Veröffentlicht am 2 Kommentare

Rückblick Februar 2023: Jetzt wird´s kreativ!

Im Januar konnte ich es kaum erwarten, mich all den neuen Herausforderungen zu stellen, die auf dem Plan standen. Für viele Dinge war die Zeit aber noch nicht reif. Geduld war stattdessen gefragt. Das machte mich schon ein bisschen hibbelig. Im Februar 2023 haben sich die Ereignisse dann fast überschlagen, nicht immer zu unserer vollen Zufriedenheit 😉

Hilfe, wo ist mein Blog geblieben???

Voller Elan bin ich in den Februar 2023 gestartet, habe einige Fremdartikel und mehrere Blogartikel geschrieben sowie viele ältere Artikel in Bezug auf SEO verbessert. Es lief richtig gut, bis ich am 7. Februar meinen PC hochfuhr und einen meiner Blogs nicht mehr erreichen konnte. Absolute Katastrophe! Was nun? Wie gut, dass sich Fast-Schwiegersohn mit dem Technik-Kungfu auskennt. Er hat meinen Blog gerettet. Hat ihn sicherlich ein paar Stunden Arbeit gekostet. Und wieder steht ein Abendessen mehr auf der Liste! (PS: Für jede unentgeltliche Hilfe, die über “normale” Familienhilfe hinausgeht, gibt es ein Abendessen. Die Liste wächst unaufhaltsam, irgendwann bekommt er hier wohl Vollpension …)

Nach der Rettung ist vor der nächsten Katastrophe. Sicherheitshalber habe ich also begonnen, alle Artikel zu kopieren und extern zu speichern. Irgendwie hatte nämlich das automatische Backup nicht funktioniert (oder es wurde gelöscht), das letzte stammte aus dem Jahr 2021! Fertig bin ich mit dem Kopieren noch nicht, es sind mehr als 100 Artikel. “Nebenbei” werden sie gleich SEO-optimiert und teilweise auf andere Blogs umgebettet, da ein Blog ja zum Shop umfunktioniert werden soll.

Schleswig, wir kommen!

Zwei Tage nach dem Blog-Crash waren wir auf dem Weg nach Schleswig, um uns dort nach einem neuen Zuhause umzusehen. Gefunden haben wir tatsächlich “etwas”. Oder besser: “Es” hat uns gefunden: ein “Objekt”, das gar nicht so geplant war. Eigentlich wollten wir “nur mal gucken”. Okay, jetzt wird´s heiß: Überlegen, Planen, Finanzierung checken, Hoffen und Warten … Wird was draus? Nun ja, wir werden sehen. Der plattdeutsche Theaterabend im Hotel Hohenzollern war jedenfalls toll und schon allein die Reise wert!

“Schatten” der Zukunft

Manches Ereignis wirft seine Schatten weit voraus – obwohl man bei einer Hochzeit wohl kaum von Schatten sprechen kann, oder? Tochter hatte einen Termin bei der Schneiderin, das Brautkleid muss “ein bisschen” geändert werden. Natürlich habe ich sie begleitet. Ist echt schick, das Kleid, zeig’ ich Euch natürlich nicht! Das Kleid fürs Standesamt “darf” ich nähen. Bis April ist zwar noch ein paar Tage hin, aber ich bin ein wenig aus der Übung, was das Nähen schicker Klamotten betrifft. Also gibt es erst mal ein Probekleid aus einem alten Bettbezug. Hier geht es ja nicht um Schick, sondern allein um die Passform und den richtigen Sitz der Abnäher. Zum Maßnehmen wird Fast-Schwiegersohn verdonnert, Corona verhindert das geplante Familienfrühstück 🙁

Ran an die Nähmaschine!

