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7 Gründe, warum ich das Häkeln liebe

Es gibt gefühlt tausend Gründe, warum ich häkle. Manche sind einfach praktischer Natur, andere eher persönlich. Aber liebe ich das Häkeln wirklich? Darüber musste ich tatsächlich ein wenig nachdenken, denn es ist für mich schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Oder ist es “nur” eine Gewohnheit? Nein, es gibt tatsächlich einige Gründe, warum ich das Häkeln liebe!

1. Häkeln ist so vielseitig

Als Scannerin kann ich mich nicht nur auf eine einzige Sache konzentrieren, es gibt einfach viel zu viele interessante Tätigkeiten auf der Welt. Beim Häkeln kommen viele verschiedene Fähigkeiten zum Einsatz:

  • Vorstellungsvermögen: Arbeite ich nach fremden Anleitungen (was nur noch selten passiert), dann benötige ich diese Fähigkeit nur sehr eingeschränkt. Ich habe ja Bilder, an denen ich mich orientieren kann und Arbeitsschritte, die ich lediglich “abarbeite”. Entwickle ich eigene Anleitungen, dann muss ich wissen, welche Maschen und Arbeitsschritte mich zum gewünschten Ergebnis bringen. Welche Farben und Formen will ich verwenden? Und wie beschreibe ich meine Gedanken und meine Arbeit so, dass sie auch für AnfängerInnen leicht nachvollziehbar sind?
  • Mathematik: Ja, auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, im Häkeln steckt das kleine 1×1! Wie wird ein Kreis gehäkelt, ohne dass er sich wölbt, wie konstruiere ich eine Kugel oder ein Oval? Klingt kompliziert? Keine Angst, mehr als Grundschulmathematik brauchst Du nicht!
  • Fingerfertigkeit: Ich häkle gern kleine knifflige Dinge, wie zum Beispiel Amigurumi, Ohrhänger oder Schlüsselanhänger. Manchmal ist das ganz schön kompliziert, aber es hält die Finger beweglich.
  • Kreativität: Immer nur vorgegebene Schritte nachzuvollziehen ist langweilig, aber beim Häkeln kann ich ja selber kreativ werden. Zum einen kann ich Farben und Größen variieren, Details einfügen oder weglassen und die Projekte an meinen Geschmack anpassen. Zum anderen entwerfe ich eigene Anleitungen, die oft dadurch entstehen, dass jemand fragt “Sag mal, kann man eigentlich auch XY häkeln?” Man kann alles häkeln, wenn man nur weiß, wie. Egal ob XY nun ein Biber als Schlüsselanhänger, ein Traktor oder eine Bohrmaschine ist. Der Biber ist allerdings deutlich einfacher als die Bohrmaschine ;-).

2. Häkeln entspannt

Häkeln ist fast wie meditieren: Du konzentrierst Dich auf die Bewegung Deiner Hände, alles andere ist nicht wichtig. Bei manchen Arbeiten ist Zählen angesagt, da kannst Du nicht gleichzeitig Probleme wälzen. Auf diese Weise komme ich recht schnell wieder runter, wenn es mal nötig ist. Bei einfachen Häkelarbeiten benötige ich meinen Kopf dagegen praktisch gar nicht, dann kann ich meine Gedanken laufen lassen, tagträumen, mich in Ruhe unterhalten oder den nächsten Blogartikel vorbereiten.

3. Häkeln ist (fast) überall möglich

An der Bushaltestelle, im Zug oder im Wartezimmer – ich häkle fast überall. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Ich häkle nicht im Bus oder im Auto, dann wird mir nämlich so richtig übel! Aber sonst sieht man mich selten ohne Handarbeitszeug (könnte sein, dass ich gerade mal stricke).

4. Häkeln ist kommunikativ

Klingt paradox? Ja, beim Häkeln bin ich praktisch “mit mir selbst” beschäftigt, aber ich werde oft darauf angesprochen. Da haben sich schon viele nette Gespräche und einige Bekanntschaften ergeben. Du glaubst gar nicht, wie viele Menschen Dich ansprechen, wenn Du Dein Häkelzeug auspackst! Und es sind beileibe nicht nur Frauen! Auch Männer haben etwas zum Thema zu sagen. Die eine oder andere Bemerkung klingt vielleicht ein wenig herablassend, oft ist aber auch ein mehr oder weniger großer Sachverstand zu hören. Spaß bringen die Gespräche jedoch (fast) immer.

