Als mehr oder weniger fortgeschrittene Häklerin vergesse ich manchmal, wie schwierig auch beim Häkeln der Anfang sein kann. Ich rede munter von Häkelnadeln, Garn und unterschiedlichen Maschen und kann mir gar nicht vorstellen, dass das für einen absoluten Anfänger wie Chinesisch klingen könnte. Hier fange ich mal ganz von vorne an. Du brauchst beim Häkeln am Anfang nur eine Nadel und einen Rest Garn.
Was ist Häkeln überhaupt?
Häkeln gehört in die Kategorie Handarbeiten. Früher war das ein mehr oder weniger unbeliebtes Schulfach, heute wissen viele Kinder gar nicht mehr, was das überhaupt ist. Zum Häkeln benötigst Du Garn/Wolle und eine Häkelnadel. Im Gegensatz zum Häkeln benötigst Du zum Stricken mindestens zwei Nadeln, beziehungsweise eine Rundstricknadel mit zwei “Strickspitzen”.
Wenn Du also eine Person mit Wolle und einer Nadel arbeiten siehst, dann ist diese höchstwahrscheinlich am Häkeln.
Wie sieht eine Häkelnadel aus?
Die Häkelnadel hat, wie der Name schon vermuten lässt, an einem Ende einen Haken, mit dem Du Deine Wolle/das Garn “in Form bringst”. Das andere Ende der Häkelnadel ist mehr oder weniger deutlich als Griff ausgeformt. Auf dem Foto siehst Du verschiedene Exemplare. Probiere einfach aus, welche Nadelform Dir am besten liegt.
Sicher fällt Dir auf dem Bild auf, dass die Häkelnadeln unterschiedlich dick sind. Grundsätzlich sind dickere Nadeln für dickeres Garn gedacht, sie beeinflussen aber auch die Festigkeit und damit die Größe Deiner Arbeit. Je dicker die Nadel, desto lockerer wird das Gehäkelte (und damit auch etwas größer). Auch hier gilt: Probiere aus, was Dir gefällt (oder was am besten zu Deinem Projekt passt). Für den Anfang nimm einfach, was Du gerade zu Hause hast (oder schnell mal ausleihen kannst).
Was sind Maschen und wie erkenne ich sie?
Maschen sind “in sich abgeschlossene Einheiten beim Häkeln”. Du startest mit einer Schlaufe auf Deiner Häkelnadel, nach einem oder mehreren Arbeitsschritten (Häkelnadel in die Arbeit stechen und neue Schlaufen ziehen beziehungsweise abhäkeln) hast Du wieder nur eine Schlaufe auf der Nadel. Damit hast Du eine Masche gehäkelt.
Häkelmaschen können sehr verschieden aussehen und werden dementsprechend auch unterschiedlich gehäkelt. Hier sind ein paar Beispiele:
Wie die einzelnen Maschen gehäkelt werden, kannst Du in den Basics nachlesen.
Wie zähle ich Maschen und Reihen?
Je glatter und kompakter Dein Häkelgarn ist, desto leichter kannst Du die gehäkelten Maschen und Reihen (oder Runden) zählen. Wie das geht, siehst Du auf dem Foto:
Gehäkelt wurde dafür mit festen Maschen in Reihen.
TIPP: Bei Plüsch- und Flauschgarn ist es fast unmöglich, die Maschen und Reihen oder Runden sauber zu zählen. Diese Garne solltest Du als Anfänger erst mal meiden. Später hilft es, während des Häkelns zu zählen und bei Unterbrechungen den jeweiligen “Arbeitsstand” zu notieren.
Welches Garn eignet sich für den Anfang?
Zu Beginn empfiehlt es sich, mit dickerem, dicht verzwirntem Garn zu häkeln. Das Garn sollte sich nicht leicht in seine einzelnen Fäden teilen lassen. Weiches Garn lässt sich meist leichter verarbeiten als festes. Wichtiger ist am Anfang aber, dass Du nicht aus Versehen mitten in den Faden einstichst, sondern immer in die Zwischenräume. Sonst sieht Deine Häkelarbeit schnell unordentlich aus. Außerdem kannst Du dann die Maschen und Reihen nicht mehr gut erkennen und zählen.
Welche Nadel brauche ich zuerst?
Auf der Banderole Deines Garns (dem Papierstreifen, der um das Knäuel gelegt ist) findest Du Angaben über die empfohlene Nadelstärke (siehe Foto). Viele AnfängerInnen häkeln eher fest. Nimm daher für Deine erste Häkelarbeit die größte auf der Banderole angegebene Nadelstärke oder sogar eine Nummer größer.
TIPP: In meinen Kursen empfehle ich meistens relativ glattes Garn mit einer Lauflänge von ca. m/50 Gramm und eine Nadel der Stärke 4 – 5 mm.
Die absoluten Häkelbasics
(Fast) jedes Häkelprojekt beginnt mit einer Luftmaschenkette, in Runden gehäkelte Projekte mit dem Fadenring. Mit nur einer Maschenart zusätzlich kannst Du dann ganze Projekte fertigstellen. Anfangs werden oft feste Maschen gewählt, aber auch halbe oder ganze Stäbchen sind nicht schwer zu häkeln. Damit wird Deine Arbeit dicker und weicher (halbe Stäbchen) oder lockerer und weich (ganze Stäbchen). Eine bebilderte Anleitung für diese Maschen findest Du in den Häkelbasics für Amigurumi.
Du kannst sie Dir hier auch gleich herunterladen:
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