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7 Gründe, warum ich das Häkeln liebe

Es gibt gefühlt tausend Gründe, warum ich häkle. Manche sind einfach praktischer Natur, andere eher persönlich. Aber liebe ich das Häkeln wirklich? Darüber musste ich tatsächlich ein wenig nachdenken, denn es ist für mich schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Oder ist es “nur” eine Gewohnheit? Nein, es gibt tatsächlich einige Gründe, warum ich das Häkeln liebe!

1. Häkeln ist so vielseitig

Als Scannerin kann ich mich nicht nur auf eine einzige Sache konzentrieren, es gibt einfach viel zu viele interessante Tätigkeiten auf der Welt. Beim Häkeln kommen viele verschiedene Fähigkeiten zum Einsatz:

  • Vorstellungsvermögen: Arbeite ich nach fremden Anleitungen (was nur noch selten passiert), dann benötige ich diese Fähigkeit nur sehr eingeschränkt. Ich habe ja Bilder, an denen ich mich orientieren kann und Arbeitsschritte, die ich lediglich “abarbeite”. Entwickle ich eigene Anleitungen, dann muss ich wissen, welche Maschen und Arbeitsschritte mich zum gewünschten Ergebnis bringen. Welche Farben und Formen will ich verwenden? Und wie beschreibe ich meine Gedanken und meine Arbeit so, dass sie auch für AnfängerInnen leicht nachvollziehbar sind?
  • Mathematik: Ja, auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, im Häkeln steckt das kleine 1×1! Wie wird ein Kreis gehäkelt, ohne dass er sich wölbt, wie konstruiere ich eine Kugel oder ein Oval? Klingt kompliziert? Keine Angst, mehr als Grundschulmathematik brauchst Du nicht!
  • Fingerfertigkeit: Ich häkle gern kleine knifflige Dinge, wie zum Beispiel Amigurumi, Ohrhänger oder Schlüsselanhänger. Manchmal ist das ganz schön kompliziert, aber es hält die Finger beweglich.
  • Kreativität: Immer nur vorgegebene Schritte nachzuvollziehen ist langweilig, aber beim Häkeln kann ich ja selber kreativ werden. Zum einen kann ich Farben und Größen variieren, Details einfügen oder weglassen und die Projekte an meinen Geschmack anpassen. Zum anderen entwerfe ich eigene Anleitungen, die oft dadurch entstehen, dass jemand fragt “Sag mal, kann man eigentlich auch XY häkeln?” Man kann alles häkeln, wenn man nur weiß, wie. Egal ob XY nun ein Biber als Schlüsselanhänger, ein Traktor oder eine Bohrmaschine ist. Der Biber ist allerdings deutlich einfacher als die Bohrmaschine ;-).

2. Häkeln entspannt

Häkeln ist fast wie meditieren: Du konzentrierst Dich auf die Bewegung Deiner Hände, alles andere ist nicht wichtig. Bei manchen Arbeiten ist Zählen angesagt, da kannst Du nicht gleichzeitig Probleme wälzen. Auf diese Weise komme ich recht schnell wieder runter, wenn es mal nötig ist. Bei einfachen Häkelarbeiten benötige ich meinen Kopf dagegen praktisch gar nicht, dann kann ich meine Gedanken laufen lassen, tagträumen, mich in Ruhe unterhalten oder den nächsten Blogartikel vorbereiten.

3. Häkeln ist (fast) überall möglich

An der Bushaltestelle, im Zug oder im Wartezimmer – ich häkle fast überall. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Ich häkle nicht im Bus oder im Auto, dann wird mir nämlich so richtig übel! Aber sonst sieht man mich selten ohne Handarbeitszeug (könnte sein, dass ich gerade mal stricke).

4. Häkeln ist kommunikativ

Klingt paradox? Ja, beim Häkeln bin ich praktisch “mit mir selbst” beschäftigt, aber ich werde oft darauf angesprochen. Da haben sich schon viele nette Gespräche und einige Bekanntschaften ergeben. Du glaubst gar nicht, wie viele Menschen Dich ansprechen, wenn Du Dein Häkelzeug auspackst! Und es sind beileibe nicht nur Frauen! Auch Männer haben etwas zum Thema zu sagen. Die eine oder andere Bemerkung klingt vielleicht ein wenig herablassend, oft ist aber auch ein mehr oder weniger großer Sachverstand zu hören. Spaß bringen die Gespräche jedoch (fast) immer.

