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Meine Bucket List für den Herbst 2023

Anfangs fand ich Judiths Idee, eine Bucket List für den Sommer 2023 zu schreiben, etwas schräg. Oder sagen wir besser leicht verspätet. Immerhin sind wir schon mittendrin im Sommer, oder nicht? Kurz nachgedacht: nun ja, zwei Drittel haben wir rein rechnerisch noch vor uns. Da kann noch eine Menge passieren. Also doch eine Bucket List! Kurz entschlossen habe ich angefangen zu schreiben, dann kam der Crash: Loch in der Netzhaut, kein Arbeiten, nicht lesen, nur Fernsehen und stricken, mehrere Wochen krankgeschrieben. Die Liste war nur halb fertig und nix abgehakt. Jetzt darf ich wieder durchstarten und hier ist nun meine Bucket List für den Herbst:

  1. Mein Buch rausbringen! Es ist schon fast fertig, vor der unfreiwilligen Auszeit habe ich gerade am Cover gearbeitet. Thema des Buches: Amigurumi häkeln. Ja, da gibt es schon eine Menge anderer Bücher, aber dies will unbedingt raus in die Welt, also werde ich es nicht aufhalten und ihm einen guten Start ermöglichen.
  2. Meine Blogs umziehen lassen: hab ich eigentlich nicht gewollt, aber die Blogs entwickeln so langsam ein Eigenleben. Der eine oder andere mutiert zur Schnecke, was die Ladezeiten angeht. Das will ich Euch nicht länger antun. Ihr habt ja schließlich Besseres zu tun, als ewig auf das Laden neuer Seiten zu warten. Lest stattdessen lieber mehr Artikel auf meinen Blogs! Diesen Punkt darf ich tatsächlich schon abhaken. Danke, Schwiegersohn, dass Du meinen Fehler ausgebügelt hast!
  3. Einen Finanzblog starten: ja, dagegen hab ich mich lange gewehrt, obwohl das Thema Finanzen “mein” Thema ist und auch mein Hobby (eins von vielen). Warum jetzt doch? Ich habe in den letzten Wochen so viele Finanztexte gelesen, die mich zum Widerspruch gereizt haben, dass ich meine Meinung (und das, was ich zum Thema gelernt habe) nun doch sagen (ups: schreiben!) muss. Ihr findet den Blog jetzt unter finanzen.ursulaeggers.de – er wird zeitnah ausgebaut.
  4. Meine Coverstitch-Maschine bändigen: klingt dramatisch, fühlt sich manchmal auch so an! Diese Nähmaschine ist im Prinzip toll, nur tut sie (noch) nicht immer das, was ich von ihr verlange (okay: ich wünsche, bitteschön). Ab und zu lässt sie Stiche aus und das mag ich gar nicht. Ist aber wie beim PC: Der Fehler liegt, äh sitzt, immer vor dem Schirm beziehungsweise vor der Maschine. Ich schaff das schon! (Rolf Zuckowski lässt grüßen! Kennst Du das Lied?)
  5. Einen Pullover fertig stricken. Momentan habe ich drei Pullis in Arbeit: einen Ganseypulli für meinen Mann, einen schlichten Pulli für mich und einen Hønsestrickpulli für mich oder meinen Mann, je nachdem, wem er besser passt 😉
    Durch das Loch in meiner Netzhaut musste ich diese Strickarbeiten unterbrechen (Anleitung lesen verboten) und etwas “Einfaches” stricken. Mehr darüber kannst Du in meinem Monatsrückblick August lesen. Jetzt sind endlich wieder die Pullis dran!
  6. Urlaub in Schleswig-Holstein: Die für August geplante Reise nach Schleswig mussten wir ja leider absagen, aber im Herbst soll sie nachgeholt und sogar erweitert werden. In einem der nächsten Monatsrückblicke werde ich darüber berichten. Brummla darf mitreisen, schließlich muss er als Urlaubär mal wieder was von der Welt sehen und darüber berichten!
  7. Ein neues Zuhause in Schleswig-Holstein finden: okay, es muss ja nicht gleich das “Haus” sein. Vorerst wäre es ja schon toll, zu wissen, in welchen Ort oder in welche Stadt wir ziehen werden. Einen Favoriten haben wir schon, aber den verrate ich noch nicht 😉
  8. Aufräumen und ausmisten! Tja, 31 Jahre in einem Haus wohnen hinterlässt so einige Spuren. Was sich da so alles im Laufe der Zeit angesammelt hat, muss gesichtet, sortiert und zugeordnet werden. Was gehört wem und was soll damit passieren? Einiges darf mit umziehen, anderes darf nun gehen. Hauptsache, meine Gesundheit spielt jetzt endlich mit, sie hat mir in den letzten Monaten des Öfteren einen Strich durch die Rechnung gemacht.
  9. Blogartikel schreiben: Gestern gezählt gibt es 146 Artikel auf meinen Blogs. Die 150 wollte ich schon im Juli, spätestens im August “vollmachen”, im September klappt es bestimmt! Sind ja noch einige Artikel in der Pipeline. Welcher soll die magische Nummer 150 werden? Ein Finanzartikel, ein längst überfälliger Rückblick oder der Burger-Baukasten?

