Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Teddybären entworfen und genäht habe. „Damals“ gab es einen regelmäßigen Bärenmarkt bei uns in der Stadt und auch einen kleinen Bärenladen. Das hat sich inzwischen geändert, so wie auch meine Arbeit beziehungsweise Art der Beschäftigung. Meine Vorliebe für Teddybären ist aber geblieben. Was lag da also näher, als dem Mini-Enkel einen ganz eigenen Teddybär zu nähen, einen den es niemals irgendwo anders geben wird?
Eigentlich sollte der Teddy zur Taufe fertig werden, aber eine kleine Routine-OP hat mich daran gehindert. Das Karpaltunnelsyndrom kennt wohl jeder, der viel handarbeitet oder am PC schreibt. Beides machte ich (fast) täglich, bis die OP nötig wurde. Statt der angekündigten vier Wochen war ich (oder besser meine Hand) dreieinhalb Monate arbeitsunfähig. Da musste nicht nur der Teddy warten 😉
Für diesen ganz besonderen Bären habe ich mir einen wunderschön weichen blauen Teddystoff ausgesucht und den Schnitt natürlich selber entworfen. Das war durchaus eine Herausforderung, denn der Bär sollte nicht nur niedlich aussehen, sondern auch alleine stehen können. Damit er den Sicherheitsvorschriften entspricht, habe ich selbstverständlich Sicherheitsaugen und -gelenke verwendet. So kann der Teddy notfalls auch mal gewaschen werden.
Von der Idee zum Schnittmuster
Die Idee einen Teddybär zu nähen ist das eine, ein passendes Schnittmuster zu erstellen eine ganz andere Liga. Warum? Weil es nicht ganz leicht ist, die gewünschte dreidimensionale Form in eine zweidimensionale Vorlage zu verwandeln. Am besten arbeitet man zu Beginn daher mit einem fertigen Schnittmuster. Ist die Figur schon einmal genäht, dann können (einfache) Veränderungen relativ leicht realisiert werden.
Die Erfahrung lehrt, was zu tun ist, um den Kopf ein bisschen dicker, den Bauch ein wenig dünner zu machen oder wie ein Teddy selbständig stehen kann. Dementsprechend wird also der Papierschnitt gestaltet und anschließend auf den Stoff übertragen.
TIPP: Eine gute Beschriftung des Papierschnitts hilft, alle Teile richtig zuzuschneiden und den Teddybär zu nähen. Ich fertige daher immer jedes Teil extra aus Papier an, damit ich nichts vergesse oder vertausche, also rechten und linken Außenarm, rechte und linke Pfote usw.
Zuschneiden und Teddybär nähen
Der Zuschnitt ist bei Teddyplüsch ein besondere Herausforderung, denn es darf nur der Stoff geschnitten werden, nicht die Plüschhaare (die „Haare“ stehen nicht senkrecht ab, sondern liegen flach am Stoff an). Andernfalls ist das Fell an den Schnittkanten eventuell zu kurz. Hier ist eine eher kurze und sehr spitze Schere hilfreich.
Sind alle Teile zugeschnitten, geht es ans Teddybär nähen: jedes Körperteil einzeln und mit Wendeöffnung. Das dauert eine ganze Weile, denn es muss sehr sorgfältig genau gearbeitet werden. Die Öffnungen müssen so groß sein, dass die Gelenkscheiben hindurchpassen.
Der schwierigste Teil ist hier die Nase. Sie ist gleichzeitig auch sehr wichtig für den Gresichtsausdruck des fertigen Teddys. Wer sich das Nähen mit der Maschine in diesem kniffligen Bereich nicht zutraut, der kann die Nase auch mit der Hand (und doppeltem Faden!) nähen.
Stopfen und montieren
Nach dem Wenden werden die Gelenkscheiben in Arme und Beine eingesetzt, die Körperteile gestopft und die Wendeöffnungen per Hand geschlossen. Am Kopf werden dagegen erst die Sicherheitsaugen eingesetzt, dann wird der Kopf gestopft (Nase schön ausformen!). Vor dem Schließen der Halsöffnung wird die Gelenkscheibe eingesetzt.
Jetzt wird es richtig spannend, denn nun zeigt sich, ob die Proportionen stimmen. Die einzelnen Teile werden an den Körper montiert, der Bauch gestopft und die letzte Wendeöffnung geschlossen.
Das Wichtigste zum Schluss: das Gesicht
Nun ist der Teddybär fast fertig. Es fehlen nur noch Ohren und Nase, eventuell auch noch die Augen (falls keine Sicherheitsaugen verwendet werden). Durch die Platzierung von Augen und Ohren wird der Gesichtsausdruck des Bären festgelegt. Es lohnt sich, verschiedene Positionen auszuprobieren. Auch Form und Größe der gestickten Nase tragen wesentlich zum Ausdruck bei. Der Phantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt.
Möchtest Du wissen, was ein Bär so alles erleben kann? Dann guck Dir mal Brummlas Blog an. Der kleine Strickbär geht gern auf Reisen: Nissebarns Urlaubär
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