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7 Gründe, warum ich das Häkeln liebe

Es gibt gefühlt tausend Gründe, warum ich häkle. Manche sind einfach praktischer Natur, andere eher persönlich. Aber liebe ich das Häkeln wirklich? Darüber musste ich tatsächlich ein wenig nachdenken, denn es ist für mich schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Oder ist es “nur” eine Gewohnheit? Nein, es gibt tatsächlich einige Gründe, warum ich das Häkeln liebe!

1. Häkeln ist so vielseitig

Als Scannerin kann ich mich nicht nur auf eine einzige Sache konzentrieren, es gibt einfach viel zu viele interessante Tätigkeiten auf der Welt. Beim Häkeln kommen viele verschiedene Fähigkeiten zum Einsatz:

  • Vorstellungsvermögen: Arbeite ich nach fremden Anleitungen (was nur noch selten passiert), dann benötige ich diese Fähigkeit nur sehr eingeschränkt. Ich habe ja Bilder, an denen ich mich orientieren kann und Arbeitsschritte, die ich lediglich “abarbeite”. Entwickle ich eigene Anleitungen, dann muss ich wissen, welche Maschen und Arbeitsschritte mich zum gewünschten Ergebnis bringen. Welche Farben und Formen will ich verwenden? Und wie beschreibe ich meine Gedanken und meine Arbeit so, dass sie auch für AnfängerInnen leicht nachvollziehbar sind?
  • Mathematik: Ja, auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, im Häkeln steckt das kleine 1×1! Wie wird ein Kreis gehäkelt, ohne dass er sich wölbt, wie konstruiere ich eine Kugel oder ein Oval? Klingt kompliziert? Keine Angst, mehr als Grundschulmathematik brauchst Du nicht!
  • Fingerfertigkeit: Ich häkle gern kleine knifflige Dinge, wie zum Beispiel Amigurumi, Ohrhänger oder Schlüsselanhänger. Manchmal ist das ganz schön kompliziert, aber es hält die Finger beweglich.
  • Kreativität: Immer nur vorgegebene Schritte nachzuvollziehen ist langweilig, aber beim Häkeln kann ich ja selber kreativ werden. Zum einen kann ich Farben und Größen variieren, Details einfügen oder weglassen und die Projekte an meinen Geschmack anpassen. Zum anderen entwerfe ich eigene Anleitungen, die oft dadurch entstehen, dass jemand fragt “Sag mal, kann man eigentlich auch XY häkeln?” Man kann alles häkeln, wenn man nur weiß, wie. Egal ob XY nun ein Biber als Schlüsselanhänger, ein Traktor oder eine Bohrmaschine ist. Der Biber ist allerdings deutlich einfacher als die Bohrmaschine ;-).

2. Häkeln entspannt

Häkeln ist fast wie meditieren: Du konzentrierst Dich auf die Bewegung Deiner Hände, alles andere ist nicht wichtig. Bei manchen Arbeiten ist Zählen angesagt, da kannst Du nicht gleichzeitig Probleme wälzen. Auf diese Weise komme ich recht schnell wieder runter, wenn es mal nötig ist. Bei einfachen Häkelarbeiten benötige ich meinen Kopf dagegen praktisch gar nicht, dann kann ich meine Gedanken laufen lassen, tagträumen, mich in Ruhe unterhalten oder den nächsten Blogartikel vorbereiten.

3. Häkeln ist (fast) überall möglich

An der Bushaltestelle, im Zug oder im Wartezimmer – ich häkle fast überall. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Ich häkle nicht im Bus oder im Auto, dann wird mir nämlich so richtig übel! Aber sonst sieht man mich selten ohne Handarbeitszeug (könnte sein, dass ich gerade mal stricke).

4. Häkeln ist kommunikativ

Klingt paradox? Ja, beim Häkeln bin ich praktisch “mit mir selbst” beschäftigt, aber ich werde oft darauf angesprochen. Da haben sich schon viele nette Gespräche und einige Bekanntschaften ergeben. Du glaubst gar nicht, wie viele Menschen Dich ansprechen, wenn Du Dein Häkelzeug auspackst! Und es sind beileibe nicht nur Frauen! Auch Männer haben etwas zum Thema zu sagen. Die eine oder andere Bemerkung klingt vielleicht ein wenig herablassend, oft ist aber auch ein mehr oder weniger großer Sachverstand zu hören. Spaß bringen die Gespräche jedoch (fast) immer.