Nicht nur das Kleid für Tochter will genäht werden, es wartet ja auch noch der “Große Coverkurs” auf mich! Nachdem mich meine Coverstitch fast zum Wahnsinn getrieben hatte, hab ich mich im Februar 2023 erst mal mit meiner Overlock angelegt. Wir können Freunde werden! Das Probekleid hat schon mal gut geklappt und die Hose für Mini-Enkel ist auch recht gut gelungen. Hoffentlich passt sie auch. Bei ca. 400 km Entfernung ist das Maßnehmen etwas schwierig 😉

Endspurt an der Häkelnadel

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens hat Crazypatterns (Verkaufsplattform für Handarbeits- und Bastelanleitungen) alle DesignerInnen zu einer Farbaktion aufgerufen: Anleitungen in den Farben von Crazypatterns erstellen. Natürlich wollte ich gern mitmachen. Herausgekommen ist das Schnuffeltuch “Buntes Einhorn”. Ihr findet die Anleitung in meinem Shop.

Darf ich vorstellen: Emmy, das bunte Einhorn

Leider ist durch den Blog-Schlamassel und die unvorhergesehene Reise die geplante Blogdekade (10 Blogartikel in 10 Tagen schreiben) zu kurz gekommen, im August habe ich dafür hoffentlich mehr Zeit.

Ausblick auf den März

Der März wird recht arbeitsreich werden, schätze ich:

  • Ich will die (vorläufige) Überarbeitung meiner Blogs beenden. Crashs bleiben in Zukunft hoffentlich aus, sodass ich dann nur noch “neu” schreibe.
  • Die Nähmaschine wird im März fleißig rattern, es wartet noch ein Berg Stoffe auf die Verarbeitung (und entsprechende Blogartikel aufs Schreiben).
  • Meine Coverstitch (Nähmaschine für besondere Nähte, wie z.B. dehnbare Säume) darf sich auf die nächste Kampfrunde gefasst machen. Ich habe einige Lektionen des Coverkurses nachzuarbeiten.
  • Das iPad wird mich jetzt auch so richtig kennenlernen. Der erste Designbrief zum Bearbeiten ist angekommen, die Ideen fließen allerdings noch langsam …
  • Last but not least: Tanzkurs. Damals (mit 14) durfte ich nicht, dann hab ich´s lange nicht vermisst. Jetzt heiratet Tochter und will unbedingt mit Papa tanzen (der kann´s auch nicht). Also lernen wir jetzt tanzen (oder auch nicht, ich werde berichten).
Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Unterwäsche selber nähen – geht das wirklich?

Schnittmuster und Nähanleitungen gibt es ja für alle möglichen (und manche unmögliche) Kleidungsstücke. Es macht mir viel Spaß, mich auf entsprechenden Internetseiten und mithilfe einschlägiger Bücher inspirieren zu lassen. Besonders spannend finde ich Anleitungen für Schuhe (sowohl für Babys und Kleinkinder als auch für die sogenannten Barfußschuhe für Erwachsene) und Unterwäsche. So richtig ans Nähen habe ich mich aber lange nicht getraut. Jetzt habe ich es endlich mal probiert. Hier sind meine (bisherigen) Erfahrungen zum Thema Unterwäsche selber nähen:

Woher bekomme ich eine gute Anleitung?

Nähanleitungen für Unterwäsche findest Du in einigen Büchern über das Nähen mit Jersey. Manchmal wird das Thema dort aber nur angerissen und/oder nur ein einzelner Schnitt gezeigt. Schau Dir einige Bücher an, vielleicht ist genau “Dein” Schnitt enthalten. Lohnenswert ist die Anschaffung eines Nähbuches allerdings nur dann, wenn Du mehrere Schnitte daraus verwenden wirst oder viele nützliche Tipps darin findest.

Als Alternative zum Buch kann ich Dir den Kauf einzelner Schnitte oder E-Books empfehlen. Hier bezahlst Du nur, was Du wirklich haben willst. Die Auswahl an Schnittmustern ist inzwischen schon recht groß. Außerdem bekommst Du mit jedem Schnittmuster eine ausführliche Nähanleitung. Die ist für die ersten Nähübungen unerlässlich. Meine bevorzugten Portale sind Makerist und Crazypatterns (keine bezahlte Werbung, sondern meine persönliche Meinung).

Welche Stoffe eignen sich am besten für Unterwäsche?

