Klude ist das dänische Wort für „Lumpen“, „Tücher“ und auch „(Wasch-)Lappen“. Auf Deutsch werden dänische Spültücher auch gern kurz und knapp „Spülis“ genannt.
Diese vielseitig verwendbaren Tücher können ganz nach Belieben und/oder Fähigkeiten gestrickt oder gehäkelt werden. Je nach Verwendungszweck kannst Du sie fester oder weicher, dicker oder dünner arbeiten. Auch die Größe lässt sich beliebig variieren, vom kleinen Waschlappen bis hin zum mehr oder weniger großen Handtuch. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – höchstens durch Deinen Garnvorrat 😉
Welches Material eignet sich für dänische Spültücher und Waschlappen?
Aus hygienischen Gründen solltest Du dänische Spültücher aus Garn arbeiten, das sich mit hohen Temperaturen (mindestens 60 °C) waschen lässt, idealerweise also aus Baumwollgarn. Am besten siehst Du Dir die Pflegeempfehlungen auf der Banderole verschiedener Garne an.
Oft wird auf den Banderolen die Wäsche bei 30 °C oder 40 °C empfohlen. Auch dieses Garn kannst Du verwenden und mit 60 °C waschen. Bedenke aber, dass die Farben unter Umständen schneller ausbleichen. Außerdem kann das Tuch auch etwas mehr einlaufen. Aus Haftungsgründen sichern sich die Hersteller lieber ab und versprechen weniger.
TIPP: Hast Du (irgendein beliebiges) Baumwollgarn zu Hause, dann arbeite Dein erstes Tuch einfach damit oder häkle/stricke damit ein Probestück. Dann kannst Du besser beurteilen, welches Garn für Deine Zwecke geeignet ist.
Wie mache ich meine eigenen Spülis?
Egal, ob Du lieber strickst oder häkelst, die Spültücher lassen sich mit beiden Techniken relativ schnell und einfach anfertigen. Du brauchst nur ein beliebiges Knäuel Baumwollgarn, die passenden Häkel- oder Stricknadeln, etwas Zeit und Ruhe und vielleicht noch eine Anleitung, dann kann es losgehen!
Die richtige Variante finden -eine Wissenschaft?
Je nachdem, ob Du dickes oder dünnes Garn wählst, dicke oder dünne Nadeln – alles hat Einfluss auf Deine Arbeit. Und dann kommt noch die Variation der Technik (häkeln oder stricken) dazu. Das klingt jwtzt vielleicht etwas verwirrend für Dich, ist aber gar nicht so kompliziert. Hier ist ein kleiner Überblick für Dich:
- Generell fühlt sich Gestricktes weicher an als etwas Gehäkeltes.
- Je dünner Dein Garn ist, desto „feiner“ werden die Tücher.
- Je dickeres Garn Du wählst, desto grober fühlt sich das Tuch an.
- Dicke Nadeln hinterlassen „Löcher“ in der Arbeit, mit dünneren Nadeln wird das Gestrickte/Gehäkelte glatter, dafür aber auch fester.
- Mit einer dicken Nadel gearbeitet, sind die fertigen Tücher besonders weich.
- Beim Häkeln benötigst Du etwas mehr Garn als beim Stricken eines gleich großen Tuchs.
- Je mehr Muster Du arbeitest, desto rauer wird Dein Tuch. Ideal zum Schrubben eignen sich beim Häkeln zum Beispiel Reliefmaschen, beim Stricken ein Wechsel aus rechten und linken Masche oder auch Zopfmuster.
Überleg Dir am besten also schon vor dem Beginn Deiner Arbeit, wofür die fertigen Tücher später verwendet werden sollen. Einen Babywaschlappen würde ich zum Beispiel mit dünnem Baumwollgarn stricken, einen Putzlappen eher aus dickem Garn häkeln.
Viele Tücher für verschiedene Zwecke
Möchtest Du Deine Tücher für verschiedene Bereiche im Haushalt nutzen, dann solltest Du sie unbedingt deutlich kennzeichnen, damit Du sie „ordentlich sortieren“ kannst. Dafür hast Du mehrere Alternativen:
- Jeder Bereich hat seine eigene Farbe oder Farbpalette, zum Beispiel blau für das Bad, gelb für die Küche, grün für die Körperpflege, rot für ….
- Jeder Bereich bekommt ein eigenes Muster, z.B. kleine oder große Karos, breite oder schmale Streifen, Rauten- oder Webmuster.
