mit der …. Objekte hergestellt werden”. Amigurumi ähneln Mangafiguren und entsprechen dem Kindchenschema. Meist sind sie zwischen 10 und 15 Zentimeter groß – sagt Wikipedia. Es gibt die bunten Figuren (inzwischen) aber auch im Mini- oder Maxiformat. Man könnte sagen von 1 bis 100 Zentimetern. So ungefähr jedenfalls.

Das Wort “Amigurumi” kommt aus dem Japanischen und ist zusammengesetzt. Der erste Teil des Wortes “amu” bedeutet angeblich stricken oder häkeln. Der zweite Teil ist weniger eindeutig erklärt. Er könnte sowohl einhüllen oder verpacken (japanischer Ursprung: kurumu) als auch vermenschlichte Objekte (japanisch: nuigurumi) bedeuten. Oft werden jedoch der Einfachheit halber alle möglichen kleinen Häkel- oder Strickfiguren als Amigurumi bezeichnet.

Wie sehen Amigurumi aus?

Amigurumi sind sehr vielfältig. Manche Figuren sind sehr einfach gestaltet und in einem Stück gearbeitet, andere werden aus mehreren Einzelteilen (mitunter sogar beweglich) zusammengesetzt. Für richtige Fans sollten “echte” Amigurumi folgende Merkmale aufweisen:

  • vermenschlichtes Aussehen: Tiere werden gern/oft mit menschlichen Extremitäten dargestellt, sozusagen als “Zweibeiner”. Pflanzen oder Teile davon (Bäume, Blumen, Obst, Gemüse) und unbelebte Objekte (Tassen, Autos, Häuser …) haben Gesichter oder zumindest Augen. Letztere sollten entweder richtig groß sein oder nur kleine schwarze Punkte.
  • Kindchenschema: Der Kopf ist im Verhältnis zum übrigen Körper relativ groß, Arme und Beine (wenn vorhanden) eher klein und dünn.
  • Manga-Stil: Knallbunte Farben und große rundliche Augen unterstützen das schon genannte Kindchenschema.

Wie werden die bunten Figuren gemacht?

Amigurumi können sowohl gehäkelt als auch gestrickt werden. Meistens werden sie plastisch gearbeitet, also in Runden. Dadurch gibt es weniger Nähte und “glattere” Formen. Ich persönlich häkle meine Figuren lieber, denn gehäkelte Objekte sind “von Natur aus” stabiler als gestrickte. Außerdem können sie besser (= einfacher und auch fester) gestopft werden.

Anfänger tun sich oft nicht leicht damit, so kleine Figuren zu häkeln. In meinen Basics erkläre ich die wichtigsten Maschen und Arbeitsschritte. Ein paar Tipps können unter Umständen auch für fortgeschrittene HäklerInnen hilfreich sein.

Was macht man mit den Figuren?

Nix – oder alles! Je nach Art können die niedlichen Figuren als Spielzeug dienen (Achtung: Sicherheitsbestimmungen beachten!) oder als Deko. Du kannst sie verschenken, aber auch selber als Talisman, Taschenbaumler oder Schlüsselanhänger verwenden. Ich trage meine sogar als Ohrringe. Du siehst, Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt 🙂

PS: Eine kleine Warnung am Rande – Amigurumi machen süchtig! Einige verfallen der Amigurumi-Sammelsucht, andere der Amigurumi-Häkelsucht, weitere Ausprägungen der Sucht sind nicht auszuschließen.

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Schickes Werkzeug, bunt und ungefährlich

Kleine Kinder lieben schickes Werkzeug, Küchenutensilien und alles andere, was Mama und Papa auch so haben. Natürlich könnten sie mit manchen Dingen im Original spielen. Das Spiel mit Topf und Kochlöffel ist zwar laut, in der Regel jedoch ungefährlich. Anders sieht es allerdings mit Hammer und Nagel oder mit einer Säge aus. Aber nicht mit diesem selbst gehäkelten Werkzeug-Set. Es ist völlig ungefährlich – für die Kleinen und Eure Möbel!

Warum Wolle statt Holz oder Plastik?

Die Vorlieben der Menschen sind unterschiedlich und über die Vor- und Nachteile von Plastik könnten wir lange diskutieren. Ich persönlich bevorzuge natürliche Materialien, also zum Beispiel Holz. Für sehr kleine Kinder ist es jedoch nur bedingt geeignet. Ein Holzhammer kann nämlich schon in einer Kleinkinderhand Schaden anrichten. Dellen in den Möbeln sind ärgerlich, tun aber nicht so weh, wie eine Beule am Kopf. Erst etwa ab dem Kindergartenalter können kleine Kinder ihre Bewegungen ausreichend koordinieren und die Auswirkungen abschätzen, um gefahrlos mit Holzwerkzeug zu spielen. Immerhin ist ein Hammer ja dazu da, irgendwo draufzuhauen.