5. Ich habe (fast) immer ein kleines Geschenk zur Hand

Das ist zugegebenermaßen ein ziemlich praktischer Grund, warum ich das Häkeln liebe. Meistens häkle ich ein Geschenk, weil es zu dem Menschen passt, den ich beschenken möchte. Oder auch, weil er/sie es sich wünscht. Oft häkle ich aber auch Dinge, weil ich gerade Lust dazu habe, eine entsprechende Anleitung erarbeite oder einfach so. Brauche ich ein kleines Geschenk oder ein Mitbringsel, dann schaue ich einfach in meine “Häkelkiste” (da sind die Amigurumi drin). Die Kiste ist immer mehr oder weniger gut gefüllt mit Eulen, Drachen, bunten Vögeln, Schutzengeln und allerlei anderen Tieren. Manchmal ist auch ein kleiner Trecker oder ein Auto drin. Es ist also für beinahe jede Gelegenheit etwas dabei.

6. Ich habe nie Langeweile

Wann hatte ich das letzte Mal Langeweile? Ah ja, als ich wegen eines steifen Nackens nicht handarbeiten konnte! Vor meiner Karpaltumnnel-OP habe ich mir extra einen Mini-Webrahmen gebastelt, das Weben ging nämlich auch mit einer Hand. Jetzt warten ca. 128 Quadrate seit ungefähr zwei Jahren darauf, zusammengenäht zu werden. Komisch, diese Arbeit können die wenigsten HäklerInnen und StrickerInnen leiden (zumindest von denen, die ich kenne) ;-).

7. Häkeln ist gesund!

Kein Scherz! Häkeln ist wirklich gesund, das wurde schon in vielen Studien festgestellt. Hier ist meine Meinung dazu:

  • Häkeln hält das Gehirn fit: In der Tat ist Häkeln eine (besondere) Form von Gehirnjogging. Du musst Maschen und Reihen zählen, Muster anpassen und umrechnen, Proportionen beachten und vieles mehr. Das fordert manchmal einiges an Gehirnschmalz und ist besser als Sudoku oder Kreuzworträtsel lösen.
  • Häkeln baut Stress ab: Wenn Du viel häkelst, wirst Du sicher bemerken, dass Du an manchen Tagen fester häkelst, als an anderen. Mir geht das jedenfalls so. Auch meine Häkelgeschwindigkeit variiert je nach Stresslevel. Nach einiger Zeit pendelt sich alles auf mein “Normalmaß” ein, dann habe ich den Stress sozusagen weg gehäkelt.
  • Häkeln macht schlank: Lach nicht! Während ich häkle, nasche ich deutlich weniger, als beim Fernsehen ohne Handarbeitszeug. Warum? Erst noch schnell die Reihe zu Ende, dann nehme ich mir ein Stück Schokolade oder ein paar Chips. Upps, das habe ich in der letzten Runde ja auch schon gedacht! Na, macht nix, dann eben nach der nächsten …

Wenn ich länger darüber nachdenke, dann fällt mir vielleicht noch der eine oder andere weitere Grund ein. Aber dies sind sicher die Wichtigsten. Häkelst Du auch gern? Dann verrat mir doch mal, warum Du das Häkeln liebst!

Was, Du häkelst noch gar nicht? Dann wird es Zeit, damit anzufangen! Hier geht es lang:

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Was ist ein Amigurumi?

Amigurumi kennt doch jeder, oder nicht? Diese kleinen bunten Figuren sind mehr oder weniger niedlich. Gesehen hat sie vermutlich wirklich jeder, denn es gibt sie praktisch überall. Aber sie werden nicht immer als solches erkannt. Das klingt geheimnisvoll, nicht wahr? Also lösen wir das Geheimnis mal schnell auf:

Amigurumi “per Definition”

Laut Wikipedia ist Amigurumi “eine japanische Strick- oder Häkelkunst, mit der …. Objekte hergestellt werden”. Amigurumi ähneln Mangafiguren und entsprechen dem Kindchenschema. Meist sind sie zwischen 10 und 15 Zentimeter groß – sagt Wikipedia. Es gibt die bunten Figuren (inzwischen) aber auch im Mini- oder Maxiformat. Man könnte sagen von 1 bis 100 Zentimetern. So ungefähr jedenfalls.

