Ausflug in die kleine Spinnerei

Im Mai haben wir vom Sträkelkreis (sträkeln = stricken und häkeln) unserer Kirchengemeinde einen Ausflug in die kleine Spinnerei in Alvesrode unternommen. Es war sehr interessant, all die manuellen Arbeitsschritte von der Rohwolle bis zum fertigen Garn an kleinen Industriemaschinen zu beobachten. Ich wünschte fast, ich hätte diese Maschinen auch zu Hause, das würde mir die Wollverarbeitung wesentlich erleichtern. Hier ist ein kleiner Überblick für Euch:

Das Waschen der Wolle

Die Wolle wird in der kleinen Spinnerei sozusagen portionsweise gewaschen. Nur drei Kilo passen in die spezielle Waschmaschine. Dabei bekommt sogar jedes Kilo ein eigenes Fach! Wer hier seine Rohwolle waschen lässt, kann sich sicher sein, die richtige Wolle zurückzubekommen. Das ist leider nicht in jeder Lohnwäscherei oder -kardiererei die Regel. Es dauert natürlich eine Weile, größere Mengen Wolle zu waschen. Dementsprechend sind die Kapazitäten der kleinen Spinnerei begrenzt. Glücklich kann sich schätzen, wer die eigene Wolle hier verarbeiten lassen darf!

Waschmaschine für 3 kg Wolle

Die Bearbeitung der Wolle in der kleinen Spinnerei

Verschiedene Maschinen lockern die gewaschene und getrocknete Wolle in mehreren Arbeitsgängen und befreien sie von eventuell noch vorhandenen Verunreinigungen, wie Pflanzenresten, aber auch von rauen Grannenhaaren. Ist sie richtig schön fluffig, kann die Wolle kardiert und gesponnen oder gefärbt werden.

Bunt sind alle meine Fäden

Gefärbt wird in der kleinen Spinnerei zum einen die saubere Wolle, zum anderen aber auch fertig gesponnenes Garn. Macht das einen Unterschied? Ja, durchaus. Es entstehen nämlich jeweils ganz unterschiedliche Farbverläufe. Du kannst zum Beispiel unterschiedlich gefärbte Fäden zu einem bunten Garn verspinnen, das gibt ganz andere Effekte, als würdest Du einen fertigen Strang färben. Aber das wird wohl ein anderer Artikel. Die kleine Spinnerei lässt kaum Farbwünsche übrig. Seht selber:

Das Färben, wie auch das Mischen verschiedenfarbiger Wollfasern ist eine spannende Angelegenheit. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die am liebsten alle gleichzeitig ausprobiert werden wollen.

Kardieren, Spinnen und Verzwirnen

Natürlich wird in der kleinen Spinnerei die Wolle auch kardiert, gesponnen und verzwirnt. Wenn das zu Hause man auch so schnell ginge! Obwohl: das Spinnen ist ja Entspannung pur, das will ich mir gar nicht entgehen lassen!

Hier siehst Du die Maschinen für die einzelnen Arbeitsgänge in Aktion:

Und schon ist das Garn fertig! Jetzt geht es in den kleinen Laden:

Die Vielfalt an gefärbter Wolle und farbigem Garn ist schier überwältigend! Was mir da gleich wieder für Projekte einfallen … Ich brauche wohl ein zweites Leben, um die alle realisieren zu können;-) „Eigentlich“ habe ich ja genug Wolle zu Hause, aber ganz ohne „Beute“ kann ich die kleine Spinnerei dann doch nicht verlassen.

Ganz besondere Ziegen

Ein Highlight für mich war der „Besuch“ im Ziegenstall beziehungsweise auf der Weide. Ich mag Ziegen, sie sind so schön selbstbewusst und frech. 😉 Die Ziegen der kleinen Spinnerei sind dazu noch ganz speziell. Es handelt sich nämlich um Kaschmirziegen. Sehen die nicht einfach toll aus?


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