Zugegeben, besonders lang ist meine Bucket List für den Herbst 2023 nicht. Ich bin ein bisschen vorsichtig geworden. Wenn ich die genannten Punkte schaffe, bin ich zufrieden. Vielleicht kommt auch noch der eine oder andere Punkt dazu, wer weiß …

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12 von 12 im Juli: Neues kommt, Altes geht ;-)

Es macht Spaß, dabeizusein! Inzwischen überlege ich schon im Voraus, was ich am 12. des Monats unternehmen könnte, um Euch das Anschauen und Lesen meines 12-von-12-Artikels schmackhaft zu machen. Danke, Caro von Draußen-nur-Kännchen!

Frühstücksfoto, muss das sein? Tja, es ist viel mehr als das – ein Meer an Erinnerungen:

Die Tischdecke stammt aus Funchal. (“Passt die noch in den Koffer? Wir können sie doch nächstes Jahr kaufen, wenn wir wieder hier sind.” “Nein, ich möchte sie jetzt haben. Notfalls nehme ich sie ins Handgepäck.” Gute Entscheidung, Corona kam und wir waren bisher nicht wieder in Funchal.) Auch das Brotkörbchen im Hintergrund haben wir von Madeira mitgebracht.

Das Geschirr haben wir über viele Jahre hinweg Stück für Stück auf dem Weihnachtsmarkt erstanden. Seit Corona suchen wir den Verkaufsstand vergeblich.

Rullepølse, Leverpostej, Honning … viele Lebensmittel sind Mitbringsel aus Dänemark. Einfach lecker!

Der Juli steht im Zeichen des Ausmistens. Mehr als einen Umzugswagen wollen wir nicht füllen, wenn wir (hoffentlich innerhalb der nächsten 6 – 9 Monate!) umziehen. Ob ich aus diesen Stoffen noch etwas “zaubern” kann? Für die Tonne sind sie mir doch noch zu schade 😉

Apropos Tonne, die habe ich auch gefüllt. Das “Museum” meiner Oma konnte ich allerdings nicht darin versenken, ich brachte es nicht übers Herz. Die Zigarrenschachteln mit Nähsachen, Zeitschriften und Knopfdosen stammen noch aus den 70ern.

Gegen Mittag klingelte der Postbote und brachte ein heiß ersehntes Paket: 12 Kilo Stoff! Wie schade, dass ich erst mal noch arbeiten muss 😉

Während es in der Küche verführerisch duftet, schreibe ich das Rezept für Spaghetti in Sahnesoße mit Chili-Garnelen fertig. Mensch, knurrt mir jetzt der Magen!

Mittag war lecker! Es gab Hähnchenspieße mit Graupenrisotto und Ratatouille. Sollte ich vielleicht mal das Rezept aufschreiben?

Endlich darf ich mein Paket auspacken! War alles im Supersonderangebot! Ehrlich!

