Tipps und Tricks zum Socken stricken

Anleitungen zum Socken stricken gibt es inzwischen massenhaft zu kaufen, sowohl geschriebene als auch in Form von Videokursen. Da sollte so ziemlich jedeR fündig werden. Die eine oder andere Frage taucht trotzdem (immer mal wieder) auf. Einige davon beantworte ich in diesem Artikel.

Wie viele Maschen brauche ich für Größe 42?

Das hängt von mehreren Dingen ab: Garnstärke, Nadelstärke, Deiner Strickfestigkeit und natürlich dem zu bestrickenden Fuß. Bei normalem Sockengarn (4-fädig) und “normalen” Füßen verwende ich Nadelstärke 2,5 mm und nehme 64 Maschen auf, das sind 16 Maschen pro Nadel. Für ältere Herrschaften, die oft gern lockere Socken haben möchten, oder für kräftige Füße nehme ich 18 Maschen pro Nadel, also 72 Maschen insgesamt.

Wie stricke ich das Käppchen?

Das Käppchen wird über die erste und die vierte Nadel des Nadelspiels glatt rechts in Reihen gestrickt (oder die ersten und letzten Maschen kraus rechts, siehe nächste Frage), also über die halbe Maschenzahl.

Ich stricke immer so viele Reihen, dass ich nach den Seitenaufnahmen (nächster Arbeitsschritt) 3 Maschen pro Seite mehr habe als im Schaft. Diese Maschen dienen dem bequemen Sitz am Spann. Ich nehme sie im Zwickel in der 3., 6. und 9. Runde wieder ab. So habe ich für den Rest des Fußes genau so viele Maschen wie für den Schaft (siehe Beispiel für Größe 42).

TIPP: Bei einem hohen Spann kannst Du auch mehr Reihen stricken, diese nimmst Du dann im Zwickel wieder ab, bis Du die Maschenanzahl vom Schaft wieder erreicht hast. Entweder in jeder 2. Runde (wenn Du sehr viele “zusätzliche” Maschen hast) oder in jeder 3. Runde.

Hast Du die gewünschte Höhe des Käppchens erreicht, strickst Du verkürzte Reihen über das mittlere Drittel des Käppchens und nimmst alle Maschen rechts und links davon ab. Ist Deine Maschenzahl nicht durch drei teilbar, dann zählen die “übriggebliebenen” Maschen zur Mitte. Um das Stricken zu verdeutlichen, hab ich hier ein Beispiel für Dich.

Beispiel für Größe 42:

Du hast 64 Maschen, die Hälfte davon sind 32 Maschen. 10 Maschen zum Abnehmen, 12 Maschen, die übrig bleiben, 10 Maschen zum Abnehmen. Jeweils zwei Reihen (ein hin, eine zurück) hast Du an der Seite eine “Schlaufe”/Randmasche, in der Du eine neue Masche aufnehmen kannst. 10 Maschen auf jeder Seite (die Du am Käppchenende abnimmst) brauchst für den Fuß, dazu kommen die 3 Maschen, die Du im Zwickel abnehmen willst (der Zwickel sorgt für mehr Bequemlichkeit im Bereich der Ferse und des Spanns). Das macht zusammen 13 Maschen = 26 Reihen. Durch das Wenden am Beginn und am Ende des Käppchens hast Du auf jeder Seite eine Randmasche/Schlaufe mehr, daher kannst Du zwei Reihen weglassen.

Also strickst Du 24 Reihen über diese 32 Maschen, dann werden die jeweils äußeren 10 Maschen in verkürzten Reihen abgenommen. Verkürzte Reihe heißt, dass diese Reihe nicht bis zum Ende gestrickt wird, sondern die Arbeit “mittendrin” gewendet, also die Reihe nun zurück gestrickt wird (wieder nicht bis zum Ende).

Hinreihe: 21 Maschen rechts stricken, 2 Maschen rechts überzogen zusammenstricken, Arbeit wenden.

Rückreihe: 1. Masche abheben, 10 Maschen links stricken, 2 Maschen links zusammen, Arbeit wenden.

Hinreihe: 1. Masche abheben, 10 Maschen rechts, 2 Maschen rechts überzogen zusammen, Arbeit wenden.

Die letzten beiden Reihen wiederholen, bis nur noch die mittleren 12 Maschen auf der Nadel sind. Jetzt werden aus jeder Seite des Käppchens 13 Maschen aufgenommen und in Runden weitergestrickt.

Wie vermeide ich Löcher an den Seiten des Käppchens?

Häufig entstehen an einer Seite des Käppchens kleine Löcher bei der Aufnahme der neuen Maschen, meist an der linken Seite. Das kannst Du vermeiden, indem Du beim Käppchen die ersten und letzten drei Maschen kraus rechts strickst (also in der Hin- und der Rückreihe rechts). Die meisten StrickerInnen stricken nämlich die rechten Maschen fester als die linken.

Welche Ferse passt zu welchem Fuß?

Zu einem normalen Fuß passt im Prinzip jede Ferse. Du hast freie Wahl und kannst die Ferse nehmen, die Du am liebsten strickst oder einfach mal eine neue ausprobieren.

Eine Bumerangferse passt am besten zu einem schmalen bis normalen Fuß, sie sitzt relativ fest. Bei einem hohen Spann ist diese Ferse manchmal so eng, dass die Socke nur schwer anzuziehen ist.

Bestrickst Du einen kräftigen Fuß, eignet sich eine Käppchenferse am besten. Diese kannst Du am leichtesten anpassen. Du strickst einfach ein paar Reihen mehr und nimmst nicht alle Maschen im Zwickel wieder ab. Bei einem hohen Spann, aber sonst schmalem Fuß, strickst Du auch ein paar Fersenreihen mehr als üblich. Hier nimmst Du diese Maschen im Zwickel aber alle wieder ab, damit die Socke nicht zu locker sitzt.

Wann muss ich mit den Abnahmen an der Spitze beginnen?

Normalerweise steht das in der Strickanleitung, nach der Du arbeitest. Strickst Du “einfach nur so” oder möchtest Du eine Anleitung an eine andere Größe anpassen, dann hilft Dir diese Daumenformel:

  • Bei einer “runden” Spitze (gleichmäßige Abnahmen auf allen Nadeln) arbeitest Du die erste Abnahme, wenn der kleine Zeh etwa zur Hälfte bedeckt ist.
  • Bei der “richtigen” Spitze (Abnahmen am Ende der ersten und dritten Nadel sowie am Beginn der zweiten und viertel Nadel) beginnst Du mit den Abnahmen etwa am Beginn des kleinen Zehs.

Hast Du noch weitere Fragen zum Sockenstricken? Dann stell sie einfach in den Kommentaren und ich beantworte sie Dir.

Sind Dir Socken doch zu kompliziert? Dann fang doch einfach mit Yoga-Socken an. Sie haben keine Ferse und keine Spitze. Dadurch eignen sie sich perfekt, um das Stricken mit einem Nadelspiel zu lernen. Eine Anleitung findest Du in meinem Shop oder bei Crazypatterns.

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Kommentare

2 Antworten zu „Tipps und Tricks zum Socken stricken“

  1. […] Tipps und Tricks zum Socken stricken […]

  2. Avatar von Sockenkasper

    Cooler Blog und nette Tipps. Toll wäre eine Anleitung für Socken, die auch wirklich Robust sind an Ferse. Es sollten dazu auch warme Socken sein, also aus dickerem Stoff. Die Alternative wäre, Socken online zu bestellen.

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