Für das Nähen von Unterwäsche solltest Du natürlich nur dehnbare Stoffe verwenden, also Jersey. Nun ist Jersey aber nicht gleich Jersey. Reiner Baumwolljersey oder Singlejersey ist zwar angenehm auf der Haut und durchaus dehnbar, aber nicht elastisch. Er “leiert aus”. Du kannst daraus durchaus ein Top oder Unterhemd nähen, für Slips und/oder (Männer)Unterhosen würde ich diesen Soff allerdings nicht empfehlen. Hier ist ein gewisser Anteil Elastan sinnvoll, damit die Wäsche den ganzen Tag über gut in Form bleibt.

Viskosejersey ist weich und richtig angenehm, aber schwieriger zu nähen. Er eignet sich für sehr feine Wäsche. Auch hier solltest Du für den besseren Sitz Deiner Unterwäsche auf Elastan setzen.

TIPP: Für die ersten Nähversuche kannst Du durchaus günstigen Stoff (in der richtigen Zusammensetzung!) aus dem Sonderangebot oder Deiner Restekiste verwenden. Du brauchst wirklich nur kleine Stücke. Bunt geht natürlich auch!

Was brauche ich sonst noch zum Nähen?

Dass Du die Unterwäsche mit einer Nähmaschine nähen willst, setze ich mal voraus. Hier geht es eher um zusätzliches Material, wie Gummiband. Die Frage ist, ob Du das Band aufsetzen (annähen) willst oder einziehen (dafür nähst Du einen Tunnel). Für die erste Variante solltest Du unbedingt ein weiches Gummi wählen, da es direkt auf der Haut liegt. Empfehlenswert ist außerdem ein etwas breiteres Gummi (ca. 3 bis 4 cm). Zum Einziehen eignet sich schmales Gummiband mit einer Breite von etwa einem bis 1,5 cm.

Die Beinkante sollte natürlich auch “schick” aussehen. Hier hast Du die Wahl zwischen einem Saum und einem Einfassgummi. Letzteres wird leicht gedehnt verarbeitet. Damit sieht Deine selbstgenähte Unterwäsche richtig professionell aus. Frag mal in Deinem Stoffgeschäft danach, alternativ findest Du es im Internet.

Hast Du Dich für einen Saum entschieden, dann achte darauf, dass Du diesen dehnbar nähst, der Stoff aber trotzdem anliegt und “schlabbert”.

Mit welcher Maschine nähe Unterwäsche am besten?

Diese Frage lässt sich recht schnell beantworten: mit einer Overlock-Maschine. Damit werden die Nähte nämlich schön dehnbar. Du hast keine Overlock-Maschine? Dann probiere auf einem Reststück vom Zuschneiden verschiedene dehnbare(!) Nähte Deiner Nähmaschine aus. Ein 6-mm-Geradstich bei leicht gedehnter Naht könnte auch eine gute Wahl sein.

TIPP: Für Säume ist eine Coverstitch die beste Alternative. Sie lohnt sich allerdings nur, wenn sie häufig bei Dir zum Einsatz kommt.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Overlock oder Coverlock – welche Maschine ist besser?

Overlock, Coverlock – alles das Gleiche oder zumindest irgendwie ähnlich? Die ähnlich klingenden Namen lassen das vielleicht vermuten, aber der Unterschied zwischen diesen Maschinen ist doch recht groß. “Besser” im eigentlichen Sinne ist keine der beiden Arten, vielmehr sind sie mögliche Ergänzungen zur “normalen” Nähmaschine. Welche Maschine für Euch die bessere Wahl ist, hängt davon ab, was Ihr damit machen wollt.

Worin besteht der Unterschied zwischen Overlock und Coverlock oder Coverstitch?

Mit einer Overlock-Maschine kannst Du Nähte in einem Arbeitsschritt nähen, versäubern und gleichzeitig auch noch die Nahtzugabe abschneiden. Du erhältst so professionell aussehende Innennähte. Das ist auch der Sinn dieser Maschine.