Am liebsten würde ich sofort an die Nähmaschine gehen und aus diesem tollen Panel ein Kleid nähen!

Erst mal eine kleine Pause, nach dem Mittag hab ich nämlich gleich weiterschrieben. Aber was heißt hier Pause? Die Küchenschlacht gibt neue Ideen für Rezepte und das Tuch häkle ich, um die Anleitung schreiben zu können.

Da mein Mann sein Geburtstagsbuch gern zu Ende lesen möchte, gönne ich mir am Abend tatsächlich Freizeit und lese die ersten beiden Teile des letzten Sammelbands von Dolly.

Leider habe ich vergessen, mein Rotweinglas zu fotografieren 😉 Dafür zeige ich Euch noch die tollen Stockrosen vor unserer Haustür. Die hab ich heute Morgen fotografiert, weil sie mir so gut gefallen.

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7 Gründe, warum ich das Häkeln liebe

Es gibt gefühlt tausend Gründe, warum ich häkle. Manche sind einfach praktischer Natur, andere eher persönlich. Aber liebe ich das Häkeln wirklich? Darüber musste ich tatsächlich ein wenig nachdenken, denn es ist für mich schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Oder ist es “nur” eine Gewohnheit? Nein, es gibt tatsächlich einige Gründe, warum ich das Häkeln liebe!

1. Häkeln ist so vielseitig

Als Scannerin kann ich mich nicht nur auf eine einzige Sache konzentrieren, es gibt einfach viel zu viele interessante Tätigkeiten auf der Welt. Beim Häkeln kommen viele verschiedene Fähigkeiten zum Einsatz:

  • Vorstellungsvermögen: Arbeite ich nach fremden Anleitungen (was nur noch selten passiert), dann benötige ich diese Fähigkeit nur sehr eingeschränkt. Ich habe ja Bilder, an denen ich mich orientieren kann und Arbeitsschritte, die ich lediglich “abarbeite”. Entwickle ich eigene Anleitungen, dann muss ich wissen, welche Maschen und Arbeitsschritte mich zum gewünschten Ergebnis bringen. Welche Farben und Formen will ich verwenden? Und wie beschreibe ich meine Gedanken und meine Arbeit so, dass sie auch für AnfängerInnen leicht nachvollziehbar sind?
  • Mathematik: Ja, auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, im Häkeln steckt das kleine 1×1! Wie wird ein Kreis gehäkelt, ohne dass er sich wölbt, wie konstruiere ich eine Kugel oder ein Oval? Klingt kompliziert? Keine Angst, mehr als Grundschulmathematik brauchst Du nicht!
  • Fingerfertigkeit: Ich häkle gern kleine knifflige Dinge, wie zum Beispiel Amigurumi, Ohrhänger oder Schlüsselanhänger. Manchmal ist das ganz schön kompliziert, aber es hält die Finger beweglich.
  • Kreativität: Immer nur vorgegebene Schritte nachzuvollziehen ist langweilig, aber beim Häkeln kann ich ja selber kreativ werden. Zum einen kann ich Farben und Größen variieren, Details einfügen oder weglassen und die Projekte an meinen Geschmack anpassen. Zum anderen entwerfe ich eigene Anleitungen, die oft dadurch entstehen, dass jemand fragt “Sag mal, kann man eigentlich auch XY häkeln?” Man kann alles häkeln, wenn man nur weiß, wie. Egal ob XY nun ein Biber als Schlüsselanhänger, ein Traktor oder eine Bohrmaschine ist. Der Biber ist allerdings deutlich einfacher als die Bohrmaschine ;-).

2. Häkeln entspannt

Häkeln ist fast wie meditieren: Du konzentrierst Dich auf die Bewegung Deiner Hände, alles andere ist nicht wichtig. Bei manchen Arbeiten ist Zählen angesagt, da kannst Du nicht gleichzeitig Probleme wälzen. Auf diese Weise komme ich recht schnell wieder runter, wenn es mal nötig ist. Bei einfachen Häkelarbeiten benötige ich meinen Kopf dagegen praktisch gar nicht, dann kann ich meine Gedanken laufen lassen, tagträumen, mich in Ruhe unterhalten oder den nächsten Blogartikel vorbereiten.