5. Ich habe (fast) immer ein kleines Geschenk zur Hand

Das ist zugegebenermaßen ein ziemlich praktischer Grund, warum ich das Häkeln liebe. Meistens häkle ich ein Geschenk, weil es zu dem Menschen passt, den ich beschenken möchte. Oder auch, weil er/sie es sich wünscht. Oft häkle ich aber auch Dinge, weil ich gerade Lust dazu habe, eine entsprechende Anleitung erarbeite oder einfach so. Brauche ich ein kleines Geschenk oder ein Mitbringsel, dann schaue ich einfach in meine “Häkelkiste” (da sind die Amigurumi drin). Die Kiste ist immer mehr oder weniger gut gefüllt mit Eulen, Drachen, bunten Vögeln, Schutzengeln und allerlei anderen Tieren. Manchmal ist auch ein kleiner Trecker oder ein Auto drin. Es ist also für beinahe jede Gelegenheit etwas dabei.

6. Ich habe nie Langeweile

Wann hatte ich das letzte Mal Langeweile? Ah ja, als ich wegen eines steifen Nackens nicht handarbeiten konnte! Vor meiner Karpaltumnnel-OP habe ich mir extra einen Mini-Webrahmen gebastelt, das Weben ging nämlich auch mit einer Hand. Jetzt warten ca. 128 Quadrate seit ungefähr zwei Jahren darauf, zusammengenäht zu werden. Komisch, diese Arbeit können die wenigsten HäklerInnen und StrickerInnen leiden (zumindest von denen, die ich kenne) ;-).

7. Häkeln ist gesund!

Kein Scherz! Häkeln ist wirklich gesund, das wurde schon in vielen Studien festgestellt. Hier ist meine Meinung dazu:

  • Häkeln hält das Gehirn fit: In der Tat ist Häkeln eine (besondere) Form von Gehirnjogging. Du musst Maschen und Reihen zählen, Muster anpassen und umrechnen, Proportionen beachten und vieles mehr. Das fordert manchmal einiges an Gehirnschmalz und ist besser als Sudoku oder Kreuzworträtsel lösen.
  • Häkeln baut Stress ab: Wenn Du viel häkelst, wirst Du sicher bemerken, dass Du an manchen Tagen fester häkelst, als an anderen. Mir geht das jedenfalls so. Auch meine Häkelgeschwindigkeit variiert je nach Stresslevel. Nach einiger Zeit pendelt sich alles auf mein “Normalmaß” ein, dann habe ich den Stress sozusagen weg gehäkelt.
  • Häkeln macht schlank: Lach nicht! Während ich häkle, nasche ich deutlich weniger, als beim Fernsehen ohne Handarbeitszeug. Warum? Erst noch schnell die Reihe zu Ende, dann nehme ich mir ein Stück Schokolade oder ein paar Chips. Upps, das habe ich in der letzten Runde ja auch schon gedacht! Na, macht nix, dann eben nach der nächsten …

Wenn ich länger darüber nachdenke, dann fällt mir vielleicht noch der eine oder andere weitere Grund ein. Aber dies sind sicher die Wichtigsten. Häkelst Du auch gern? Dann verrat mir doch mal, warum Du das Häkeln liebst!

Was, Du häkelst noch gar nicht? Dann wird es Zeit, damit anzufangen! Hier geht es lang:

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12 von 12: Mai bist Du schön!

Das Leben macht Spaß! Vor allem, wenn draußen die Sonne scheint, wie am 12. Mai. Zeit für 12 von 12! Kennst Du nicht? Bei “Draußen nur Kännchen” erfahrt Ihr mehr darüber. Ich mache nicht zum ersten und bestimmt auch nicht zum letzten Mal mit!

Ich hatte mir sooo viel vorgenommen – und dann hab ich verpennt! Also schnell frühstücken und ab zur Manuellen Therapie! Mit so einer freundlichen Kuh auf der Tasse schmeckt der Kaffee gleich noch mal so lecker!

Auch die Wartezeit wird genutzt! In 20 Minuten schaffe ich zwar nicht allzu viel, aber immerhin ein paar Runden vom Kopf des Teufelchens.