Das Wort “Amigurumi” kommt aus dem Japanischen und ist zusammengesetzt. Der erste Teil des Wortes “amu” bedeutet angeblich stricken oder häkeln. Der zweite Teil ist weniger eindeutig erklärt. Er könnte sowohl einhüllen oder verpacken (japanischer Ursprung: kurumu) als auch vermenschlichte Objekte (japanisch: nuigurumi) bedeuten. Oft werden jedoch der Einfachheit halber alle möglichen kleinen Häkel- oder Strickfiguren als Amigurumi bezeichnet.

Wie sehen Amigurumi aus?

Amigurumi sind sehr vielfältig. Manche Figuren sind sehr einfach gestaltet und in einem Stück gearbeitet, andere werden aus mehreren Einzelteilen (mitunter sogar beweglich) zusammengesetzt. Für richtige Fans sollten “echte” Amigurumi folgende Merkmale aufweisen:

  • vermenschlichtes Aussehen: Tiere werden gern/oft mit menschlichen Extremitäten dargestellt, sozusagen als “Zweibeiner”. Pflanzen oder Teile davon (Bäume, Blumen, Obst, Gemüse) und unbelebte Objekte (Tassen, Autos, Häuser …) haben Gesichter oder zumindest Augen. Letztere sollten entweder richtig groß sein oder nur kleine schwarze Punkte.
  • Kindchenschema: Der Kopf ist im Verhältnis zum übrigen Körper relativ groß, Arme und Beine (wenn vorhanden) eher klein und dünn.
  • Manga-Stil: Knallbunte Farben und große rundliche Augen unterstützen das schon genannte Kindchenschema.

Wie werden die bunten Figuren gemacht?

Amigurumi können sowohl gehäkelt als auch gestrickt werden. Meistens werden sie plastisch gearbeitet, also in Runden. Dadurch gibt es weniger Nähte und “glattere” Formen. Ich persönlich häkle meine Figuren lieber, denn gehäkelte Objekte sind “von Natur aus” stabiler als gestrickte. Außerdem können sie besser (= einfacher und auch fester) gestopft werden.

Anfänger tun sich oft nicht leicht damit, so kleine Figuren zu häkeln. In meinen Basics erkläre ich die wichtigsten Maschen und Arbeitsschritte. Ein paar Tipps können unter Umständen auch für fortgeschrittene HäklerInnen hilfreich sein.

Was macht man mit den Figuren?

Nix – oder alles! Je nach Art können die niedlichen Figuren als Spielzeug dienen (Achtung: Sicherheitsbestimmungen beachten!) oder als Deko. Du kannst sie verschenken, aber auch selber als Talisman, Taschenbaumler oder Schlüsselanhänger verwenden. Ich trage meine sogar als Ohrringe. Du siehst, Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt 🙂

PS: Eine kleine Warnung am Rande – Amigurumi machen süchtig! Einige verfallen der Amigurumi-Sammelsucht, andere der Amigurumi-Häkelsucht, weitere Ausprägungen der Sucht sind nicht auszuschließen.

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Schickes Werkzeug, bunt und ungefährlich

Kleine Kinder lieben schickes Werkzeug, Küchenutensilien und alles andere, was Mama und Papa auch so haben. Natürlich könnten sie mit manchen Dingen im Original spielen. Das Spiel mit Topf und Kochlöffel ist zwar laut, in der Regel jedoch ungefährlich. Anders sieht es allerdings mit Hammer und Nagel oder mit einer Säge aus. Aber nicht mit diesem selbst gehäkelten Werkzeug-Set. Es ist völlig ungefährlich – für die Kleinen und Eure Möbel!

Warum Wolle statt Holz oder Plastik?

Die Vorlieben der Menschen sind unterschiedlich und über die Vor- und Nachteile von Plastik könnten wir lange diskutieren. Ich persönlich bevorzuge natürliche Materialien, also zum Beispiel Holz. Für sehr kleine Kinder ist es jedoch nur bedingt geeignet. Ein Holzhammer kann nämlich schon in einer Kleinkinderhand Schaden anrichten. Dellen in den Möbeln sind ärgerlich, tun aber nicht so weh, wie eine Beule am Kopf. Erst etwa ab dem Kindergartenalter können kleine Kinder ihre Bewegungen ausreichend koordinieren und die Auswirkungen abschätzen, um gefahrlos mit Holzwerkzeug zu spielen. Immerhin ist ein Hammer ja dazu da, irgendwo draufzuhauen.