5. Ich habe (fast) immer ein kleines Geschenk zur Hand

Das ist zugegebenermaßen ein ziemlich praktischer Grund, warum ich das Häkeln liebe. Meistens häkle ich ein Geschenk, weil es zu dem Menschen passt, den ich beschenken möchte. Oder auch, weil er/sie es sich wünscht. Oft häkle ich aber auch Dinge, weil ich gerade Lust dazu habe, eine entsprechende Anleitung erarbeite oder einfach so. Brauche ich ein kleines Geschenk oder ein Mitbringsel, dann schaue ich einfach in meine “Häkelkiste” (da sind die Amigurumi drin). Die Kiste ist immer mehr oder weniger gut gefüllt mit Eulen, Drachen, bunten Vögeln, Schutzengeln und allerlei anderen Tieren. Manchmal ist auch ein kleiner Trecker oder ein Auto drin. Es ist also für beinahe jede Gelegenheit etwas dabei.

6. Ich habe nie Langeweile

Wann hatte ich das letzte Mal Langeweile? Ah ja, als ich wegen eines steifen Nackens nicht handarbeiten konnte! Vor meiner Karpaltumnnel-OP habe ich mir extra einen Mini-Webrahmen gebastelt, das Weben ging nämlich auch mit einer Hand. Jetzt warten ca. 128 Quadrate seit ungefähr zwei Jahren darauf, zusammengenäht zu werden. Komisch, diese Arbeit können die wenigsten HäklerInnen und StrickerInnen leiden (zumindest von denen, die ich kenne) ;-).

7. Häkeln ist gesund!

Kein Scherz! Häkeln ist wirklich gesund, das wurde schon in vielen Studien festgestellt. Hier ist meine Meinung dazu:

  • Häkeln hält das Gehirn fit: In der Tat ist Häkeln eine (besondere) Form von Gehirnjogging. Du musst Maschen und Reihen zählen, Muster anpassen und umrechnen, Proportionen beachten und vieles mehr. Das fordert manchmal einiges an Gehirnschmalz und ist besser als Sudoku oder Kreuzworträtsel lösen.
  • Häkeln baut Stress ab: Wenn Du viel häkelst, wirst Du sicher bemerken, dass Du an manchen Tagen fester häkelst, als an anderen. Mir geht das jedenfalls so. Auch meine Häkelgeschwindigkeit variiert je nach Stresslevel. Nach einiger Zeit pendelt sich alles auf mein “Normalmaß” ein, dann habe ich den Stress sozusagen weg gehäkelt.
  • Häkeln macht schlank: Lach nicht! Während ich häkle, nasche ich deutlich weniger, als beim Fernsehen ohne Handarbeitszeug. Warum? Erst noch schnell die Reihe zu Ende, dann nehme ich mir ein Stück Schokolade oder ein paar Chips. Upps, das habe ich in der letzten Runde ja auch schon gedacht! Na, macht nix, dann eben nach der nächsten …

Wenn ich länger darüber nachdenke, dann fällt mir vielleicht noch der eine oder andere weitere Grund ein. Aber dies sind sicher die Wichtigsten. Häkelst Du auch gern? Dann verrat mir doch mal, warum Du das Häkeln liebst!

Was, Du häkelst noch gar nicht? Dann wird es Zeit, damit anzufangen! Hier geht es lang:

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Schickes Werkzeug, bunt und ungefährlich

Kleine Kinder lieben schickes Werkzeug, Küchenutensilien und alles andere, was Mama und Papa auch so haben. Natürlich könnten sie mit manchen Dingen im Original spielen. Das Spiel mit Topf und Kochlöffel ist zwar laut, in der Regel jedoch ungefährlich. Anders sieht es allerdings mit Hammer und Nagel oder mit einer Säge aus. Aber nicht mit diesem selbst gehäkelten Werkzeug-Set. Es ist völlig ungefährlich – für die Kleinen und Eure Möbel!