Alternativ kannst Du Stoffteile mit der Overlock-Maschine versäubern (und danach mit einer normalen Nähmaschine zusammennähen). Auch Rollsäume können mit einer Overlock-Maschine Rollsäume genäht werden. Viel mehr geht mit der Maschine nicht. Nähte mitten auf dem Stoff kannst DU mit einer Overlock nicht nähen, dafür hast Du aber auch eine “normale” Nähmaschine.

Eine Coverstitch-Maschine kann all das nicht, dafür kannst Du mit dieser Maschine (nahezu) perfekte dehnbare (!) Säume nähen, die gleichzeitig sogar versäubert werden. (Ähnlich wie die Overlock eine Innennaht steppt und versäubert.) Du sparst also auch hier einen Arbeitsgang.

Eine Coverlock-Maschine ist streng genommen eine Kombi-Maschine. Du kannst sie als Overlock UND als Coverstitch nutzen. Dafür muss die Maschine aber jedes Mal mehr oder weniger aufwändig umgebaut werden. (Von einer Vielnäherin weiß ich, dass sie diesen Aufwand scheut und ihre Maschine daher nur als Overlock nutzt.)

Welche Maschine ist also besser?

Keine, denn jede hat ein eigenes Einsatzgebiet und erfüllt ihren Zweck. Beide ersetzen übrigens keine “normale” Nähmaschine. Sie sind “nur” Ergänzungen, für Vielnäherinnen allerdings sehr sinnvolle.

TIPP: Wenn Du über eine Kombimaschine nachdenkst, da mach das gründlich! Brauchst Du beide Maschinen in einem Projekt, dann musst Du die Maschine mittendrin umbauen – und das unter Umständen mehrmals. Hast Du dagegen zwei Maschinen auf dem Tisch, dann wechselst Du nur schnell Deinen Sitzplatz.

Welche Maschine sollte ich mir dann kaufen?

Die, die Du am häufigsten nutzen wirst. Vermutlich wird das eine Overlock-Maschine sein. Die brauchst Du (fast) für jedes Nähprojekt, sie spart sehr viel Zeit und Deine Nähstücke sehen ziemlich professionell aus. Säumst Du sehr viel und arbeitest Du häufig mit dehnbaren Stoffen, dann erst stellt sich die Frage nach einer Coverstitch-Maschine.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Coverlock – was ist das eigentlich?

Wenn Du im Internet nach Nähmaschinen suchst oder Dich mal im Fachgeschäft umsiehst, dann wirst Du früher oder später auf den Begriff “Coverlock” stoßen. Irgendwie sieht das Ding nach Nähmaschine aus, jedenfalls so ungefähr. Klingt so ähnlich an wie “Overlock” und sieht auch fast so aus. Ist damit vielleicht das Gleiche gemeint? Nein, leider nicht. Die Coverlock-Maschine ist eine Kombination aus Coverstitch- und Overlock-Maschine. Manchmal wird der Begriff aber auch für die Coverstitch verwendet. Kompliziert? Kann man so sagen. Darum lernst Du hier erst mal die (einfache) Coverstitch-Maschine kennen:

Ersetzt die Coverstitch meine normale Nähmaschine?

Sieht ja cool aus, die Coverstitch und sie kann eine ganze Menge, kostet aber auch viel Geld. Da liegt die Frage nahe, ob sie nicht die normale Nähmaschine oder zumindest eine in die Jahre gekommene Overlock ersetzen kann. Sorry, kann sie nicht! Die Coverstitch ist eine reine Zusatzmaschine, die andere Dinge tut, als Deine Haushaltsnähmaschine oder eine Overlock. Theoretisch könnte eine Coverlock (Kombination aus Coverstitch und Overlock) Deine alte Overlock-Maschine ersetzen, darüber später mehr.

Was kann eine Coverstitch-Maschine?