- Die Lappen für den einen Bereich häkelst Du, die für den anderen Bereich strickst Du.
TIPP: Achte darauf, wo Du weiche Tücher brauchst (lieber stricken, zum Beispiel Körperpflege) und wo die Tücher eher fest sein sollen (besser häkeln als stricken, beispielsweise zum Putzen). - Natürlich kannst Du auch jedem Familienmitglied eine eigene Farbe gönnen, vielleicht jeweils die Lieblingsfarbe.
Einfache Anleitungen für Anfänger
Es gibt zahlreiche Anleitungen für Spültücher aller Art, auch ich habe einige geschrieben, sowohl Strick- als auch Häkelanleitungen. Du findest sie in meinem Shop bei Crazypatterns. Vielleicht hast Du gerade erst mit dem Häkeln oder Stricken begonnen, auch dann kannst Du mit meinen einfachen Anleitungen Deine eigenen Spülis herstellen.
Ein gestricktes Tuch ist besonders weich und eignet sich sogar für zarte Babyhaut. Hier ist die Anleitung für ein ganz einfaches gestricktes Tuch:
Einfaches Stricktuch
Material: Du brauchst für dieses Tuch ein Knäuel dünne Baumwolle (Lauflänge 170 m/50 g) und ein paar Stricknadeln der Stärke 2 bis 2,5 mm (wenn Du eher locker strickst) beziehungsweise 3 mm (wenn Du sehr fest strickst), sowie eine Häkelnadel der Stärke 2,5 oder 3 mm.
Was Du schon können solltest:
- Maschen anschlagen und abketten
- rechte Maschen stricken
- für den Aufhänger: Luftmaschen (und feste Masche) häkeln
Hast Du noch nie gestrickt (oder gehäkelt), dann sieh Dir entsprechende Videos bei YouTube an.
Anleitung:
Schlag 75 Maschen an und stricke das komplette Tuch kraus rechts (also in den Hinreihen und Rückreihen nur rechte Maschen). Wenn Dein Tuch quadratisch ist, dann kettest Du alle Maschen ab.
Schneide den Faden aber nicht ab, sondern nimm die letzte Masche auf eine Häkelnadel. Häkle nun den Aufhänger aus Luftmaschen, so lang wie Du ihn haben möchtest. Etwa 20 bis 30 Luftmaschen sollten ausreichen.
Zum Schluss häkelst Du noch eine feste Masche in das Tuch, um den Aufhänger zu befestigen. Ist Dir der Aufhänger zu dünn, dann häkle noch eine Reihe feste Maschen darüber.
Alternativ kannst Du den Aufhänger auch einfach festnähen, statt ihn mit einer festen Masche zu befestigen.
Schneide nun den Faden ab und vernähe das Fadenende im Tuch. Vernähe jetzt auch den Anfangsfaden im Tuch. Fertig!
Anleitung 2:
Wenn Du schon rechte und linke Maschen stricken kannst, dann arbeite doch mal ein Tuch mit einem Rand im Perlmuster. Die ausführliche Anleitung findest Du (kostenpflichtig und mit „integriertem“ Aufhänger) in meinem Shop, die Kurzanleitung ist hier:
Verwende auch für dieses Tuch Baumwollgarn mit einer Lauflänge von 170 Meter/50 Gramm und passende Strick- und Häkelnadeln (Stärke 2 bis 3 mm).
- Schlage 75 Maschen an und arbeite 5 Reihen im Perlmuster (eine Masche rechts, eine Masche links bis zum Reihenende).
- Strick dann das Perlmuster über die ersten und letzten 5 Maschen jeder Reihe weiter, den mittleren Teil strickst Du dagegen kraus rechts.
- Wenn der mittlere Teil (= der kraus rechts gestrickte Teil) quadratisch ist, dann wechselst Du über die komplette Breite wieder auf das Perlmuster.
- Nach 5 Reihen Perlmuster kettest Du alle Maschen ab.
- Anschließend häkelst Du den Aufhänger und vernähst die Fadenenden. Fertig ist Dein Spültuch mit Rand!

Das war doch gar nicht so schwer, oder? Wenn Du jetzt auf den Geschmack gekommen bist, dann sieh Dir gern weitere Anleitungen in meinem Shop an.
Gestrickte Spülis mit verschiedenen Mustern biete ich auch bei Crazypatterns an.
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