Warum Wolle statt Holz oder Plastik?

Die Vorlieben der Menschen sind unterschiedlich und über die Vor- und Nachteile von Plastik könnten wir lange diskutieren. Ich persönlich bevorzuge natürliche Materialien, also zum Beispiel Holz. Für sehr kleine Kinder ist es jedoch nur bedingt geeignet. Ein Holzhammer kann nämlich schon in einer Kleinkinderhand Schaden anrichten. Dellen in den Möbeln sind ärgerlich, tun aber nicht so weh, wie eine Beule am Kopf. Erst etwa ab dem Kindergartenalter können kleine Kinder ihre Bewegungen ausreichend koordinieren und die Auswirkungen abschätzen, um gefahrlos mit Holzwerkzeug zu spielen. Immerhin ist ein Hammer ja dazu da, irgendwo draufzuhauen.

Für unseren kleinen Sohn haben wir damals (schon ewig her) Werkzeug aus Weichplastik gekauft, im festen Glauben, er können damit ja nichts kaputt machen. Es dauerte aber nicht lange, bis einige Möbelstücke deutlich sichtbare Sägespuren trugen. Dank der “Schweißnaht” entlang der Sägezähne waren diese unglaublich scharf. Die Säge verschwand aus der Reichweite des Kleinen, landete auf unserem Kleiderschrank und wurde dort vergessen. Erst beim Umzug nach einigen Jahren tauchte sie wieder auf. Mini-Enkel wird daher vorerst mit gehäkeltem Werkzeug ausgestattet. Das ist weich, bunt und gefährlich für Mitspielende und Möbel.

Eine gute Anleitung für schickes Werkzeug muss her

Häkelanleitungen für schickes Werkzeug zu finden war nicht so leicht, wie gedacht hatte. Die Anfragen “Werkzeug häkeln” oder “Häkelwerkzeug” führte eher zu Werkzeug, welches zum Häkeln benötigt wird, also zu Häkelnadeln & Co. Ein paar Anleitungen habe dann aber doch gefunden. Allerdings gefiel mir keine so ganz richtig, entweder im Umfang oder in der Ausführung, also habe ich mal wieder selbst was entworfen.

Der Anfang: ein Schraubendreher

Für den Anfang habe ich mir ein “einfaches” Werkzeug ausgesucht, den Schraubendreher. Der Griff sollte gut in einer kleinen Kinderhand liegen und die “Funktion” klar erkennbar sein. Der Schlitzschraubendreher war noch recht leicht zu häkeln, die Spitze des Kreuzschraubendrehers benötigte dann doch ein wenig “Gehirnschmalz”. Hier ist das Ergebnis:

Schraubendreher in zwei Varianten

Weiter geht´s: Hammer und Nagel

Natürlich dürfen in einem Werkzeugkasten Hammer und Nägel nicht fehlen. Die Proportionen für den Hammer habe ich mir am Schraubendreher “abgeguckt”. Die Größenverhältnisse sollen ja stimmig sein. Professionelle Hilfestellung gab mir mein handwerklich begabter Mann (siehe Stielspitze auf dem Hammerkopf ;-)). Allerdings habe ich nicht alle seiner Tipps umgesetzt. Schließlich darf Kinderwerkzeug ja etwas einfacher gestaltet sein, oder nicht? Die Nägel sind nicht so ganz anfängertauglich, sondern ein wenig fummelig. Wer das ganze Werkzeug-Set gehäkelt hat, wird aber sicher auch damit zurechtkommen. (Die kleinen Schrauben, die ich probeweise gehäkelt habe, sind noch schlimmer. Mal sehen, ob sie es überhaupt in die Anleitung schaffen.)

Der Werkzeugkoffer füllt sich: Zollstock und Bleistift

Maßnehmen und Anzeichnen, auch das gehört zum Heimwerken. Der gehäkelte Bleistift ist ein Kinderspiel, der “funktionsfähige” (= bewegliche) Zollstock dagegen nicht. Ein wenig Knobelei und Fingerfertigkeit hat es schon dafür gebraucht. Aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden:

Ups, der Bleistift hat es noch nicht aufs Foto geschafft. Ich liefere es nach, versprochen.