3. Häkeln ist (fast) überall möglich

An der Bushaltestelle, im Zug oder im Wartezimmer – ich häkle fast überall. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Ich häkle nicht im Bus oder im Auto, dann wird mir nämlich so richtig übel! Aber sonst sieht man mich selten ohne Handarbeitszeug (könnte sein, dass ich gerade mal stricke).

4. Häkeln ist kommunikativ

Klingt paradox? Ja, beim Häkeln bin ich praktisch “mit mir selbst” beschäftigt, aber ich werde oft darauf angesprochen. Da haben sich schon viele nette Gespräche und einige Bekanntschaften ergeben. Du glaubst gar nicht, wie viele Menschen Dich ansprechen, wenn Du Dein Häkelzeug auspackst! Und es sind beileibe nicht nur Frauen! Auch Männer haben etwas zum Thema zu sagen. Die eine oder andere Bemerkung klingt vielleicht ein wenig herablassend, oft ist aber auch ein mehr oder weniger großer Sachverstand zu hören. Spaß bringen die Gespräche jedoch (fast) immer.

5. Ich habe (fast) immer ein kleines Geschenk zur Hand

Das ist zugegebenermaßen ein ziemlich praktischer Grund, warum ich das Häkeln liebe. Meistens häkle ich ein Geschenk, weil es zu dem Menschen passt, den ich beschenken möchte. Oder auch, weil er/sie es sich wünscht. Oft häkle ich aber auch Dinge, weil ich gerade Lust dazu habe, eine entsprechende Anleitung erarbeite oder einfach so. Brauche ich ein kleines Geschenk oder ein Mitbringsel, dann schaue ich einfach in meine “Häkelkiste” (da sind die Amigurumi drin). Die Kiste ist immer mehr oder weniger gut gefüllt mit Eulen, Drachen, bunten Vögeln, Schutzengeln und allerlei anderen Tieren. Manchmal ist auch ein kleiner Trecker oder ein Auto drin. Es ist also für beinahe jede Gelegenheit etwas dabei.

6. Ich habe nie Langeweile

Wann hatte ich das letzte Mal Langeweile? Ah ja, als ich wegen eines steifen Nackens nicht handarbeiten konnte! Vor meiner Karpaltumnnel-OP habe ich mir extra einen Mini-Webrahmen gebastelt, das Weben ging nämlich auch mit einer Hand. Jetzt warten ca. 128 Quadrate seit ungefähr zwei Jahren darauf, zusammengenäht zu werden. Komisch, diese Arbeit können die wenigsten HäklerInnen und StrickerInnen leiden (zumindest von denen, die ich kenne) ;-).

7. Häkeln ist gesund!

Kein Scherz! Häkeln ist wirklich gesund, das wurde schon in vielen Studien festgestellt. Hier ist meine Meinung dazu:

  • Häkeln hält das Gehirn fit: In der Tat ist Häkeln eine (besondere) Form von Gehirnjogging. Du musst Maschen und Reihen zählen, Muster anpassen und umrechnen, Proportionen beachten und vieles mehr. Das fordert manchmal einiges an Gehirnschmalz und ist besser als Sudoku oder Kreuzworträtsel lösen.
  • Häkeln baut Stress ab: Wenn Du viel häkelst, wirst Du sicher bemerken, dass Du an manchen Tagen fester häkelst, als an anderen. Mir geht das jedenfalls so. Auch meine Häkelgeschwindigkeit variiert je nach Stresslevel. Nach einiger Zeit pendelt sich alles auf mein “Normalmaß” ein, dann habe ich den Stress sozusagen weg gehäkelt.
  • Häkeln macht schlank: Lach nicht! Während ich häkle, nasche ich deutlich weniger, als beim Fernsehen ohne Handarbeitszeug. Warum? Erst noch schnell die Reihe zu Ende, dann nehme ich mir ein Stück Schokolade oder ein paar Chips. Upps, das habe ich in der letzten Runde ja auch schon gedacht! Na, macht nix, dann eben nach der nächsten …

Wenn ich länger darüber nachdenke, dann fällt mir vielleicht noch der eine oder andere weitere Grund ein. Aber dies sind sicher die Wichtigsten. Häkelst Du auch gern? Dann verrat mir doch mal, warum Du das Häkeln liebst!