Für unseren kleinen Sohn haben wir damals (schon ewig her) Werkzeug aus Weichplastik gekauft, im festen Glauben, er können damit ja nichts kaputt machen. Es dauerte aber nicht lange, bis einige Möbelstücke deutlich sichtbare Sägespuren trugen. Dank der “Schweißnaht” entlang der Sägezähne waren diese unglaublich scharf. Die Säge verschwand aus der Reichweite des Kleinen, landete auf unserem Kleiderschrank und wurde dort vergessen. Erst beim Umzug nach einigen Jahren tauchte sie wieder auf. Mini-Enkel wird daher vorerst mit gehäkeltem Werkzeug ausgestattet. Das ist weich, bunt und gefährlich für Mitspielende und Möbel.

Eine gute Anleitung für schickes Werkzeug muss her

Häkelanleitungen für schickes Werkzeug zu finden war nicht so leicht, wie gedacht hatte. Die Anfragen “Werkzeug häkeln” oder “Häkelwerkzeug” führte eher zu Werkzeug, welches zum Häkeln benötigt wird, also zu Häkelnadeln & Co. Ein paar Anleitungen habe dann aber doch gefunden. Allerdings gefiel mir keine so ganz richtig, entweder im Umfang oder in der Ausführung, also habe ich mal wieder selbst was entworfen.

Der Anfang: ein Schraubendreher

Für den Anfang habe ich mir ein “einfaches” Werkzeug ausgesucht, den Schraubendreher. Der Griff sollte gut in einer kleinen Kinderhand liegen und die “Funktion” klar erkennbar sein. Der Schlitzschraubendreher war noch recht leicht zu häkeln, die Spitze des Kreuzschraubendrehers benötigte dann doch ein wenig “Gehirnschmalz”. Hier ist das Ergebnis:

Schraubendreher in zwei Varianten

Weiter geht´s: Hammer und Nagel

Natürlich dürfen in einem Werkzeugkasten Hammer und Nägel nicht fehlen. Die Proportionen für den Hammer habe ich mir am Schraubendreher “abgeguckt”. Die Größenverhältnisse sollen ja stimmig sein. Professionelle Hilfestellung gab mir mein handwerklich begabter Mann (siehe Stielspitze auf dem Hammerkopf ;-)). Allerdings habe ich nicht alle seiner Tipps umgesetzt. Schließlich darf Kinderwerkzeug ja etwas einfacher gestaltet sein, oder nicht? Die Nägel sind nicht so ganz anfängertauglich, sondern ein wenig fummelig. Wer das ganze Werkzeug-Set gehäkelt hat, wird aber sicher auch damit zurechtkommen. (Die kleinen Schrauben, die ich probeweise gehäkelt habe, sind noch schlimmer. Mal sehen, ob sie es überhaupt in die Anleitung schaffen.)

Der Werkzeugkoffer füllt sich: Zollstock und Bleistift

Maßnehmen und Anzeichnen, auch das gehört zum Heimwerken. Der gehäkelte Bleistift ist ein Kinderspiel, der “funktionsfähige” (= bewegliche) Zollstock dagegen nicht. Ein wenig Knobelei und Fingerfertigkeit hat es schon dafür gebraucht. Aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden:

Ups, der Bleistift hat es noch nicht aufs Foto geschafft. Ich liefere es nach, versprochen.

Die Königsdisziplin: eine Bohrmaschine mit auswechselbaren Bohrern

Irgendwo in den Weiten des Internets habe ich eine Bohrmaschine mit herausnehmbarem Bohrer entdeckt. Die Idee fand ich cool. Also musste getüftelt werden. Zuerst habe ich die auswechselbaren Bohreinsätze gehäkelt, dann die Bohrmaschine “entwickelt”. Dabei habe ich praktisch “von innen nach außen” gearbeitet. Zuletzt kamen die Knöpfe und Schalter dran. Natürlich durfte auch ein Logo nicht fehlen. Schließlich ist meine Bohrmaschine unverwechselbar!

Auf das Stromkabel wollte ich lieber verzichten, da könnte der Knirps auf dumme Gedanken kommen. Also musste ein Akkuladegerät her. Es war gar nicht so einfach, das Ladegerät so zu konzipieren, dass die Bohrmaschine darin stehen kann!