Die Königsdisziplin: eine Bohrmaschine mit auswechselbaren Bohrern

Irgendwo in den Weiten des Internets habe ich eine Bohrmaschine mit herausnehmbarem Bohrer entdeckt. Die Idee fand ich cool. Also musste getüftelt werden. Zuerst habe ich die auswechselbaren Bohreinsätze gehäkelt, dann die Bohrmaschine “entwickelt”. Dabei habe ich praktisch “von innen nach außen” gearbeitet. Zuletzt kamen die Knöpfe und Schalter dran. Natürlich durfte auch ein Logo nicht fehlen. Schließlich ist meine Bohrmaschine unverwechselbar!

Auf das Stromkabel wollte ich lieber verzichten, da könnte der Knirps auf dumme Gedanken kommen. Also musste ein Akkuladegerät her. Es war gar nicht so einfach, das Ladegerät so zu konzipieren, dass die Bohrmaschine darin stehen kann!

Bohrmaschine mit Akkuladegerät

An weiteren Werkzeugteilen tüftele ich noch. Ihr dürft Euch unter anderem auf eine Schraube mit Mutter und Schraubenschlüssel freuen. Fehlt Euch sonst noch ein Werkzeug? Teilt es mir gerne mit!

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Shirt mit Teilungsnähten aufpeppen

Ein einfaches Shirt ist schnell genäht, manchmal aber auch ein bisschen langweilig. Ein paar zusätzliche Nähte und/oder verschiedenfarbige Stoffe können Wunder wirken. Hier seht Ihr, wie Ihr ein Shirt mit Teilungsnähten ganz einfach aufpeppen könnt. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Teilungsnähte schon beim Papierschnitt planen

Am einfachsten ist die Umsetzung, wenn Du schon beim Papierschnitt die Teilungsnähte einplanst. Dieser enthält in den meisten Fällen noch keine Nahtzugaben. Daher kannst Du den Schnitt nach Belieben in mehrere Stücke teilen, auch wenn Du das Papier schon zugeschnitten hast. Zeichne die gewünschten Linien einfach auf das Papier, beschrifte die einzelnen Teilstücke (zum Beispiel mit “Vorderteil oben”, “Vorderteil Mitte” und “Vorderteil unten” usw.) und schneide sie dann auseinander. So vermeidest Du später eine Verwechslung und eventuell das Verschneiden Deines (teuren) Stoffes. Anschließend gibst Du bei jedem Teilstück die erforderlichen Nahtzugaben dazu. Natürlich kannst Du jetzt auch die einzelnen Teile aus verschiedenen Stoffen zuschneiden und so für mehr Farbe sorgen.

TIPP: Notiere Dir am jeweiligen Rand des Papierschnitts, ob Du eine Naht- oder Saumzugabe brauchst und gegebenenfalls, wie breit sie sein soll.

Teilungsnähte nach dem Stoffzuschnitt planen

Fällt Dir erst nach dem Zuschnitt Deines neuen Kleidungsstückes ein, dass Du gern Teilungsnähte hättest, dann solltest Du vor dem Schneiden erst noch einmal sorgfältig messen. Durch die zusätzlich erforderlichen Nähte wird Dein Kleidungsstück schmaler und/oder kürzer, je nachdem, in welcher Richtung Du die Teilungsnähte planst: senkrecht laufende Teilungen machen es schmaler, durch eine diagonal oder waagerecht verlaufende Teilungsnaht wird Dein Schnittteil kürzer. Möchtest Du nur das Vorder- oder Rückenteil teilen, dann muss Du andere Teil ebenfalls entsprechend in der Länge und/oder Breite anpassen.

TIPP: Nach dem Zuschnitt solltest Du Teilungsnähte also nur durchführen, wenn Du genügend Weite und/oder Länge für eine bequeme Passform übrig behältst.

Beispiel: Teilung von Vorder- und Rückenteil bei doppelseitig bedrucktem Stoff

Ich hatte ein Shirt aus doppelseitig bedrucktem Steppstoff zugeschnitten, konnte mich aber nicht für eine Stoffseite entscheiden. Kurzerhand habe ich daraus ein Mustermix-Shirt gemacht. Das geht so:

Du legst die beiden zugeschnittenen Stoffteile so aufeinander, dass die gleich gemusterten Seiten (=Streifen) beider Teile innen (=aufeinander) liegen und alle Kanten aufeinander.