Im Prinzip kann eine Coverstitch nur (dehnbare)Säume nähen, mehr nicht. Dafür hat sie meistens vier verschiedene Stiche im Programm, manche Maschinen auch mehr. Die Coverstitch wurde für die Industrie entwickelt, dort gibt es für (fast) jede Naht eine extra Maschine. Die Säume sehen natürlich entsprechend professionell aus. Im Gegensatz zur Overlock-Maschine hat die Coverstitch kein Messer, kann also auch “mitten im Stoff” nähen. Die Nähte sind tolle Zierelemente. Darum wird die Coverstitch auch gern im gehobenen Hobbybereich verwendet.

Macht eine Coverlock Sinn?

Wie oben schon erwähnt, ist die Coverlock-Maschine eine Kombination aus Coverstitch und Overlock. So einfach wie der Name klingt, ist das Arbeiten mit dieser Maschine leider aber nicht. Sie muss nämlich jedes Mal für die neue Verwendung umgebaut werden. Je nachdem, was Du gerade nähen möchtest, kann das bei einem Projekt mehrmals nötig werden. Das kostet viel Zeit und Energie, denn Du musst ja auch die Einstellungen an der Maschine jedes Mal wieder neu anpassen. Ich kenne Näherinnen, die ihre doch recht teure Kombimaschine nur für eine Verwendungsart nutzen. Macht das für Dich Sinn?

Was kostet eine Coverstitch?

Die Preisspanne einer Coverstitch-Maschine liegt zur Zeit (April 2022) bei etwa 400 bis ca. 1600 Euro. Der Preis für eine Coverlock beginnt bei knapp 600 Euro und reicht bis weit über 5000.

Brauche ich eine Coverstitch?

Das kannst nur Du selber entscheiden! Sinnvoll ist eine Coverstitch immer dann, wenn Du viel mit dehnbaren Stoffen arbeitest und saubere, dehnbare Säume nähen möchtest. “Nur” für Ziernähte lohnt sich die Anschaffung kaum.

Worauf sollte ich beim Kauf einer Coverlock achten?

Natürlich spielt der Preis bei der Neuanschaffung eine große Rolle, aber die niedrigpreisigen Maschinen sind in der Regel nicht so hochwertig verarbeitet, wie die teureren. Orientiere Dich am besten im mittleren Preissegment, es sei denn, Du hast den Extras der hochpreisigen Maschinen Interesse. Alternativ sieh Dich mal auf dem Gebrauchtmarkt um, vielleicht findest Du da genau die Maschine, die zu Dir passt. Oft bieten Fachgeschäfte auch gebrauchte (und generalüberholte!) Maschinen an.

Weitere Punkte, die für Deine Auswahl wichtig sein könnten, sind diese:

  • Stichauswahl: Die meisten Coverstitch nähen vier verschiedene Stiche, einige wenige Maschinen haben auch den sogenannten Top-Coverstich im Programm
  • Freiarm: Nicht alle Coverstitch-Maschinen haben einen Freiarm. Wenn Du oft schmale Ärmel oder ähnlich “enge” Teile säumen möchtest, dann ist ein Freiarm sinnvoll. Du kannst aber auch die Nähstücke auf links drehen und dann säumen.
  • Durchlass: Manche Maschinen haben (ähnlich der Overlock-Maschine) einen relativ kleinen Durchlass. Das ist der Platz rechts von der Nadel bis zum Gehäuse. Ein großer Durchlass, wie bei einer normalen Haushaltsnähmaschine, ermöglicht sehr viel komfortableres Arbeiten. Du kannst damit auch eine Ziernaht auf einem fertigen Kleidungsstück nähen.
  • Nadelart: Vielleicht ist dieser Punkt Dir nicht so wichtig, Du solltest ihn aber im Auge behalten. Einige Maschinen arbeiten mit “normalen” Nähmaschinennadeln, andere dagegen mit speziellen Overlocknadeln. Spätestens wenn Du die Nadeln auswechseln möchtest, musst Du wissen, welche Art Du brauchst.
  • Zubehör/Sonderzubehör: Gerade im Punkt (Sonder-)Zubehör gibt es sehr große Unterschiede. Was bei der einen Maschine mitgeliefert wird, muss für die nächste extra gekauft werden und ist bei der dritten Maschine gar nicht lieferbar. Stell Dir daher vor dem Maschinenkauf die Frage: Was brauchst Du und was möchtest Du (vielleicht später) gerne haben? Es wäre schade, nach wenigen Jahren eine neue (teure) Maschine kaufen zu müssen, weil ein für Dich (oder Deine Arbeit) wichtiges Zubehör für die vorhandene Maschine nicht erhältlich ist.
Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Nähen für Babys – 8 Tipps für gutes Gelingen