Nach der Therapie gehen wir noch kurz in die Stadt, ein bestelltes Medikament aus der Apotheke abholen. Tja, Triptane sind leider nicht immer vorrätig. Aber bei dem schönen Wetter ist ein Spaziergang durch die Stadt ja keine Strafe. Kennst Du das Hochzeitshaus in Hameln? Momentan sieht es nicht allzu schick aus, ist gerade eingepackt:

Auf dem Rückweg kommen wir an einem Hofladen vorbei. Heute kaufen wir nur etwas Gemüse und bunte Eier, keinen Bruderhahn. Aber schön, dass es das hier alles gibt.

Wir kommen spät nach Hause, kochen uns aber trotzdem etwas Leckeres zum Mittag. Gegessen wird draußen im Garten:

Nach dem Essen geht es an die Arbeit, auch wenn ich heute eigentlich keine Lust dazu habe. Wundert Euch meine Unlust bei diesem Ausblick vom Schreibtisch?

Nutzt ja nix, der Artikel über Eigenkapital für die Kategorie Finanzen auf meinem Blog “Nissebarn at work” muss ja irgendwann mal fertig werden! Aber noch nicht heute 🙁

Bei der Vorbereitung zu diesem Artikel checke ich die Fotos auf meinem Handy. Da ist eins, von dem ich partout nicht weiß, wie es dahin kommt. Fotografiert heute morgen, als ich noch fest geschlafen habe:

Es hat mich einiges an Hirnschmalz gekostet, bis ich gemerkt habe, was es mit dem Foto auf sich hat 😉

Nach dem Mittag wurde der Himmel ziemlich grau, später kam die Sonne wieder raus, also nix wie los zum Spaziergang. Unterwegs kommen wir an einer Süntelbuche vorbei. Kennst Du nicht? Hier ist ein Foto davon:

Der Tag ist noch lang, da reicht die Zeit noch, um für den Design-Wettbewerb zu arbeiten:

Gestern habe ich mir die Kleine Spinnerei in Alvesrode angesehen. Da muss ich meine neue Errungenschaft doch gleich anspinnen. Wird bestimmt ein tolles Garn:

PS: Ein Bericht über die Spinnerei folgt nächste Woche!

Gegen halb neun machen wir uns auf den Weg zum Tanzkurs. Ist das nicht ein herrlicher Sonnenuntergang?

Wir sind wohl nicht die einzigen, die gerne draußen bleiben würden, heute tanzen hier nur drei Paare. So viel Platz hatten wir noch nie:

Zu Hause gibt es ein Feierabendbier, ist schon elf Uhr. Da hab ich glatt vergessen, noch ein Foto zu machen. Sorry!

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Häkeln oder Stricken: was ist besser?

Häkeln oder Stricken? Oder doch beides? Da gehen die Meinungen weit auseinander. Die beiden Handarbeitstechniken werden von “Unwissenden” oft verwechselt. “Wissende” teilen sich in vier Gruppen:

  • Gruppe 1 weiß, wovon die Rede ist.
  • Gruppe 2 kann häkeln.
  • Gruppe 3 kann stricken.
  • Gruppe 4 kann beides.

Natürlich gibt es noch einige Untergruppen, was die genauen Fertigkeiten und Vorlieben angeht, aber so tief wollen wir hier nicht einsteigen. Hier geht es darum, welche Technik “besser” ist. Schauen wir mal genauer hin:

Häkeln oder Stricken: was ist der Unterschied?

Erst mal kurz zu den Gemeinsamkeiten beider Handarbeitstechniken: Sowohl beim Häkeln als auch beim Stricken fertigst Du mithilfe einer beziehungsweise mehrere Nadeln aus einem Faden eine mehr oder weniger glatte “Fläche”. Das kann ein Kleidungsstück sein oder auch eine dreidimensionale Figur. Durch unterschiedliche Maschen sowie das Abnahmen oder Zunehmen von Maschen gestaltest Du Muster und Formen.