Bohrmaschine mit Akkuladegerät

An weiteren Werkzeugteilen tüftele ich noch. Ihr dürft Euch unter anderem auf eine Schraube mit Mutter und Schraubenschlüssel freuen. Fehlt Euch sonst noch ein Werkzeug? Teilt es mir gerne mit!

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Amigurumi-Contest: wie wird die Teilnahme erfolgreich?

Schon seit vielen Jahren gibt es bei amigurumi.com einen Designcontest. Es geht darum, ein oder mehrere Amigurumi zu einem bestimmten Thema zu entwerfen und zu häkeln. Seit ich das entdeckt habe, wollte ich gern bei diesem Amigurumi-Contest mitmachen. Immerhin häkle ich schon seit vielen Jahren Amigurumi. Aber entweder fehlte mir die nötige Zeit oder das Thema war nicht so ganz meins. In diesem Jahr ist es mir zum ersten Mal gelungen, ein paar Anleitungen einzureichen. Zwar war auch diesmal die Zeit ziemlich knapp, aber dafür gefiel mir das Thema ausnehmend gut. Es ging nämlich um vom Aussterben bedrohte Tiere.

Worin liegt der Reiz eines Contests?

Es gibt aus meiner Sicht mindestens drei Gründe, an einem Amigurumi-Contest teilzunehmen:

  • Interessantes Thema
  • Spannende Preise
  • Möglichkeit sichtbar zu werden/sich oder seine Produkte zu zeigen

Nicht uninteressant ist auch der Aspekt, Feedback (= Stimmen oder Votes) von einer großen Anzahl potenzieller Interessenten zu bekommen. Dazu muss die der eigene Entwurf nicht unbedingt unter den Gewinnern sein, es ist schon angenehm, nicht gerade den allerletzten Platz zu belegen 😉

Möchtest Du auch einmal an einem Amigurumi-Contest teilnehmen, dann habe ich hier ein paar Tipps für Dich:

Interessantes Thema

Die Konkurrenz bei diesem (und sicher jedem anderen) Contest ist groß. Wenn Dich das aktuelle Thema wenig interessiert, dann wird es wirklich schwierig, eine gute Platzierung zu erreichen oder auch nur einen guten Entwurf einzureichen. Bei einem interessanten Thema fangen die Ideen dagegen schon beim ersten Lesen nur so an zu sprudeln. Stell Dir bei Deinen Überlegungen folgende Fragen:

  • Für wen möchte ich entwerfen? Anfänger oder Fortgeschrittene?
  • Was schaffe ich in der zur Verfügung stehenden Zeit? Nur ein einfaches Produkt, mit vielleicht geringen Gewinnchancen oder einen richtig coolen komplizierten Entwurf?
  • Konzentriere ich mich auf einen Entwurf oder möchte ich mehrere einreichen?
  • Und ganz wichtig: Habe ich vielleicht schon einen fertigen Entwurf, den ich sofort einreichen könnte?

Spannende Preise?

Je attraktiver die Preise, desto größer die Konkurrenz. Ist ja irgendwie klar, oder? Mach Dir vor der Teilnahme klar, was Du damit erreichen willst. Selbst wenn die ausgelobten Preise Dich weniger interessieren, kannst Du Deine Entwürfe einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Mein Ziel war zum Beispiel, mit mindestens einem Entwurf auf einem der ersten 100 Plätzen zu landen. Das habe ich erreicht. Ganz schlecht können meine Entwürfe also nicht sein 😉

Sichtbar werden

Wie schon erwähnt, wirst Du durch einen Amigurumi-Contest sichtbarer. Im Idealfall hast Du aber schon eine große Sichtbarkeit durch Follower in den Sozialen Medien, Freunde oder treue Kunden. Kommuniziere Deine Teilnahme, damit all diese Personen für Dich beziehungsweise Deine Werke stimmen können. Das erhöht Deine Gewinnchancen ungemein.

Das wichtigste ist: Fang an und mach mit! Du hast nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.

PS: Die Fotos zeigen meine Entwürfe für den letzten Contest. Die Anleitung findet Ihr in meinem Shop. Für den aktuellen habe ich auch schon wieder ein paar Ideen, obwohl ich eigentlich diesmal gar nicht teilnehmen wollte 😉

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Häkeln für Küche und Bad

Du kannst nicht nur Deck(ch)en und Tücher, Tops und Pullover oder Spielzeug und Amigurumi häkeln, sondern auch Gebrauchsgegenstände für den Haushalt. Ja, Sofakissen gehören auch dazu, aber heute reden wir über Häkeln für Küche und Bad. Da ist manchmal auch ein zusätzlicher Farbtupfer ganz nützlich.