Es gibt viele Gründe, gerade für kleine Kinder zu nähen: Spaß, geringer Stoffverbrauch, Kaufkleidung guter Qualität ist relativ teuer, die kleinen Teile sind recht schnell fertiggestellt, es gibt soooo tolle Stoffe für Babys und Kleinkinder … Dir fallen sicherlich noch zahlreiche weitere Gründe ein. Trotzdem scheitert manches Nähtalent ausgerechnet an der Kleidung für die Kleinsten. Hier sind einige Tipps zum Nähen für Babys, damit Du es besser machen kannst:

1. Stoffauswahl zum Nähen für Babys

Bei der Stoffwahl ist nicht nur das Muster wichtig, ehrlich gesagt steht es auch nicht an der ersten Stelle. Wichtig ist beim Nähen für die Kleinsten, dass der verwendete Stoff pflegeleicht und gut waschbar ist (=Hygiene), aber auch die Verträglichkeit. Achte daher auf die Ökokennzeichnung Deines Stoffes. Er sollte ohne/mit möglichst wenig Chemie hergestellt sein.

Für kleine Kinder eignen sich weiche Stoffe besonders gut. Sie sind bequem und angenehm auf der Haut. Vor allem Jerseystoffe, Sweatshirt und French Terry werden gern für Babykleidung verwendet, denn sie passen sich gut an, auch über einem dicken Windelpaket.

2. Stoff vorwaschen

Idealerweise solltest Du alle Stoffe vor dem Nähen waschen. Das hat zwei Gründe. Zum einen wäschst Du eventuell enthaltene Schadstoffe aus. Diese entstehen nicht nur bei der Herstellung, oft sollen sie die Stoffe während des Transports vor Schädlingsbefall schützen.

Zum anderen schrumpfen viele Stoffe (vor allem Baumwolle) beim Waschen um etwa 5-10 %. Kommt diese Schrumpfung erst beim fertigen Kleidungsstücke, dann ist es dem Baby schnell zu klein. Schade um den ganzen Aufwand! Schließlich sollte selbst genähte Kleidung ja öfter als nur einmal getragen werden.

3. Einfache Schnitte aussuchen

Klar, hier ein kleines Täschchen, da eine Ziernaht, das sieht schon toll aus. Aber nötig ist dieser Aufwand nicht unbedingt. Gerade als Anfänger solltest Du Dich für einfache Schnitte entscheiden. Die einzelnen Schnittteile sind sowieso schon klein und daher nicht gerade leicht zu nähen. Zusätzliche Details machen Deine Arbeit unnötig kompliziert. Möchtest Du einen Schnitt oder ein Kleidungsstück gern aufpeppen, dann sind für den Anfang vielleicht aufbügelbare Applikationen eine Möglichkeit. Aber aufgepasst: Achte unbedingt darauf, dass wirklich alle Ecken und Kanten gut haften!

4. Die richtige Größe wählen

Babys wachsen schnell aus ihrer Kleidung raus. Daher solltest Du beim Nähen für Babys, wenn möglich, auf “Zuwachs” nähen. Muss das Kleidungsstück nicht unbedingt an einem festen Termin perfekt sitzen (Taufkleid oder -anzug zum Beispiel), dann nähe einfach in der nächsten oder übernächsten Größe. Hosenbeine können durchaus aufgekrempelt werden, Pulliärmel rutschen dank stabiler Bündchen nicht über die Finger und ein T-Shirt darf ruhig etwas lockerer sitzen.