Was, Du häkelst noch gar nicht? Dann wird es Zeit, damit anzufangen! Hier geht es lang:

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12 von 12: Mai bist Du schön!

Das Leben macht Spaß! Vor allem, wenn draußen die Sonne scheint, wie am 12. Mai. Zeit für 12 von 12! Kennst Du nicht? Bei “Draußen nur Kännchen” erfahrt Ihr mehr darüber. Ich mache nicht zum ersten und bestimmt auch nicht zum letzten Mal mit!

Ich hatte mir sooo viel vorgenommen – und dann hab ich verpennt! Also schnell frühstücken und ab zur Manuellen Therapie! Mit so einer freundlichen Kuh auf der Tasse schmeckt der Kaffee gleich noch mal so lecker!

Auch die Wartezeit wird genutzt! In 20 Minuten schaffe ich zwar nicht allzu viel, aber immerhin ein paar Runden vom Kopf des Teufelchens.

Nach der Therapie gehen wir noch kurz in die Stadt, ein bestelltes Medikament aus der Apotheke abholen. Tja, Triptane sind leider nicht immer vorrätig. Aber bei dem schönen Wetter ist ein Spaziergang durch die Stadt ja keine Strafe. Kennst Du das Hochzeitshaus in Hameln? Momentan sieht es nicht allzu schick aus, ist gerade eingepackt:

Auf dem Rückweg kommen wir an einem Hofladen vorbei. Heute kaufen wir nur etwas Gemüse und bunte Eier, keinen Bruderhahn. Aber schön, dass es das hier alles gibt.

Wir kommen spät nach Hause, kochen uns aber trotzdem etwas Leckeres zum Mittag. Gegessen wird draußen im Garten:

Nach dem Essen geht es an die Arbeit, auch wenn ich heute eigentlich keine Lust dazu habe. Wundert Euch meine Unlust bei diesem Ausblick vom Schreibtisch?

Nutzt ja nix, der Artikel über Eigenkapital für die Kategorie Finanzen auf meinem Blog “Nissebarn at work” muss ja irgendwann mal fertig werden! Aber noch nicht heute 🙁

Bei der Vorbereitung zu diesem Artikel checke ich die Fotos auf meinem Handy. Da ist eins, von dem ich partout nicht weiß, wie es dahin kommt. Fotografiert heute morgen, als ich noch fest geschlafen habe:

Es hat mich einiges an Hirnschmalz gekostet, bis ich gemerkt habe, was es mit dem Foto auf sich hat 😉

Nach dem Mittag wurde der Himmel ziemlich grau, später kam die Sonne wieder raus, also nix wie los zum Spaziergang. Unterwegs kommen wir an einer Süntelbuche vorbei. Kennst Du nicht? Hier ist ein Foto davon:

Der Tag ist noch lang, da reicht die Zeit noch, um für den Design-Wettbewerb zu arbeiten:

Gestern habe ich mir die Kleine Spinnerei in Alvesrode angesehen. Da muss ich meine neue Errungenschaft doch gleich anspinnen. Wird bestimmt ein tolles Garn:

PS: Ein Bericht über die Spinnerei folgt nächste Woche!

Gegen halb neun machen wir uns auf den Weg zum Tanzkurs. Ist das nicht ein herrlicher Sonnenuntergang?

Wir sind wohl nicht die einzigen, die gerne draußen bleiben würden, heute tanzen hier nur drei Paare. So viel Platz hatten wir noch nie:

Zu Hause gibt es ein Feierabendbier, ist schon elf Uhr. Da hab ich glatt vergessen, noch ein Foto zu machen. Sorry!