Die Klassiker: Topflappen und Untersetzer

Das erste Häkelprojekt im Handarbeitsunterricht der Schule ist in der Regel ein Topflappen. Dieser fristet oft ein einsames Dasein, für ein ganzes Paar reicht die Motivation nämlich nicht immer aus. Vielleicht liegt es daran, dass das Projekt weder für Kinder (die benutzen selten Topflappen) noch für Anfänger allgemein (spezielle Herausforderung: 2 absolut gleiche Teile zu häkeln) wirklich gut geeignet ist.

gehäkelte Topflappen
Doppelt gehäkelte Topflappen

Trotzdem sind Topflappen tolle Häkelprojekte für die Küche. Du kannst mit einfachen festen Maschen in Reihen oder Runden starten und den Topflappen anschließend besticken (siehe meine Smiley-Topflappen), aber auch kompliziertere Muster mit unterschiedlichen Maschen oder mehreren Farben häkeln. Übrigens: wer bestimmt eigentlich, dass ein Paar immer gleich aussehen muss? Es geht durchaus auch anders!

TIPP: Verwende unbedingt hitzebeständiges Garn. Im Handel bekommst Du spezielles Topflappengarn. Du kannst aber jedes ausreichend dicke Baumwollgarn verwenden. Ich empfehle die Stärke 8/8 (8fädig) beziehungsweise eine Lauflänge von ca. 85 m/50 Gramm.

Vielseitig zu verwenden sind gehäkelte Untersetzer. Wenn Du feste Maschen schon beherrschst, dann kannst Du praktisch gleich loslegen. Andernfalls machst Du Dich in den Häkel-Basics schlau. Form, Farbe und Größe sind frei wählbar, passend zu Deinen Gläsern, Kannen oder Töpfen – was immer Du gern darauf abstellen möchtest. Du solltest jedoch darauf achten, für heiße Gegenstände hitzebeständiges (Baumwoll-)Garn zu verwenden.

Gehäkelte Untersetzer

TIPP: Du hast noch keine Erfahrung mit dem Häkeln? Zusammen mit dieser Anleitung für Untersetzer bekommst Du meine Häkelbasics zum Ausdrucken. Sie sind extra für Anfänger geschrieben. Solltest Du wider Erwarten nicht damit klarkommen, dann helfe ich Dir gern per Mail weiter.

Universell einsetzbar: Spültücher oder Waschlappen

Spültücher und Waschlappen werden nach einem einheitlichen Prinzip gehäkelt. Du kannst also einen ganzen Stapel anfertigen und erst später die Verwendung bestimmen. Dadurch eignen sich diese “Lappen” hervorragend als “Arbeit für zwischendurch” und auch als “Geschenk auf Vorrat”. Egal, ob Du selber schnell mal ein neues Tuch brauchst, ein Mitbringsel oder ein Geschenk in letzter Minute suchst – hier wirst Du immer fündig.

Ähnlich wie bei den Topflappen kannst Du diese Tücher durch Maschen, Farben und Muster variieren. Je weicher ein Tuch werden soll, desto lockerer solltest Du es häkeln. Für dünne Lappen eignet sich 4/8er Baumwolle (4fädig, Lauflänge ca. 170m/50g) mit einer Häkelnadel der Stärke 2,5 mm. Für dickere Lappen das sogenannte Topflappengarn (siehe oben) und eine Häkelnadel der Stärke 3,5 mm für feste beziehungsweise 4 – 4,5 mm für lockere Lappen.

Nicht nur für Küche und Bad: Utensilos

Utensilos finden praktisch überall Verwendung. Du kannst sie in allen Größen und unterschiedlichen Formen häkeln. In den meisten Fällen werden Utensilos rund gehäkelt, eine quadratische Form ist aber auch möglich. Am besten häkelst Du mit eher festem Garn, wie zum Beispiel Baumwolle. Für große Utensilos eignet sich auch sogenanntes Textilgarn sehr gut. Die Größe ergibt sich aus der Garnstärke und der Maschen- und Reihen- beziehungsweise Rundenzahl. Je fester Du häkelst (eventuell eine kleinere Nadel verwenden), desto stabiler werden Deine Utensilos.