Mit einem Rollschneider schneidest Du beide Stofflagen gleichzeitig, damit sie exakt gleich geteilt werden. Ein langes Stofflineal (wie Du es vielleicht vom Patchwork kennst) kann Dir dabei gute Dienste leisten.

Anschließend tauschst Du einfach die beiden unteren Schnittteile aus.

Jetzt kannst Du Dich an das Nähen machen: Zuerst nähst Du die Vorder- und/oder Rückenteile wieder zusammen, dann das ganze Kleidungsstück so, wie Du es gewohnt bist (Schulternähte schließen, Ärmel annähen, Arm- und Seitennähte schließen). Ist doch gar nicht so schwer, oder?

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Gestrickte Klude (dänische Spültücher)

Klude ist das dänische Wort für „Lumpen“, “Tücher”, und auch “(Wasch-)Lappen”. Auf Deutsch werden dänische Spültücher auch gern “Spülis” genannt. Die vielseitig verwendbaren Tücher können gestrickt oder gehäkelt werden. Je nach Verwendungszweck kannst Du sie fester oder weicher, dicker oder dünner arbeiten. Auch die Größe lässt sich beliebig variieren, vom kleinen Waschlappen bis hin zum Handtuch.

Welches Material eignet sich für dänische Spültücher und Waschlappen?

Aus hygienischen Gründen solltest Du dänische Spültücher aus Garn arbeiten, das sich mit hohen Temperaturen (mindestens 60 °C) waschen lässt, also aus Baumwollgarn. Am besten siehst Du Dir die Pflegeempfehlungen auf der Banderole an. Oft wird dort die Wäsche bei 30 °C oder 40 °C empfohlen. Auch dieses Garn kannst Du verwenden und mit 60 °C waschen, aber die Farben bleichen unter Umständen leichter aus. Außerdem kann das Tuch auch etwas mehr einlaufen.

Wie mache ich meine eigenen Spülis?

Egal, ob Du lieber strickst oder häkelst, die Tücher lassen sich mit beiden Techniken relativ schnell anfertigen. Du brauchst nur ein Knäuel Baumwollgarn, die passenden Häkel- oder Stricknadeln und vielleicht noch eine Anleitung.

Je dünner Dein Garn ist, desto “feiner” werden die Tücher, mit einer dicken Nadel gearbeitet sind sie besonders weich. Generell fühlt sich Gestricktes weicher an als etwas Gehäkeltes. Überleg Dir also schon vor dem Beginn Deiner Arbeit, wofür die Tücher verwendet werden sollen. Einen Babywaschlappen würd ich zum Beispiel mit dünnem Baumwollgarn stricken, einen Putzlappen eher aus dickem Garn häkeln.

Möchtest Du Deine Tücher für verschiedene Bereiche im Haushalt nutzen, dann solltest Du sie unbedingt deutlich kennzeichnen. Dafür hast du mehrere Alternativen:

  • Jeder Bereich hat seine eigene Farbe oder Farbpalette, zum Beispiel blau für das Bad, gelb für die Küche, grün für die Körperpflege
  • Jeder Bereich bekommt ein eigenes Muster, z.B. kleine oder große Karos, Rauten- oder Webmuster
  • Die Lappen für den einen Bereich häkelst du, die für den anderen Bereich strickst Du
  • Natürlich kannst du auch jedem Familienmitglied eine eigene Farbe gönnen, vielleicht jeweils die Lieblingsfarbe

Einfache Anleitungen für Anfänger

Es gibt zahlreiche Anleitungen für Spültücher aller Art, auch ich habe einige geschrieben. Du findest sie in meinem Shop bei Crazypatterns. Vielleicht hast Du gerade erst mit dem Häkeln oder Stricken begonnen, auch dann kannst Du Deine eigenen Spülis herstellen. Das gestrickte Tuch ist besonders weich und eignet sich sogar für zarte Babyhaut. Hier ist die Anleitung für ein ganz einfaches gestricktes Tuch:

Einfaches Stricktuch

Material: Du brauchst für dieses Tuch ein Knäuel dünne Baumwolle (Lauflänge 170 m/50 g) und ein paar Stricknadeln der Stärke 2 bis 2,5 mm (wenn Du eher locker strickst) beziehungsweise 3 mm (wenn Du sehr fest strickst), sowie eine Häkelnadel der Stärke 2,5 oder 3 mm.