Für unseren kleinen Sohn haben wir damals (schon ewig her) Werkzeug aus Weichplastik gekauft, im festen Glauben, er können damit ja nichts kaputt machen. Es dauerte aber nicht lange, bis einige Möbelstücke deutlich sichtbare Sägespuren trugen. Dank der “Schweißnaht” entlang der Sägezähne waren diese unglaublich scharf. Die Säge verschwand aus der Reichweite des Kleinen, landete auf unserem Kleiderschrank und wurde dort vergessen. Erst beim Umzug nach einigen Jahren tauchte sie wieder auf. Mini-Enkel wird daher vorerst mit gehäkeltem Werkzeug ausgestattet. Das ist weich, bunt und gefährlich für Mitspielende und Möbel.

Eine gute Anleitung für schickes Werkzeug muss her

Häkelanleitungen für schickes Werkzeug zu finden war nicht so leicht, wie gedacht hatte. Die Anfragen “Werkzeug häkeln” oder “Häkelwerkzeug” führte eher zu Werkzeug, welches zum Häkeln benötigt wird, also zu Häkelnadeln & Co. Ein paar Anleitungen habe dann aber doch gefunden. Allerdings gefiel mir keine so ganz richtig, entweder im Umfang oder in der Ausführung, also habe ich mal wieder selbst was entworfen.

Der Anfang: ein Schraubendreher

Für den Anfang habe ich mir ein “einfaches” Werkzeug ausgesucht, den Schraubendreher. Der Griff sollte gut in einer kleinen Kinderhand liegen und die “Funktion” klar erkennbar sein. Der Schlitzschraubendreher war noch recht leicht zu häkeln, die Spitze des Kreuzschraubendrehers benötigte dann doch ein wenig “Gehirnschmalz”. Hier ist das Ergebnis:

Schraubendreher in zwei Varianten

Weiter geht´s: Hammer und Nagel

Natürlich dürfen in einem Werkzeugkasten Hammer und Nägel nicht fehlen. Die Proportionen für den Hammer habe ich mir am Schraubendreher “abgeguckt”. Die Größenverhältnisse sollen ja stimmig sein. Professionelle Hilfestellung gab mir mein handwerklich begabter Mann (siehe Stielspitze auf dem Hammerkopf ;-)). Allerdings habe ich nicht alle seiner Tipps umgesetzt. Schließlich darf Kinderwerkzeug ja etwas einfacher gestaltet sein, oder nicht? Die Nägel sind nicht so ganz anfängertauglich, sondern ein wenig fummelig. Wer das ganze Werkzeug-Set gehäkelt hat, wird aber sicher auch damit zurechtkommen. (Die kleinen Schrauben, die ich probeweise gehäkelt habe, sind noch schlimmer. Mal sehen, ob sie es überhaupt in die Anleitung schaffen.)

Der Werkzeugkoffer füllt sich: Zollstock und Bleistift

Maßnehmen und Anzeichnen, auch das gehört zum Heimwerken. Der gehäkelte Bleistift ist ein Kinderspiel, der “funktionsfähige” (= bewegliche) Zollstock dagegen nicht. Ein wenig Knobelei und Fingerfertigkeit hat es schon dafür gebraucht. Aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden:

Ups, der Bleistift hat es noch nicht aufs Foto geschafft. Ich liefere es nach, versprochen.

Die Königsdisziplin: eine Bohrmaschine mit auswechselbaren Bohrern

Irgendwo in den Weiten des Internets habe ich eine Bohrmaschine mit herausnehmbarem Bohrer entdeckt. Die Idee fand ich cool. Also musste getüftelt werden. Zuerst habe ich die auswechselbaren Bohreinsätze gehäkelt, dann die Bohrmaschine “entwickelt”. Dabei habe ich praktisch “von innen nach außen” gearbeitet. Zuletzt kamen die Knöpfe und Schalter dran. Natürlich durfte auch ein Logo nicht fehlen. Schließlich ist meine Bohrmaschine unverwechselbar!

Auf das Stromkabel wollte ich lieber verzichten, da könnte der Knirps auf dumme Gedanken kommen. Also musste ein Akkuladegerät her. Es war gar nicht so einfach, das Ladegerät so zu konzipieren, dass die Bohrmaschine darin stehen kann!

Bohrmaschine mit Akkuladegerät

An weiteren Werkzeugteilen tüftele ich noch. Ihr dürft Euch unter anderem auf eine Schraube mit Mutter und Schraubenschlüssel freuen. Fehlt Euch sonst noch ein Werkzeug? Teilt es mir gerne mit!