Gehäkelter Brötchenkorb

TIPP: Kleinere Utensilos kannst Du auch einfach aus Garnresten jeder Art häkeln und so Deinen Stash (Garnvorrat) abbauen. Nimm dafür einfach eine dünnere Häkelnadel als auf der Banderole angegeben, das gibt etwas mehr Stabilität.

Nachhaltig einkaufen mit Gemüse- und Einkaufsnetzen

Plastiktüten sind schon lange out, schlichte Baumwollbeutel mehr oder weniger langweilig oder zumindest austauschbar. Magst Du es gern individuell? Dann häkle Dir doch ein Einkaufsnetz. Vor einigen Jahren noch als altmodisch verschrien, haben diese Netze ein wahres Comeback erlebt.

Gehäkeltes Einkaufsnetz

Und wenn Du schon mal dabei bist, dann kannst Du auch gleich ein paar Gemüsenetze häkeln. Am besten nimmst Du dafür ein dünnes, mit 60 °C waschbares Baumwollgarn. Möchtest Du Obst- und Gemüsenetze unterscheiden? Dann wähle einfach verschiedene Farben dafür.

Häkeln fürs Bad

Viele Dinge, die Du für die Küche häkeln kannst, eignen sich in ähnlicher Weise auch für das Bad. In erster Linie sind hier Utensilos, Wasch- und Putzlappen zu nennen. Hier sind noch weitere Vorschläge für Dich:

Kosmetikpads

Sehr beliebt sind in der letzten Zeit wiederverwendbare Kosmetik- oder Abschminkpads geworden. Am besten häkelst Du sie aus reiner Baumwolle, dann sind sie mit 60 °C waschbar. Im Laufe der Zeit (und vieler Wäschen) bleichen jedoch einige Farben mehr oder weniger stark aus. Das ändert aber nichts an der Funktionsfähigkeit Deiner Pads.

Gehäkelte Kosmetikpads

TIPP: Je nach verwendetem Garn und gewählter Häkelnadel kannst Du Deine Pads weicher oder fester häkeln, mit den entsprechenden Maschen auch einen leichten Peeling- oder Massageeffekt erreichen.

Teppich

Ein größeres Projekt ist ein Badezimmerteppich. Auch hier solltest Du auf eine gute Waschbarkeit Deines Garns achten. Mindestens genauso wichtig ist es aber, dass Dein fertiger Teppich rutschfest ist! Dafür hast Du verschiedene Möglichkeiten:

  • Die einfachste Variante wäre das Häkeln mit rutschfestem Garn. Eine Garantie wird Dir dafür aber vermutlich kein Hersteller geben, also halte Dich besser (zusätzlich) an die hier genannten Möglichkeiten:
  • Fast ohne Arbeit ist die Verwendung eines Gleitschutzes für den fertigen Teppich. Du findest diese Gummimatten unter den Namen “Anti-Rutsch-Unterlage” oder “Teppichstopp” im Baumarkt oder im Internet. Manche Matten sind schon auf Standardmaße zugeschnitten, andere werden als Meterware verkauft. Du legst Deinen Teppich einfach auf diese Unterlage. Aber Vorsicht: nicht jeder Gleitschutz ist auf jedem Untergrund wirklich rutschfest!
  • Im Handel findest Du auch spezielles Haftspray für Teppiche. Wenn Du die Teppichunterseite damit einsprühst, wird Dein Teppich rutschfest. Eventuell musst Du das Einsprühen nach dem (mehrmaligen) Waschen wiederholen.
  • Ähnlich wie Haftspray funktioniert auch Sockenstop. Diese Latexmilch wird jedoch nicht gesprüht, sondern mit einem Pinsel oder durch eine “Malspitze” auf der Flasche aufgetragen. Du musst nicht den kompletten Teppich damit bestreichen, einzelne Flächen, Streifen oder Muster reichen aus. Außerdem übersteht die Latexmilch zumindest einige Wäschen ohne Probleme.
  • Auch doppelseitiges Klebeband hält Deinen Teppich an seinem Platz. Allerdings muss es zum Waschen entfernt werden und kann auch auf dem Untergrund/den Badezimmerfliesen eine hartnäckige Spur hinterlassen. Besser ist da vielleicht spezielles Teppich-Klebeband. Ich habe es aber noch nicht getestet.
Gehäkelter Patchwork-Teppich

Hast Du noch weitere Vorschläge zu Häkelarbeiten für Küche und Bad? Teile sie uns in den Kommentaren mit!