Was Du können solltest:

  • Maschen anschlagen und abketten
  • rechte Maschen stricken
  • für den Aufhänger: Luftmaschen (und feste Masche) häkeln

Hast Du noch nie gestrickt (oder gehäkelt), dann sieh Dir entsprechende Videos bei YouTube an.

Anleitung:

Schlag 75 Maschen an und stricke das komplette Tuch kraus rechts (Hin- und Rückreihe nur rechte Maschen). Wenn das Tuch quadratisch ist, dann kettest Du alle Maschen ab. Schneide den Faden nicht ab, sondern nimm die letzte Masche auf eine Häkelnadel. Häkle den Aufhänger aus Luftmaschen, so lang wie Du ihn haben möchtest. Zum Schluss häkelst Du noch eine feste Masche in das Tuch, um den Aufhänger zu befestigen. Alternativ kannst Du ihn auch annähen.

Anleitung 2:

Wenn Du schon rechte und linke Maschen stricken kannst, dann arbeite Dein Tuch mit einem Rand in Perlmuster. Die ausführliche Anleitung findest Du (kostenpflichtig und mit “integriertem” Aufhänger) in meinem Shop, die Kurzanleitung ist hier:

Schlage 75 Maschen an und arbeite 5 Reihen im Perlmuster. Arbeite dann das Perlmuster über die ersten und letzten 5 Maschen jeder Reihe weiter, den mittleren Teil strickst Du dagegen kraus rechts. Wenn das Mittelteil quadratisch ist, dann wechselst Du über die komplette Breite wieder auf das Perlmuster. Nach 5 Reihen Perlmuster kettest Du alle Maschen ab und häkelst den Aufhänger.

Kraus rechts gestricktes Spültuch mit Perlmusterrand

Das war doch gar nicht so schwer, oder? Wenn Du auf den Geschmack gekommen bist, dann sieh Dir gern weitere Anleitungen von mir an!

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Das perfekte Amigurumi – 11 tolle Tipps!

Hast Du schon fast perfekte Amigurumi gehäkelt, bist aber mit der Qualität nicht zufrieden? Oder möchtest Du gern damit beginnen, weißt aber noch nicht, worauf Du beim Häkeln perfekter Amigurumi achten solltest? Egal, wo Du Dich einordnest, mit diesen Tipps werden Deine Häkelfiguren mit Sicherheit so gut, dass Du Dich vor Komplimenten für Deine tolle Arbeit nicht retten kannst.

1. Das richtige Garn für perfekte Amigurumi wählen

Welches Garn tatsächlich das Richtige ist, kannst nur Du selber sagen. Maßgeblich ist dafür allerdings auch die Verwendung. Ist Dein Amigurumi “nur” Deko, dann kannst Du das Garn frei nach Deinem Geschmack auswählen. Soll es als Spielzeug dienen (Vorsicht: beim Verkauf braucht es eine CE-Kennzeichnung und Du musst besonders auf Sicherheit achten!) oder wird es anderweitig “strapaziert”, dann verwende ein festes, robustes und gut waschbares Garn. Hier eignet sich mercesierte Baumwolle besonders gut.

Den feinen Glanz der mercesierten Baumwolle kannst Du natürlich auch als “Stilmittel” einsetzen. Er gibt Deiner Figur etwas Edles. Matte, nicht mercesierte Baumwolle eignet sich dagegen für alles, was weich und kuschelig aussehen, aber trotzdem eine gewisse Stabilität haben soll.

Wolle oder Acrylgarn gibt Deinem perfekten Amigurumi einen Fellcharakter, vor allem, wenn es etwas ausgebürstet wird. Acryl- oder Polyestergarn ist meistens recht günstig, ist aber synthetisch (=kein Naturgarn). Entscheide selber, ob Du es verwenden möchtest. Reine Wolle ist dagegen ein Naturprodukt. Ungefärbt eignet sie sich besonders für “echt” aussehende Tiere.

