Coverlock – was ist das eigentlich?

Wenn Du im Internet nach Nähmaschinen suchst oder Dich mal im Fachgeschäft umsiehst, dann wirst Du früher oder später auf den Begriff “Coverlock” stoßen. Irgendwie sieht das Ding nach Nähmaschine aus, jedenfalls so ungefähr. Klingt so ähnlich an wie “Overlock” und sieht auch fast so aus. Ist damit vielleicht das Gleiche gemeint? Nein, leider nicht. Die Coverlock-Maschine ist eine Kombination aus Coverstitch- und Overlock-Maschine. Manchmal wird der Begriff aber auch für die Coverstitch verwendet. Kompliziert? Kann man so sagen. Darum lernst Du hier erst mal die (einfache) Coverstitch-Maschine kennen:

Ersetzt die Coverstitch meine normale Nähmaschine?

Sieht ja cool aus, die Coverstitch und sie kann eine ganze Menge, kostet aber auch viel Geld. Da liegt die Frage nahe, ob sie nicht die normale Nähmaschine oder zumindest eine in die Jahre gekommene Overlock ersetzen kann. Sorry, kann sie nicht! Die Coverstitch ist eine reine Zusatzmaschine, die andere Dinge tut, als Deine Haushaltsnähmaschine oder eine Overlock. Theoretisch könnte eine Coverlock (Kombination aus Coverstitch und Overlock) Deine alte Overlock-Maschine ersetzen, darüber später mehr.

Was kann eine Coverstitch-Maschine?

Im Prinzip kann eine Coverstitch nur (dehnbare)Säume nähen, mehr nicht. Dafür hat sie meistens vier verschiedene Stiche im Programm, manche Maschinen auch mehr. Die Coverstitch wurde für die Industrie entwickelt, dort gibt es für (fast) jede Naht eine extra Maschine. Die Säume sehen natürlich entsprechend professionell aus. Im Gegensatz zur Overlock-Maschine hat die Coverstitch kein Messer, kann also auch “mitten im Stoff” nähen. Die Nähte sind tolle Zierelemente. Darum wird die Coverstitch auch gern im gehobenen Hobbybereich verwendet.

Macht eine Coverlock Sinn?

Wie oben schon erwähnt, ist die Coverlock-Maschine eine Kombination aus Coverstitch und Overlock. So einfach wie der Name klingt, ist das Arbeiten mit dieser Maschine leider aber nicht. Sie muss nämlich jedes Mal für die neue Verwendung umgebaut werden. Je nachdem, was Du gerade nähen möchtest, kann das bei einem Projekt mehrmals nötig werden. Das kostet viel Zeit und Energie, denn Du musst ja auch die Einstellungen an der Maschine jedes Mal wieder neu anpassen. Ich kenne Näherinnen, die ihre doch recht teure Kombimaschine nur für eine Verwendungsart nutzen. Macht das für Dich Sinn?

Was kostet eine Coverstitch?

Die Preisspanne einer Coverstitch-Maschine liegt zur Zeit (April 2022) bei etwa 400 bis ca. 1600 Euro. Der Preis für eine Coverlock beginnt bei knapp 600 Euro und reicht bis weit über 5000.

Brauche ich eine Coverstitch?

Das kannst nur Du selber entscheiden! Sinnvoll ist eine Coverstitch immer dann, wenn Du viel mit dehnbaren Stoffen arbeitest und saubere, dehnbare Säume nähen möchtest. “Nur” für Ziernähte lohnt sich die Anschaffung kaum.

Worauf sollte ich beim Kauf einer Coverlock achten?

Natürlich spielt der Preis bei der Neuanschaffung eine große Rolle, aber die niedrigpreisigen Maschinen sind in der Regel nicht so hochwertig verarbeitet, wie die teureren. Orientiere Dich am besten im mittleren Preissegment, es sei denn, Du hast den Extras der hochpreisigen Maschinen Interesse. Alternativ sieh Dich mal auf dem Gebrauchtmarkt um, vielleicht findest Du da genau die Maschine, die zu Dir passt. Oft bieten Fachgeschäfte auch gebrauchte (und generalüberholte!) Maschinen an.

Weitere Punkte, die für Deine Auswahl wichtig sein könnten, sind diese:

  • Stichauswahl: Die meisten Coverstitch nähen vier verschiedene Stiche, einige wenige Maschinen haben auch den sogenannten Top-Coverstich im Programm
  • Freiarm: Nicht alle Coverstitch-Maschinen haben einen Freiarm. Wenn Du oft schmale Ärmel oder ähnlich “enge” Teile säumen möchtest, dann ist ein Freiarm sinnvoll. Du kannst aber auch die Nähstücke auf links drehen und dann säumen.
  • Durchlass: Manche Maschinen haben (ähnlich der Overlock-Maschine) einen relativ kleinen Durchlass. Das ist der Platz rechts von der Nadel bis zum Gehäuse. Ein großer Durchlass, wie bei einer normalen Haushaltsnähmaschine, ermöglicht sehr viel komfortableres Arbeiten. Du kannst damit auch eine Ziernaht auf einem fertigen Kleidungsstück nähen.
  • Nadelart: Vielleicht ist dieser Punkt Dir nicht so wichtig, Du solltest ihn aber im Auge behalten. Einige Maschinen arbeiten mit “normalen” Nähmaschinennadeln, andere dagegen mit speziellen Overlocknadeln. Spätestens wenn Du die Nadeln auswechseln möchtest, musst Du wissen, welche Art Du brauchst.
  • Zubehör/Sonderzubehör: Gerade im Punkt (Sonder-)Zubehör gibt es sehr große Unterschiede. Was bei der einen Maschine mitgeliefert wird, muss für die nächste extra gekauft werden und ist bei der dritten Maschine gar nicht lieferbar. Stell Dir daher vor dem Maschinenkauf die Frage: Was brauchst Du und was möchtest Du (vielleicht später) gerne haben? Es wäre schade, nach wenigen Jahren eine neue (teure) Maschine kaufen zu müssen, weil ein für Dich (oder Deine Arbeit) wichtiges Zubehör für die vorhandene Maschine nicht erhältlich ist.

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