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Hochzeitskleid mit Hindernissen

Ich liebe Herausforderungen – meistens jedenfalls. Auf die eine oder andere in meinem Leben hätte ich gut verzichten können. Auf diese allerdings nicht … nicht ganz … ein bisschen glatter hätte es vielleicht schon laufen dürfen. Angefangen hat es mit einem Heiratsantrag im Familienkreis, geendet mit einem Traum in Lila: Tochter möchte bei der standesamtlichen Trauung ein lila Kleid tragen. Passt! Nicht nur zu ihren lila-pink gefärbten Haaren, sondern zu ihr als Person. Ist aber nicht leicht zu finden. Zum einen gibt es nicht allzu viele schicke Kleider in Lila, zum anderen passen Kleider “von der Stange” nicht jeder Person. Also wurde es ein Hochzeitskleid mit Hindernissen.

Wo gibt es ein lila Hochzeitskleid?

Schick soll es sein und perfekt sitzen. Wo sucht man nach Kleidern? Richtig, in Bekleidungsgeschäften und/oder im Internet. Ein paar schicke lila Kleider gab es dort tatsächlich, die Passform ließ allerdings zu wünschen übrig. Irgendwie war immer der Reißverschluss im Rücken zu lang und wellte sich dadurch. Kein Wunder, wenn für das Standardmaß von 1,68 m ein paar Zentimeter fehlen. Was bleibt da anders übrig, als ein Kleid abzuändern oder gleich selber zu nähen?

Hier kam uns der Zufall zu Hilfe: In einem Supermarkt entdeckte ich eine “alte” Nähzeitschrift [burda style 12/2022 KEINE BEZAHLTE WERBUNG, sondern Erlebnisbericht!] mit dem Hinweis auf ein “Kleines Schwarzes” auf dem Titelblatt. Sie war offensichtlich übrig geblieben und nicht an den Verlag oder Großhändler zurückgegeben. Zeitschrift durchgeblättert, ein lila Kleid im Großformat gesehen: perfekt! Fotografiert, kurze Nachfrage bei Tochter und Zeitschrift gekauft.

Doch nicht so einfach, wie gedacht

Erst zu Hause habe ich mir das Kleid genauer angesehen. Ich habe ja schon viel genäht in meinem Leben, das meiste allerdings vor 25, 30 Jahren. In den letzten Jahren sind lediglich ein paar T-Shirts, ein Hoody, ein Sweatkleid und ein paar Klamotten für Mini-Enkel entstanden, alles aus Jersey. Jetzt wartete plötzlich ein figurbetontes, gefüttertes Kleid mit Spitze auf mich (3 Lagen Stoff!), das perfekt genäht werden will. Ich muss größenwahnsinnig sein …

Immerhin konnten wir den Originalstoff aus der Zeitschrift bestellen und ich hatte genügend Zeit sowie ausreichend alte Bettwäsche, um ein Probekleid zu nähen. Sollte also zu schaffen sein. Das Ausmessen von Tochter musste allerdings Fast-Schwiegersohn übernehmen, Corona verhinderte ein persönliches Treffen.

Erster Versuch: das rosa Bettkleid

Eine Schönheit sollte das Kleid ja noch nicht werden, nur möglichst gut sitzen, mit allen Abnähern am richtigen Platz und ohne welligen Reißverschluss. Auf Spitze und Futterrock konnte ich getrost verzichten, aber das Oberteil musste gefüttert werden, um den richtigen Sitz vom Ausschnitt überprüfen zu können. Das machte gefühlte 100 Abnäher aus. So viele hab ich in meinem ganzen “Schneiderleben” nicht genäht! (PS: und aufgetrennt auch nicht!) Irgendwann war das Probekleid fertig und konnte anprobiert werden. Upps, das brauchte eine Menge Stecknadeln, um passend zu werden! Auch der Stoffmalstift kam reichlich zum Einsatz, weil die Abnäher nicht alle am richtigen Platz saßen.

Schnittkorrektur: Bustier oder was?