2. Gleichmäßiges Maschenbild ohne Lücken und Löcher

Damit Dein fertiges Amigurumi wirklich perfekt aussieht, solltest Du gleichmäßig und schön fest häkeln. Ein ungleichmäßiges Maschenbild ist nicht besonders “schick”. Schlimmer ist aber, dass locker gehäkelte Figuren sehr schnell ihre Form verlieren können. Außerdem kann später die Füllung zu sehen sein, wenn Deine Arbeit Löcher (= zu locker gehäkelte Maschen) aufweist. Wähle daher eine Nadel, die etwas kleiner ist, als auf der Banderole angegeben (zum Beispiel Stärke 2 mm statt 2.5 – 3 mm).

3. Zunahmen gleichmäßig verteilen

Durch Zu- und Abnahmen gibst Du Deinem Amigurumi seine unverwechselbare Form, abhängig davon, wie Du die Zunahmen in der Runde verteilst. Halte Dich unbedingt an die Angaben in Deiner Anleitung. Für gleichmäßige Formen gibt es aber auch eine einfache Regel:

Möchtest Du zum Beispiel eine gleichmäßige Kugel häkeln, dann verteile die Zunahmen gleichmäßig in der Runde. In der Regel häkelst Du dafür zwei Maschen in eine Masche der Vorrunde. Dabei solltest Du jedoch nicht immer an derselben Stelle der Runde zunehmen, sondern die Zunahmen versetzen. Sonst wird Deine Kugel nicht wirklich rund, sondern eher fünf- oder sechseckig (je nachdem, ob Du fünf- oder sechsmal eine Masche verdoppelst).

4. Unsichtbare Abnahme

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Maschen “abzunehmen”. Die einfachste Methode ist das Überspringen einer Masche der Vorrunde. Dabei entstehen jedoch kleine Löcher, die Du vermutlich nicht haben möchtest. Sie sind vor allem bei fest gestopften Figuren zu sehen.

Bei der zweiten Variante häkelst Du zwei Maschen zusammen ab. Du stichst dabei in die erste Masche ein, holst den Faden (der vom Knäuel kommt) durch (hast jetzt 2 Schlaufen auf der Nadel), stichst in die zweite Masche ein, holst wieder den Faden hoch (jetzt hast Du 3 Schlaufen auf der Nadel) und dann häkelst Du beide Maschen (3 Schlaufen) zusammen ab. Diese Art der Abnahme ist (kaum) zu sehen.

Die eleganteste Weise, Maschen abzunehmen, ist diese Methode: Du stichst nur in die vorderen Maschenglieder von zwei aufeinanderfolgenden Maschen ein, holst durch beide den Faden durch, und häkelst diese Masche dann ab. Es ist wirklich nur eine einzige Masche zu sehen und die Abnahme fällt praktisch gar nicht auf.

5. Unsichtbaren Rundenwechsel

Wenn Du in “normalen” (also mit Kettmasche geschlossenen) Runden häkelst, dann sind die Übergänge mitunter recht deutlich zu sehen. Oft ist es daher besser, in Spiralrunden zu häkeln. So gibt es keine sichtbaren Übergänge zwischen den Runden. Markiere unbedingt den Rundenbeginn (mit einem kontrastfarbigen Faden oder einem Maschenmarkierer), damit Du beim Zählen nicht durcheinander kommst.

6. (Fast) unsichtbare Farbwechsel

Möchtest Du die Farbe wechseln, dann häkle die letzte Masche in der “alten” Farbe schon mit der “neuen” Farbe ab. So hat jede Masche komplett ihre eigene Farbe. Der Übergang ist jedoch deutlich zu sehen, aber das ist manchmal ja sogar gewünscht.

Beim “unsichtbaren” Farbwechsel häkelst Du zuerst statt einer festen Masche eine Kettmasche in der “neuen” Farbe, danach erst die feste Masche (in die nächste Masche der Vorrunde). Am Ende der Runde häkelst Du noch eine feste Masche in die Kettmasche, der Rundenbeginn (vorausgesetzt Du häkelst in Spiralrunden) verschiebt sich dadurch um eine Masche. So wird der Farbübergang flach und ist kaum zu sehen.