Kommen wir nun zu den Unterschieden:

  • Während Du beim Häkeln nur eine Nadel mit einem Haken am Ende benutzt, benötigst Du zum Stricken mindestens zwei Nadeln OHNE Haken (oder alternativ eine Rundnadeln mit zwei Nadelenden).
  • Beim Häkeln hast Du in der Regel nur eine Masche auf der Nadel (Ausnahme: Du möchtest gerade Maschen abnehmen/zusammen häkeln), beim Stricken dagegen immer ALLE Maschen Deines Strickteils.
  • Verlierst Du beim Stricken eine Masche von der Nadel, dann kann eine “Laufmasche” daraus werden: Die Maschen/Schlingen unter der verlorenen Masche lösen sich ebenfalls auf und es entsteht eine unschöne Lücke zwischen den danebenliegenden Maschen. Wenn Du Pech hast, läuft die Masche durch Dein ganzes Strickstück und muss mühsam wieder “hochgeholt” werden.
    Das kann Dir beim Häkeln nicht passieren. Dein Häkelstück kann sich immer nur von der zuletzt gehäkelten Masche her auflösen, also reihen- oder rundenweise. Du musst dann eben von dem Punkt an weiterarbeiten, bis zu dem Deine Maschen sich aufgelöst haben.

Stricken oder Häkeln: was ist leichter zu lernen?

Hier punktet eindeutig das Häkeln! Warum? Du musst nur eine einzige Nadel beherrschen und nicht mit zwei Nadeln kämpfen (oder gar mit FÜNF! wie beim Socken stricken). Weitere Vorteile beim Häkeln lernen sind:

  • Du hast immer nur eine Masche auf der Nadel. Beim Stricken können es locker auch mal 100 sein. Rutscht Dir die Nadel aus der Arbeit, dann hast Du Deine Häkelmasche schnell “wiedergefunden”. Beim Stricken geht dagegen auch mal eine verloren. Das Ergebnis nennt sich dann Laufmasche. Kennst Du vielleicht von Deiner Nylonstrumpfhose. Ist beim Stricken (mindestens) genauso ärgerlich.
  • Passt zu Punkt 1: Wenn Du Deine Häkelarbeit pausieren möchtest, dann ziehst Du einfach die letzte Masche zu einer großen Schlaufe und nix ribbelt auf. Beim Stricken musst Du dagegen aufpassen, dass keine Masche versehentlich von der Nadel rutscht.
  • Häkelmaschen und -reihen sind leichter zu zählen als gestrickte. Muss man die Maschen überhaupt zählen? Nun ja, wenn am Ende was Vernünftiges rauskommen soll, dann macht das Zählen durchaus Sinn. Wie sonst sollte ein Amigurumi eine schöne Form bekommen? Oder das Vorderteil eines Pullis zum Rückenteil passen?

Häkeln oder Stricken: was macht mehr Spaß?

Ganz klare Antwort: kommt darauf an, wen Du fragst! Ein/e begeisterte/r Häkler/in wird sagen, dass Häkeln mehr Spaß macht, ein/e Stricker/in natürlich das Gegenteil behaupten. Ich kann beides und muss sagen: kommt darauf an. Stricken (ohne Muster) kann ich, ohne hinzusehen, also auch beim Busfahren (als Mitfahrerin!) oder beim Fernsehen. Beim Häkeln (aber auch beim Muster stricken) muss ich auf meine Arbeit gucken. Dann wird aus Fernsehen eben Fernhören. Geht auch prima, wenn die Handlung gut kommentiert wird (Dialoge oder so). Naturaufnahmen kommen akustisch nicht so gut rüber. Was mir also mehr Spaß macht, hängt davon ab, wo ich mich gerade befinde und was ich sonst noch tue.

Stricken oder Häkeln: was geht schneller?

Gehen wir von dem gleichen Garn aus, dann geht das Häkeln durchaus ein wenig schneller. Zwar brauchst Du zum Häkeln einer einzigen Masche länger, da sie mehrere “Arbeitsgänge” erfordert, dafür erschaffst Du damit aber auch eine “größere Fläche”. Im Einzelnen hängt es natürlich davon ab, mit welchen Maschen Du häkelst. Mit Stäbchen kommst Du besonders schnell zum Ziel.

Was bringt bessere Ergebnisse?

Auch hier kommt es wieder ganz darauf an, was Du haben möchtest. Gestricktes ist in der Regel weicher als Gehäkeltes. Stricken eignet sich also gut für weiche, kuschelige Kleidung oder für Decken. Gehäkelte Arbeiten sind dagegen fester und behalten besser ihre Form. Außerdem sind sie dicker. Topflappen werden daher meistens gehäkelt (alternativ doppelt gestrickt). Auch für Amigurumi eignet sich das Häkeln besser. Du kannst die Figuren dann fester stopfen und detailreicher ausformen. Utensilos bleiben gehäkelt ebenfalls besser in Form.