Es musste unbestritten eine neue Probeausgabe her! Na ja, wenigstens das Rockteil saß recht gut. Daher beschränkte ich mich nun auf das (wieder doppelt zu nähende) Oberteil des Kleides, diesmal auch ohne Ärmel. Es ging ja “nur” um den richtigen Sitz der Abnäher und die finale Passform.

Armloch versäubern, raffinierten Verschluss am Rücken und die Unterkante mit einem hübschen Gummi versehen – fertig wäre ein ungewöhnliches Bustier ;-). Scherz beiseite, mir fiel bei der erneuten Anprobe ein Stein vom Herzen: Die finale Passform war gefunden!

Dritter Durchgang: Sommerkleid für Ostern

“Eigentlich” hätte ich ja jetzt das “richtige” Kleid nähen können, aber dazu war ich noch nicht ganz bereit. Mit leichtem Schrecken stellte ich fest, dass wir zwar den Spitzenstoff und das Futter fürs Kleid bestellt hatten, aber nicht den dazwischen liegenden Hauptstoff. Upps, blöder Fehler. Tja, wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und den Hauptstoff gleich noch in einem hübschen Türkis bestellt. So konnte ich Probekleid Nummer zwei aus dem gleichen Material nähen, wie das finale Kleid, nur mit einer anderen Ärmelvariante. Abwechslung muss sein! Ist doch recht hübsch geworden, oder?

Jetzt wird´s ernst: das Finale

Zwar wurde die Zeit langsam knapp, aber ich fühlte mich relativ sicher, was sollte denn noch groß schiefgehen? Der Zuschnitt klappte gut und das “Unterkleid” aus Taft/Futterstoff war recht schnell fertig, hatte ich ja nun oft genug geübt. Dann die große Frage: Nähe ich Hauptstoff und Spitzenstoff getrennt, also praktisch zwei Kleider? Oder hefte ich die jeweils zugeschnittenen Teile erst aufeinander und nähe dann das Kleid sozusagen zweilagig? Schlaflose Nacht und Anfrage in einer Nähgruppe bei Facebook: “Sieg” für Variante 2 (boah, ich hasse heften!) Danke Kaidsoianer, das Ergebnis überzeugt!

Mitten in den Näharbeiten bin ich vor Schreck fast vom Stuhl gefallen: Direkt im Vorderteil prangte im Spitzenstoff ein riesiger Webfehler! Deutlich sichtbar im Rockteil! Absolute Katastrophe! Der Reststoff reichte nicht für ein neues Schnittteil und die Zeit nicht für eine Nachbestellung. Falls der Stoff überhaupt noch lieferbar wäre. Was nun?

Telefonat mit meiner ebenfalls nähenden Schwester: Das Rockteil muss geteilt und teilweise neue zugeschnitten werden, wie ich mir schon gedacht hatte. Aber wie? Eine Naht in der Mitte oder zwei Nähte jeweils als Verlängerung der vorhandenen Abnäher? Ich entschied mich für die zweite Variante. Zum Glück reichte der restliche Stoff für das zu ersetzende Teil aus!

In Gedanken machte ich drei Kreuze, als das Kleid endlich fertig war! Trotzdem blieb mein Ärger über mich selbst, dass ich den Webfehler nicht vor dem Zuschnitt bemerkt hatte. Klar, das war bei dem doppelt liegenden Spitzenstoff nicht leicht zu erkennen, aber ich hätte ja besser kontrollieren können …

Sieht doch aus, wie gewollt, oder?

Einfach nur: WOW!

Kleine Überraschung als Tochter ihr “Osterkleid” abholen wollte: Es hing nicht das türkisfarbene Kleid auf der Schneiderpuppe, sondern das lila Hochzeitskleid 😉

Natürlich wurde es sofort anprobiert, obwohl noch ein paar Handnähte fehlten. Konnte ja niemand sehen, sie befanden sich im Inneren des Kleides. Und WOW – es saß wie angegossen. Es war jeder Tropfen (Angst-)Schweiß wert! Und die ungeplanten Nähte hat Tochter noch nicht einmal bemerkt! Warum habe ich mir nur so den Kopf zerbrochen, dass ihr das Kleid nicht mehr gefallen würde?