5. Auf Bequemlichkeit und Sicherheit achten

Babykleidung sollte nicht einengen und muss auch nicht “schick” sein, also mit “Schnickschnack und Krawatte”. Viel wichtiger sind beim Nähen für Babys bequeme Schnitte, die das Kind nicht einengen und beim Liegen keine Druckstellen an Kopf oder Rücken verursachen. Eine Kapuze ist vielleicht schick und manchmal auch praktisch, aber erst, wenn das Kind überwiegend sitzt. Bei einem liegenden Säugling muss sie so “drapiert” werden, dass sie nirgendwo drückt. Auf den Kopf setzen ist bei Hitze auch nicht gerade ideal. Überleg Dir also, ob eine Kapuze für Dein Projekt wirklich sinnvoll ist (oder ein anderes Detail, das Du gern verwenden möchtest).

Noch wichtiger als die Bequemlichkeit ist die Sicherheit! Babykleidung darf keine langen Bindebänder haben, die das Kind strangulieren könnten. Außerdem solltest Du keine abreißbaren Details verwenden, die eventuell leicht verschluckbar sind. Schließlich möchtest Du kein Baby gefährden.

6. Auf leichtes An- und Ausziehen achten

Wunsch einer Mama: Näh das nächste Oberteil bitte mit vielen Knöpfen! Nein, sie ist keine Knopf-Fetischistin. Aber ihr Baby hat einen kleinen Dickkopf (eher im übertragenen Sinn). Es mag sich nicht gern etwas über den Kopf ziehen lassen, schon gar nicht, wenn es eng wird oder länger dauert. Sicher gibt es viele Kinder dieser Art. Außerdem lässt sich die Kopfgröße eines Säuglings von Nicht-Baby-Müttern wirklich nicht leicht einschätzen. Die Proportionen sind ganz anders als bei älteren Kindern oder gar Erwachsenen. Achte bei Deiner Schnittwahl also unbedingt auf leichtes An- und Ausziehen und (bei Bedarf) ausreichend Knöpfe oder einen Reißverschluss.

7. Exakt zuschneiden

Eigentlich sollte man ja immer exakt zuschneiden und nähen. Bei Babykleidung ist das jedoch besonders wichtig. Geringe Abweichungen von wenigen Millimetern fallen bei kleinen Teilen deutlicher ins Gewicht als bei großen Kleidungsstücken. Das gilt vor allem, wenn ein Kleidungsstück aus vielen Einzelteilen besteht und Du zum Beispiel weniger Nahtzugabe “verbrauchst” als Du berechnet hast. Da kann ein Pulli oder eine Hose schnell mal aus der Form geraten.

8. Die richtige Naht wählen

Jetzt geht es endlich an die Nähmaschine, aber auch hier gibt es ein wenig zu beachten. Die Naht sollte nämlich zu Deinem Projekt und Deinem Material passen. Wähle unbedingt hochwertiges Garn und hochwertige Nadeln. Letztere solltest Du regelmäßig austauschen, denn die Nadeln nutzen tatsächlich ab. Alte oder minderwertige Nadeln führen ebenso zu Problemen wie minderwertiges Garn. Weder Knötchen im Garn, reißende Fäden, ausgelassene Stiche noch Schlaufen im Unterfaden kannst Du wirklich gebrauchen.

Jersey sollte (fast) immer nur mit einer dehnbaren Naht genäht werden! Klingt logisch, wird aber doch manchmal vergessen. In der Konsequenz reißt die Naht bei Beanspruchung oder sogar der Stoff. Das ist dann ziemlich ärgerlich. Die meisten Haushaltsnähmaschinen haben eine dehnbaren Stich oder “Pseudo-Overlock” im Programm. Schöner wird die Naht definitiv mit einer Overlockmaschine.

Nähst Du sehr viel mit Jersey, dann wäre vielleicht auch eine Coverstitch-Maschine eine Alternative für Dich. Damit bekommst Du eine sehr schön dehnbare Naht ohne die bei der Overlock übliche (nicht immer nötige und manchmal zu dick auftragende) Versäuberung. Wird Jersey mit einem nicht dehnbaren Stoff zusammengenäht, dann muss die Naht natürlich auch nicht unbedingt dehnbar sein.