Noch ein kleines Beispiel: Spülis. Gestrickte Tücher sind weich und können (locker gestrickt = besonders weich) als Babywaschlappen benutzt werden. Mit (fest) gehäkelten Lappen kannst Du dagegen Töpfe schrubben.

Fazit

Weder das eine, noch das andere ist “besser”. Häkeln und Stricken kann durchaus als gleichwertig betrachtet werden. Das betrifft den Spaßfaktor und die Eignung für bestimmte Zwecke genauso wie die “Qualität” der Arbeit. Jede Technik hat ihre eigenen Vorzüge und Nachteile. Am besten probierst Du beides aus. Dann kannst Du Dich bei jedem neuen Projekt für die am besten geeignete Methode entscheiden. Oder für das passende Projekt zum Bus- oder Bahnfahren, neben dem Fernsehen …

Du weißt nicht, womit Du anfangen sollst? Dann schau mal hier:

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Was ist ein Amigurumi?

Amigurumi kennt doch jeder, oder nicht? Diese kleinen bunten Figuren sind mehr oder weniger niedlich. Gesehen hat sie vermutlich wirklich jeder, denn es gibt sie praktisch überall. Aber sie werden nicht immer als solches erkannt. Das klingt geheimnisvoll, nicht wahr? Also lösen wir das Geheimnis mal schnell auf:

Amigurumi “per Definition”

Laut Wikipedia ist Amigurumi “eine japanische Strick- oder Häkelkunst, mit der …. Objekte hergestellt werden”. Amigurumi ähneln Mangafiguren und entsprechen dem Kindchenschema. Meist sind sie zwischen 10 und 15 Zentimeter groß – sagt Wikipedia. Es gibt die bunten Figuren (inzwischen) aber auch im Mini- oder Maxiformat. Man könnte sagen von 1 bis 100 Zentimetern. So ungefähr jedenfalls.

Das Wort “Amigurumi” kommt aus dem Japanischen und ist zusammengesetzt. Der erste Teil des Wortes “amu” bedeutet angeblich stricken oder häkeln. Der zweite Teil ist weniger eindeutig erklärt. Er könnte sowohl einhüllen oder verpacken (japanischer Ursprung: kurumu) als auch vermenschlichte Objekte (japanisch: nuigurumi) bedeuten. Oft werden jedoch der Einfachheit halber alle möglichen kleinen Häkel- oder Strickfiguren als Amigurumi bezeichnet.

Wie sehen Amigurumi aus?

Amigurumi sind sehr vielfältig. Manche Figuren sind sehr einfach gestaltet und in einem Stück gearbeitet, andere werden aus mehreren Einzelteilen (mitunter sogar beweglich) zusammengesetzt. Für richtige Fans sollten “echte” Amigurumi folgende Merkmale aufweisen:

  • vermenschlichtes Aussehen: Tiere werden gern/oft mit menschlichen Extremitäten dargestellt, sozusagen als “Zweibeiner”. Pflanzen oder Teile davon (Bäume, Blumen, Obst, Gemüse) und unbelebte Objekte (Tassen, Autos, Häuser …) haben Gesichter oder zumindest Augen. Letztere sollten entweder richtig groß sein oder nur kleine schwarze Punkte.
  • Kindchenschema: Der Kopf ist im Verhältnis zum übrigen Körper relativ groß, Arme und Beine (wenn vorhanden) eher klein und dünn.
  • Manga-Stil: Knallbunte Farben und große rundliche Augen unterstützen das schon genannte Kindchenschema.

Wie werden die bunten Figuren gemacht?

Amigurumi können sowohl gehäkelt als auch gestrickt werden. Meistens werden sie plastisch gearbeitet, also in Runden. Dadurch gibt es weniger Nähte und “glattere” Formen. Ich persönlich häkle meine Figuren lieber, denn gehäkelte Objekte sind “von Natur aus” stabiler als gestrickte. Außerdem können sie besser (= einfacher und auch fester) gestopft werden.

Anfänger tun sich oft nicht leicht damit, so kleine Figuren zu häkeln. In meinen Basics erkläre ich die wichtigsten Maschen und Arbeitsschritte. Ein paar Tipps können unter Umständen auch für fortgeschrittene HäklerInnen hilfreich sein.

Was macht man mit den Figuren?