7. Schöne Seite nach außen

Sieh Dir mal Deine in Runden gehäkelte Arbeit genau an. Du wirst feststellen, dass die Vorderseite anders aussieht als die Rückseite. Welche Seite gefällt Dir besser? Du kannst selber entscheiden, wie Du Dein Amigurumi gestalten möchtest. Wenn Du es schöner findest, dann dreh Dein Amigurumi einfach “auf links”. Bei der Verwendung von Fransengarn wird dies oft empfohlen. Achte aber darauf, dass Du wirklich alle Teile wendest, sonst sieht Deine fertige Figur komisch aus.

8. Hochwertiges Füllmaterial verwenden

Du kannst Dein perfektes Amigurumi mit unterschiedlichen Materialien füllen. Verwende aber unbedingt hochwertige Füllstoffe. Handelsübliche Watte ist keinesfalls geeignet, auch wenn sie vielleicht besonders günstig ist. Ein damit gestopftes Amigurumi ist nicht waschbar. Bei Beanspruchung oder Nässe verliert es außerdem schnell seine Form, denn die Watte klumpt leicht zusammen und ist wenig elastisch. Auch die Verwendung von Woll- oder Stoffresten sehe ich kritisch, da beide nicht sonderlich formstabil sind. Geringe Mengen kannst Du jedoch problemlos einarbeiten.

Ich selbst verwende meistens hochwertige Polyesterfüllwatte, manchmal auch Granulat. Das macht eine Figur schwerer und standfester, aber auch auf eine gewisse Arte beweglich. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist recycelte Baumwollfüllung oder saubere Schafwolle natürlich ideal, leider aber selten preisgünstig zu bekommen.

9. Gleichmäßig und fest stopfen

Egal, welches Material Du verwendest: achte darauf, Deine Figuren gleichmäßig und fest zu stopfen, sonst gerät es schnell aus der Form. Beginne damit schon, bevor die Füllöffnung zu klein ist. Bei offenen Teilen spielt es keine Rolle (meist Arme und Beine, die dann mit der offenen Seite an den Körper genäht werden).

Oft wird jedoch beim Amigurumi der Kopf als Kugel gearbeitet und am Ende komplett geschlossen. Stopfe ihn dann schon, sobald Du einige Abnahmerunden gehäkelt hast. Bevor Du das “letzte” Loch schließt, kontrollierst Du noch einmal Form und Festigkeit. Je mehr Dein Amigurumi beansprucht wird, desto fester solltest Du es stopfen.

10. Spielzeug: unbedingt kindersicher arbeiten

Soll Dein fertiges Amigurumi als Spielzeug verwendet werden, dann solltest Du keine Glasaugen oder Perlen annähen. Sie könnten abreißen oder abgebissen und dann verschluckt werden! Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Du solches Spielzeug verkaufst. Dann musst Du nämlich eine CE-Kennzeichnung anbringen. Damit haftest Du aber auch für die Sicherheit des Spielzeugs!

Könnte das perfekte Amigurumi in Kinderhände gelangen, vielleicht auch unabsichtlich, dann solltest Du Sicherheitsaugen verwenden, und alle Einzelteile (zum Beispiel Arme, Beine und Kopf) extra fest annähen.

11. Auf ein stimmiges Gesamtbild achten

Richtig schön sieht das perfekte Amigurumi aus, wenn sie stimmig ist. Die Farben der einzelnen Teile sollten gut zur Figur und auch zueinander passen, egal ob Du Ton-in-Ton oder mit Kontrastfarben arbeitest. Achte auf die Proportionen, auch wenn sie nicht der Natur entsprechen sollen. Amigurumi werden ja meist im Kindchenschema gehäkelt, also mit großem Kopf und kleinen Extremitäten. Du darfst ruhig ein wenig übertreiben, solltest aber auf eine gewisse Harmonie achten.

Häkle außerdem Deine Figur in der “richtigen” Größe. Ein Schlüsselanhänger zum Beispiel sollte handlich sein, aber nicht zu winzig. Ein Spieltier braucht dagegen eine gewisse Größe.