Nix – oder alles! Je nach Art können die niedlichen Figuren als Spielzeug dienen (Achtung: Sicherheitsbestimmungen beachten!) oder als Deko. Du kannst sie verschenken, aber auch selber als Talisman, Taschenbaumler oder Schlüsselanhänger verwenden. Ich trage meine sogar als Ohrringe. Du siehst, Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt 🙂

PS: Eine kleine Warnung am Rande – Amigurumi machen süchtig! Einige verfallen der Amigurumi-Sammelsucht, andere der Amigurumi-Häkelsucht, weitere Ausprägungen der Sucht sind nicht auszuschließen.

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Amigurumi-Contest: wie wird die Teilnahme erfolgreich?

Schon seit vielen Jahren gibt es bei amigurumi.com einen Designcontest. Es geht darum, ein oder mehrere Amigurumi zu einem bestimmten Thema zu entwerfen und zu häkeln. Seit ich das entdeckt habe, wollte ich gern bei diesem Amigurumi-Contest mitmachen. Immerhin häkle ich schon seit vielen Jahren Amigurumi. Aber entweder fehlte mir die nötige Zeit oder das Thema war nicht so ganz meins. In diesem Jahr ist es mir zum ersten Mal gelungen, ein paar Anleitungen einzureichen. Zwar war auch diesmal die Zeit ziemlich knapp, aber dafür gefiel mir das Thema ausnehmend gut. Es ging nämlich um vom Aussterben bedrohte Tiere.

Worin liegt der Reiz eines Contests?

Es gibt aus meiner Sicht mindestens drei Gründe, an einem Amigurumi-Contest teilzunehmen:

  • Interessantes Thema
  • Spannende Preise
  • Möglichkeit sichtbar zu werden/sich oder seine Produkte zu zeigen

Nicht uninteressant ist auch der Aspekt, Feedback (= Stimmen oder Votes) von einer großen Anzahl potenzieller Interessenten zu bekommen. Dazu muss die der eigene Entwurf nicht unbedingt unter den Gewinnern sein, es ist schon angenehm, nicht gerade den allerletzten Platz zu belegen 😉

Möchtest Du auch einmal an einem Amigurumi-Contest teilnehmen, dann habe ich hier ein paar Tipps für Dich:

Interessantes Thema

Die Konkurrenz bei diesem (und sicher jedem anderen) Contest ist groß. Wenn Dich das aktuelle Thema wenig interessiert, dann wird es wirklich schwierig, eine gute Platzierung zu erreichen oder auch nur einen guten Entwurf einzureichen. Bei einem interessanten Thema fangen die Ideen dagegen schon beim ersten Lesen nur so an zu sprudeln. Stell Dir bei Deinen Überlegungen folgende Fragen:

  • Für wen möchte ich entwerfen? Anfänger oder Fortgeschrittene?
  • Was schaffe ich in der zur Verfügung stehenden Zeit? Nur ein einfaches Produkt, mit vielleicht geringen Gewinnchancen oder einen richtig coolen komplizierten Entwurf?
  • Konzentriere ich mich auf einen Entwurf oder möchte ich mehrere einreichen?
  • Und ganz wichtig: Habe ich vielleicht schon einen fertigen Entwurf, den ich sofort einreichen könnte?

Spannende Preise?

Je attraktiver die Preise, desto größer die Konkurrenz. Ist ja irgendwie klar, oder? Mach Dir vor der Teilnahme klar, was Du damit erreichen willst. Selbst wenn die ausgelobten Preise Dich weniger interessieren, kannst Du Deine Entwürfe einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Mein Ziel war zum Beispiel, mit mindestens einem Entwurf auf einem der ersten 100 Plätzen zu landen. Das habe ich erreicht. Ganz schlecht können meine Entwürfe also nicht sein 😉

Sichtbar werden

Wie schon erwähnt, wirst Du durch einen Amigurumi-Contest sichtbarer. Im Idealfall hast Du aber schon eine große Sichtbarkeit durch Follower in den Sozialen Medien, Freunde oder treue Kunden. Kommuniziere Deine Teilnahme, damit all diese Personen für Dich beziehungsweise Deine Werke stimmen können. Das erhöht Deine Gewinnchancen ungemein.

Das wichtigste ist: Fang an und mach mit! Du hast nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.

PS: Die Fotos zeigen meine Entwürfe für den letzten Contest. Die Anleitung findet Ihr in meinem Shop. Für den aktuellen habe ich auch schon wieder ein paar Ideen, obwohl ich eigentlich diesmal gar nicht teilnehmen wollte 😉